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Das Fest der Köpfe

Das Fest der Köpfe

Titel: Das Fest der Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an. »Wollen Sie es herausfinden?«
    »Ja, das will ich.«
    »Und weshalb?«
    Ich hob die Schultern. »Es gehört zu meinem Job. Ich bin Polizist, Angela.«
    »Das weiß ich doch, aber…«
    »Und ich kümmere mich um Fälle, die etwas aus dem Rahmen fallen.«
    »Etwas ist gut.«
    Ich schaute auf die Leiche. Der endgültig erlöste Zombie lag noch immer regungslos. Über seinem Körper lag eine dünne Wolke, die widerlich roch. Es wurde Zeit, daß wir den Raum verließen. Als ich Angelas Arm anfaßte, zuckte sie zusammen.
    »Keine Sorge, wir haben es hinter uns. Ich will nur nicht mehr länger hier untätig sitzen bleiben. Bestimmt ist Kimberly schon festlich geschmückt. Oder meinen Sie nicht?«
    »Ja, sie haben ihre Masken aufgestellt. Ausgehöhlte Köpfe. Überall verbreiten nur sie das Licht. Das Dorf sieht aus, als wäre es ein anderes. Es ist so furchtbar verändert, zu einer gespenstischen Kulisse geworden. Wenn ich daran denke, daß noch weitere Untote durch die Straßen laufen können, dann…«
    »Was wissen die Bewohner?«
    Sie winkte ab. »Die sind doch ahnungslos. Sie kennen zwar die schreckliche Sage, aber bisher ist Samhain ohne größere Zwischenfälle abgelaufen, glaube ich.«
    »Haben Sie schon mal etwas von einem Prediger gehört, der vor fünfzig Jahren gestorben sein soll?«
    Die Antwort kam schnell. »Sie meinen den Kelten?«
    »Kann sein.«
    »Ja, man erzählt sich so etwas. Da ist einmal ein keltischer Prediger nach Kimberly gekommen. Er hat sich hier niedergelassen, er wollte einfach die Menschen bekehren. Er hat von heidnischen Bräuchen gesprochen und die alte Religion der Kelten verdammt, die ja auch ihren christlichen Ursprung hat.«
    »Gibt es noch irgendwelche Aufzeichnungen über ihn?«
    Ernst sah sie mich an. Hinter ihrer Stirn arbeiteten die Gedanken.
    »Glauben Sie, daß die alte Geschichte etwas mit dem Auftauchen der lebenden Leichen zu tun hat?«
    Ich hob die Schultern. »Was ich glaube, ist nicht wichtig. Ich suche nur nach einem Motiv. Und das muß es geben. Nichts geschieht grundlos. Selbst das Unbegreifliche nicht.«
    Sie strich über meine Hand. »Das haben Sie toll gesagt, John, aber was sollen wir tun?«
    »Zunächst einmal den Raum hier verlassen. Ich komme mir vor wie in einem Grab.«
    »Wo wollen Sie hin?«
    »In den Ort. Sie wissen doch, es gibt noch einen zweiten Untoten. Wie war gleich sein Name?«
    »Nolan Quint.«
    »Den müssen wir finden. Tot oder lebendig«, fügte ich etwas sarkastisch hinzu.
    Angela lächelte nicht. Ihr war ein solches Gefühl einfach vergangen. Als sie dann anfing zu weinen, legte ich ihr den Arm um die Schultern.
    »Nicht, Angela. Sie haben schon mehr getan als üblich. Ich muß mich bei Ihnen bedanken.«
    »Stepanic ist schlimm«, flüsterte sie. »Er ist wie ein Tier, das man nicht mehr kontrollieren kann. Ich sah in seinen Augen das Feuer des Bösen. Er will Kimberly endgültig unter seine Kontrolle bekommen. Und soll ich Ihnen etwas sagen?«
    »Bitte.«
    »Ich glaube, er will, daß die Bewohner zu Zombies werden, zu lebenden Toten. Kimberly ist die Apokalypse, der Anfang vom Ende, der Beginn des großen Weltuntergangs. So steht es in der Bibel, so habe ich es gelesen. Die Welt ist nicht mehr zu retten. Der Krieg am Golf, der zwar vorbei ist, aber er hat doch gezeigt, wozu Menschen fähig sind. Immer wird jemand erwachen, wie dieser Despot am Euphrat. Es paßt alles in das Raster hinein. Nichts ist zufällig. Ich glaube, daß die Menschen für ihre Ignoranz bezahlen werden.«
    Ich ließ sie noch reden, machte ihr trotzdem Mut und sprach davon, daß es immer wieder Menschen gab, die sich den anderen in den Weg stellten. Die das Schicksal in die eigenen Hände nahmen und einfach nur ihren Weg gingen.
    »Gehören Sie dazu, John?«
    »Wirbeide.«
    Da umschlang sie meinen Hals. »Hören Sie auf, ich — ich bin zu schwach. Ich werde das nicht durchstehen können.«
    »Sie haben großen Mut bewiesen, aber jetzt möchte ich von Ihnen etwas anderes wissen.«
    »Was denn?«
    »Es geht mir um mehrere Dinge. Ich möchte wissen, ob wir hier herauskommen? Ist Stepanic zurückgeblieben?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Auch die beiden Pfleger sind verschwunden. Hutch und Jerome gehorchen ihm total.«
    »Und was war mit mir? Wie hat man mich erwischt? Ich kann mich nur an grelle Lichter erinnern und tanzende Köpfe. Danach war es vorbei.«
    »So genau weiß ich das auch nicht mehr. Man hat kurz über Sie gesprochen und auch davon, daß Sie geblendet

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