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Das Fest der Schlangen

Das Fest der Schlangen

Titel: Das Fest der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Dobyns
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Tisch hinweg zu.
    Am Sonntag waren weitere Leute im Krankenhaus und der näheren Umgebung im Zusammenhang mit dem verschwundenen Baby befragt worden. Nachbarn berichteten von Autos, die nach Mitternacht auf der Straße oder bei der Ankunft vor dem Krankenhaus gesehen worden waren, aber daran war nichts besonders Verdächtiges. In keinem Fall waren die Beschreibungen detailliert genug, um eine Identifizierung zu ermöglichen – mit Ausnahme eines schwarzen Mercedes, der einem der Ärzte gehörte. Woodys Ankunft hatte die Berichterstattung unterbrochen. Sie ging weiter, als er sich hingesetzt hatte.
    Ein Detective aus South Kingstown, ein Ermittler des DEM , der Behörde für Umwelt- und Naturpark-Management, und ein Detective der Kriminalpolizeilichen Ermittlungseinheit erläuterten die Fortschritte, die sie im Sumpf und in seiner Umgebung gemacht hatten. Auch hier hatte man eine Anzahl von Personen und Fahrzeugen gesehen, aber nichts, was besonders verdächtig erschienen wäre. Man hatte jedoch so viele detaillierte Beschreibungen wie möglich zusammengetragen und fahndete nach Personen und Fahrzeugen. Sieben waren bereits gefunden worden, aber sie waren entweder nicht zum richtigen Zeitpunkt im Sumpf gewesen, oder es war absurd, sie zu verdächtigen – zwei Nonnen aus St. James zum Beispiel hatten dort einen Spaziergang gemacht. Dreißig Polizeibeamte und Freiwillige bemühten sich nach wie vor, den gesamten Sumpf abzusuchen. Wo sie Fußspuren gefunden hatten, waren die fotografiert und durch Abgüsse gesichert worden. Außerdem hatten sie etliche Flaschen und Bierdosen eingesammelt. Ein Trooper war ins Wasser gefallen.
    Nina Lefebvre war nicht gefunden worden, doch aus dem ganzen Staat sowie aus Connecticut und Massachusetts waren Berichte von Leuten eingegangen, die sie gesehen haben wollten. Manche konnten gleich verworfen, anderen musste noch nachgegangen werden.
    »Warum hat man sie verworfen?«, fragte ein Lieutenant aus South Kingstown. Sein Name war Joe Doyle, ein rotgesichtiger, übergewichtiger Veteran mit dreißig Dienstjahren, der dafür bekannt war, stets streng nach Vorschrift zu handeln. In Woodys Augen hatte Doyle nie etwas zu einer Besprechung beizutragen. Er verlängerte sie nur.
    Zwei der Gesichteten hatten sich als Afroamerikaner erwiesen, einer als Hispanic und einer als Polynesier. Bei den anderen war entweder die Altersdifferenz zu groß, oder sie wohnten zu weit weg.
    Mehrere Anwesende sahen Doyle an, als hätte er eine dumme Frage gestellt. Er rückte sich auf seinem Stuhl zurecht und machte ein streitsüchtiges Gesicht.
    Chief Bonaldo und Bobby berichteten von der Suche nach Nina Lefebvre innerhalb von Brewster. Sämtliche Mitschüler aus der elften Klasse sowie andere Freunde und Nachbarn wurden befragt. Diese Befragungen waren noch nicht abgeschlossen. Nina war vermutlich auf der Water Street, wo der Hund ihre Witterung verloren hatte, in ein Auto gestiegen. Man befragte die Anwohner, unter anderem Jean Sawyer vom Brewster Brew.
    Woody erwähnte, dass er an diesem Morgen mit Jean gesprochen hatte. Vielleicht sollte es so aussehen, als wäre er deshalb zu spät zur Besprechung gekommen. Jeans Beschreibungen deckten sich mit seinen bisherigen Informationen, auch wenn er bei einer früheren Befragung nicht erfahren hatte, dass der unbestimmt bekannt erscheinende Mann ein Gesicht wie ein Mops hatte und die Frau aussah wie ein Greyhound. Obwohl Woody das erst nicht hatte erwähnen wollen, tat er es dann doch, und es rief einiges Räuspern und Hüsteln hervor. Unausgesprochene Witzeleien hingen in der Luft wie langsam verwehender Rauch. Woody erkundigte sich, ob man mit den Leuten im You-You gesprochen habe. Captain Brotman antwortete, damit werde man am Vormittag beginnen.
    »Ich möchte gern dabei sein«, sagte Woody.
    Ein Forensiker gab bekannt, der Schlamm an Ninas Schuhen habe die gleiche Konsistenz und enthalte das gleiche organische Material wie die Spuren auf dem Boden der Säuglingsstation und die Erde im Sumpf. Leise Unruhe entstand. Anscheinend sah man jetzt Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elementen der Ermittlungen.
    Ninas Zimmer war durchsucht worden. Man hatte ein paar zusätzliche Namen gefunden, aber kein Adressbuch. Kein Tagebuch, keinen Kalender, dafür allerdings einen unbenutzten Schwangerschaftstest.
    Der FBI -Agent trug vor, was die Bundespolizei – hauptsächlich jenseits der Staatsgrenze – unternommen hatte, um das verschwundene Baby ausfindig zu machen. Man

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