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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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wagte es nicht, sich umzudrehen.
    Veronika eilte an ihm vorbei, schnurstracks auf ihren Mann zu.
    »Vorsicht!«, rief Bernd. »Er hat eine Waffe!«
    »Gib das her, Schatz!«, sagte Veronika streng, den Armausgestreckt und ungeduldig mit den Fingern winkend. »Du machst Bernd Angst.«
    »Der Teufel!«, schrie Klaus protestierend, aber deutlich leiser.
    Stocksteif sah Bernd zu, wie Veronika ungeduldig den Kopf schüttelte und dem Hünen die Pistole aus der Hand nahm, als wäre sie etwas, das nur für kleine Kinder eine echte Bedrohung darstellte. Eine Schere oder ein Messer. »Hier ist kein Teufel«, sagte sie dabei. »Du hast geträumt.«
    »Gott sei Dank!«, keuchte Bernd und setzte sich mit zitternden Knien und zusammengekniffenen Hinterbacken auf die nächste Bierbank. »Gott sei Dank! Ich dachte schon, das wär’s für mich gewesen.«
    Veronika lachte auf und drehte sich zu ihm um, die Waffe im Anschlag. »Da hast du falsch gedacht.« Sie drückte ab. Klick.
    Bernd war nicht einmal dazu gekommen, in einer hilflosen Geste die Arme hochzureißen. Einen winzigen Moment glaubte er, die Zeit stünde still, oder er hätte nur noch nicht realisiert, dass er getroffen worden war. Paradoxerweise senkte die sonderbare Empfindung seinen Puls, anstatt ihn weiter anzutreiben. »Sie ist nicht geladen?«, fragte er matt.
    »Natürlich nicht.« Sie lachte noch einmal. »Ich bewahre die Munition nicht bei den Waffen auf.« Sie warf einen Blick zu ihrem Mann, der seinen alten Platz auf der Bierbank eingenommen hatte und unverwandt den Deckenbalken fixierte, auf dem er den Teufel hatte sitzen sehen. »Nicht mit ihm im Haus.«
    »Verstehe.« Er wollte gerade anbringen, dass er ihren Scherz mit dem Abdrücken für höchst unpassend hielt, doch sie kam ihm zuvor.
    »Das war nicht nett von mir. Tut mir leid. Aber du hättest mal dein Gesicht sehen sollen.« Sie beugte sich zu ihm herunter und strich ihm prüfend mit dem Handrücken über die Wange. Die Wärme ihrer Haut war so tröstend und verlockendzugleich, dass Bernd leicht den Kopf neigte, um den Kontakt zwischen ihnen einen winzigen Moment auszudehnen. »Warum hast du dich denn eigentlich noch nicht rasiert? Ich habe dir doch gesagt, dass Klaus keine bärtigen Männer ausstehen kann. Ohne Bart hätte er dir die Waffe bestimmt auch gegeben.«
    Sie lächelte, nahm ihren Mann bei der Hand und führte ihn sanft, aber bestimmt in die Nacht hinaus.
    Bernd beherzigte ihren Rat: Als Katja eine Viertelstunde nach dem Vorfall in der Scheune von ihrem Treffen mit Kommissar Möhrs zurückkehrte, stand er im Bad und wischte sich die letzten Rasierschaumreste aus dem Gesicht.

86
    Die Eigenschaft, die Katja an Bernd am meisten schätzte, war seine Zuverlässigkeit. Mit ihm konnte man die sprichwörtlichen Pferde stehlen. Oder eben nachts in ein Haus einsteigen, das die Polizei aufgrund laufender Ermittlungen noch nicht wieder zum Betreten freigegeben hatte. Er akzeptierte ihren Plan ohne das geringste Anzeichen irgendwelcher insgeheim gehegten Befürchtungen, die Nacht in einer Arrestzelle zu verbringen, falls sie geschnappt werden sollten.
    Die Neuigkeit, dass Frieder in seiner Zeit als Seemann in ein Sexualverbrechen verwickelt gewesen war, nahm Bernd mit einer Gefasstheit auf, die Katja fast ein wenig enttäuschte. »Jeder ist zu allem fähig«, war seine triste Antwort gewesen. »Es kommt nur auf die Umstände an.«
    Selbstverständlich hatte er ihr auch dahingehend recht gegeben, dass es keine sonderlich brillante Idee gewesen wäre, Möhrs von ihrem Vorhaben zu unterrichten – obwohl Katja dem Kommissar erst vor wenigen Stunden zugesichert hatte,ihn in die weiteren Schritte ihrer eigenen Ermittlungen einzuweihen. Nur über Katjas Motive für den heimlichen Besuch im Haus ihres Onkels hatte sich Bernd etwas kritisch gezeigt. »Wie kommst du darauf, dass wir da etwas finden könnten, was die Spurensicherung übersehen hat?«, hatte er gefragt.
    Sie erzählte ihm davon, wie sie sich auf der Rückfahrt vom Griechen im Taxi das Hirn zermartert hatte. Darüber, ob sie irgendwie hätte bemerken müssen, dass ihr Onkel eine dunkle, gewalttätige Seite gehabt hatte, die nahezu allen Menschen um ihn herum verborgen geblieben war. Wie dieser geheime Aspekt seiner Persönlichkeit mit der Erinnerung an den Menschen, den sie erlebt hatte und dessen Verlust sie betrauerte, völlig unvereinbar war. Als ob sie glauben sollte, dass der nette Onkel nur eine Maske gewesen war, hinter der sich eine

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