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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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das vorstellen?«
    Dipple hob überrascht die Augenbrauen. Nein, das konnte er sich allerdings nicht vorstellen.
    »All die Sprüche von wegen Aufbruch zu neuen Grenzen, die Zukunft der Menschheit liegt im All, das hat mich damals überzeugt. Wissen Sie noch, was Sanchez immer gesagt hat? Die Erde ist die Wiege der Menschheit – aber irgendwann muss man die Wiege verlassen, wenn man jemals erwachsen werden will. Ich war einer von denen, die ihm zugejubelt haben.« Pigrato zuckte die Schultern. »Wie man es eben tut, wenn man jung ist. Was habe ich denn damals vom Leben gewusst? Nichts. Kinder auf dem Mars! In den Forschungsstationen in der Antarktis sind auch nie Kinder zur Welt gekommen, obwohl es die schon über hundertfünfzig Jahre gibt. Und man von dort in einer Stunde in der nächsten Millionenstadt ist.«
    »Ja«, murmelte Dipple und überlegte, ob er inzwischen wohl schon Millionär wäre, wenn er jedes Mal fünf Dollar bekommen hätte, sobald Pigrato Antarktis sagte.
    »Sammeln Sie alle Recyclinggeräte ein, die noch irgendwo in den Schleusen herumhängen«, ordnete der Statthalter an. »Und zählen Sie die nach, die noch im Depot sind. Ich will, dass alle Recyclinggeräte hinter einer elektronisch versiegelten Tür weggeschlossen werden.«
    Dipple nickte. »Ja, Sir.«
    »Und stellen Sie sicher, dass es keine Mäusegänge ins Depot gibt«, setzte Pigrato grimmig hinzu.
    Das waren die Bilder, die in den folgenden Tagen in allen Nachrichtennetzen der Erde kursierten:
    Ein Junge, zwölf Jahre alt, mit Stupsnase und wilden blonden Locken. Er sieht ein bisschen aus wie ein vorwitziger Kobold, und man glaubt sofort, dass er normalerweise lustig und zu jedem Schabernack aufgelegt ist. Jetzt gerade schaut er allerdings ziemlich ernst drein, ungewohnt ernst.
    Eingeblendet der Name: Ronald Penderton.
    »Hallo. Mein Name ist Ronny. Ich bin auf der Erde geboren, in Inverness in Schottland, aber als ich vier Monate alt war, sind meine Eltern hierher ausgewandert, zum Mars. Also, das heißt, im Grunde kenne ich nur den Mars. Aber es gefällt mir ganz gut hier. Dass wir von hier wegsollen, gefällt mir nicht. Ich wäre gerne geblieben. Ach ja, und ich will mal Shuttlepilot werden oder so was.«
    Ein Mädchen, etwa vierzehn Jahre alt, schlank, mit langen, glatten, schwarzen Haaren und etwas dunkler getönter Haut. In ihren Augen funkelt Wildheit, und die Art und Weise, wie sie dasitzt und spricht, vermittelt den Eindruck angespannter Bereitschaft. Sie trägt die schmucklose Kleidung der Marssiedler, einen losen, gewebten Overall, aber an ihr sieht das beinahe modisch aus.
    Eingeblendet der Name: Ariana DeJones.
    »Ich heiße Ariana. Unseren Eltern hat man versprochen, dass sie auf dem Mars leben dürfen und dass hier eine richtige Kolonie entstehen soll. Wenn man ihnen das nicht versprochen hätte, hätten sie wahrscheinlich keine Kinder in die Welt gesetzt. Und jetzt wird alles rückgängig gemacht, mit einem Federstrich. Ich weiß nicht, warum niemand auf der Erde mal nachrechnet, was es gekostet hat, alles hierher zu bringen und aufzubauen; ich schätze, dann würde man ziemlich schnell sehen, was für ein Quatsch und eine Verschwendung es ist, jetzt alles liegen und stehen zu lassen und uns zu zwingen, auf die Erde zurückzugehen. Wobei ich ja nicht zurückgehe, ich war noch nie auf der Erde, weil ich hier auf dem Mars geboren bin. Der Mars ist meine Heimat und wird es immer bleiben, egal, was passiert, auch wenn ich wegmuss und nie wieder zurückkomme. Das würde jedem so gehen, denke ich. Ehrlich gesagt war hier die ganze Zeit nicht so viel los, und das hat mich manchmal geärgert. Aber das lag daran, dass es hier nicht weitergegangen ist, dass kaum noch Leute von der Erde gekommen sind. Aber ich schätze mal, es hat wenig Zweck, da jetzt noch groß rumzulamentieren. Also, das war es, was ich sagen wollte.«
    Ein Junge, fünfzehn Jahre alt, groß, mager, mit dunkelbraunen, leicht gewellten Haaren, die hier und da einen Stich ins Rötliche zeigen. Auffallend helle Haut. Er sitzt eingeknickt da, und er schaut ziemlich ernst drein.
    Eingeblendet der Name: Carl Faggan.
    »Ich bin Carl Faggan. Wenn irgendwo etwas über mich steht, dann heißt es immer, dass ich der erste auf dem Mars geborene Mensch bin. Ich finde es herzlich blöde, für so was berühmt zu sein. Als ob ich etwas dafür könnte. Ich fürchte, auf der Erde wird man von mir erwarten, etwas Besonderes zu sein, und das bin ich leider nicht mehr als jeder

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