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Das Fest der Zwerge

Das Fest der Zwerge

Titel: Das Fest der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Polzin
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Freude weinte.
    »Gott im Himmel, ist das möglich? Dem Herrn sei Dank, dass ihr gesund seid! Ich habe mir furchtbare Sorgen gemacht, als ich die Burgherrin plötzlich nicht mehr gesehen habe und in Schmölz erfahren musste, dass weder sie noch Ihr, Herr Albrecht, dort angekommen seid. Da Ihr bei meiner Rückkehr auch nicht zuhause wart, wollte ich gerade mit den Knechten aufbrechen, um Euch zu suchen.«
    Bärbel und Albrecht blickten sich erstaunt an, dann wandten sich beide dem Stallknecht zu. »Welcher Tag ist heute?«
    »Nun, der Weihnachtsfeiertag, aber das wisst Ihr doch selbst!«, rief Kunz verwirrt.
    Tief durchatmend reichte Bärbel ihrem Mann die Hand. »Wir sind rechtzeitig zum Weihnachtsfest zurückgekehrt. Das ist wohl das größte Wunder, das uns widerfahren ist!«
    »Ich kann es kaum glauben!« Albrecht schwang sich aus dem Sattel, half dann Bärbel vom Pferd und warf einem der Knechte beide Zügel zu.
    »Was zögert ihr noch? Heute ist Weihnachten. Esst und trinkt, so viel ihr könnt!«
     

Michael Peinkofer
                                           Der Orkvernichter
     
    Vorbemerkung des Autors
     
    Diese Geschichte spielt vor den Ereignissen, die in meinem Roman »Die Rückkehr der Orks« beschrieben werden: In Sochgal ist noch alles beim Alten; Rammar und Balbok sind noch nicht die gefeierten Helden, die sie später einmal werden, und ihr stiernackiger Anführer Girgas ist noch am Leben. Die nachfolgend beschriebenen Ereignisse tragen sich zu, als Balbok und Rammar in Girgas' Auftrag ein Dorf der Menschen ausspionieren sollen. Ähnlichkeiten mit anderen fiktiven Charakteren sind übrigens durchaus beabsichtigt und als liebevolle Hommage zu verstehen.
     
    M. P.
     
    »Und? Siehst du was?«
    Im beißenden Wind, der über die flachen Hügel fegte, war die Frage kaum zu verstehen. Eine Antwort blieb folglich aus.
    »Ob du etwas sehen kannst, will ich wissen«, zischte es noch einmal, diesmal schon etwas lauter.
    »Nein«, drang es gedämpft zurück.
    Nein? Was, bei Torgas Eingeweiden, hatte das zu bedeuten?
    Rammar stieß eine lautlose Verwünschung aus. Wie oft musste er seinem dämlichen Bruder noch beibringen, wie man einen feindlichen Posten auskundschaftete?
    Stöhnend setzte er seine beträchtlichen Leibesmassen, die bäuchlings im Schnee ruhten, in Bewegung. Langsam, ganz vorsichtig hob er den klobigen Schädel, gerade so weit, dass er über die Schneewehe spähen konnte, hinter die er sich geflüchtet hatte. Was Rammar jedoch sah, ließ seine gelben Augen zornig aufblitzen.
    Nur einige Armlängen von ihm entfernt lag sein missratener Bruder Balbok, das lange Elend, ebenfalls bäuchlings im Schnee, und wie Rammar hatte er es vorgezogen, sich hinter einen Schneehaufen zu ducken, den der heulende Wind aufgetürmt hatte. Rammar gönnte sich ein langes, ausgiebiges Seufzen.
    »Kannst du jetzt etwas erkennen?«, erkundigte er sich dann.
    »Nein«, kam es erneut zurück, ohne dass Balbok auch nur Anstalten unternahm, seinen verdammten Schädel zu heben.
    Damit war Rammars Geduld erschöpft. Indem er die kurzen Arme nach vorn warf und seinen massigen Körper folgen ließ, wälzte er sich über die Schneewehe, hinter der er gekauert hatte, und rutschte bäuchlings in die Kuhle, in der sein hagerer Bruder Posten bezogen hatte. Dabei spürte er, wie sein Blut in Wallung kam und er gefährlich nahe an den Rand von saobh geriet – jener schrecklichen Raserei, aus der ein Ork nur wieder herausfand, indem er jemanden massakrierte.
    Zum Beispiel einen dürren, dämlichen, zu nichts zu gebrauchenden Bruder …
    »Du elender umball«, fuhr er Balbok an. »Was denkst du, tun wir hier? Verstecken spielen?«
    » Douk. « Balbok schüttelte den Kopf, ohne auch nur einen einzigen Muskel in seinem ebenso langen wie hageren grünen Gesicht zu regen. »Wir sollen den Feind ausspionieren.«
    » Korr. Und wieso spionierst du den Feind dann nicht aus, wenn ich fragen darf?«
    »Nun, ich dachte …«
    »Was dachtest du?«
    »Wo du dich doch auch versteckt hattest …«
    »Unverschämter umball Schmalgesichtiger Madenfresser! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du das Denken mir überlassen sollst? Was würde wohl geschehen, wenn ich mich ganz nach vorne wagen und dabei entdeckt würde?«
    »Sie würden dich erschlagen«, war Balbok sicher.
    »Wenigstens das scheint in dein Blödhirn zu gehen«, schnaubte Rammar. »Und was würdest du dann ohne mich anfangen? Du wärst doch

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