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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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auf ein Bild, aus dem sie nicht richtig schlau wurde. Sie vergrößerte es und mutmaßte, dass es die Verstümmelungen im Gesicht zeigte, von denen Johnsen gesprochen hatte. Sie kam nur darauf, weil sie schon ein Foto mit einer Röntgenaufnahme von zertrümmerten Handknochen gefunden hatte und ein anderes Bild, auf dem ein Unterleib zu sehen gewesen war, den jemand mit einem Bunsenbrenner bearbeitet hatte. »Der Mörder hat ihnen etwas auf die Stirn geritzt.«
    Bernd bremste den Jaguar auf ein gemächlicheres Tempo herunter und ordnete sich zwischen einem Wohnmobil und einem Smart auf der rechten Spur ein. »Was? Seinen Namen oder wie?«
    »Nein. Wenn, dann hätte sein Name nur einen Buchstaben.« Sie hielt das Smartphone vor den Rückspiegel, damit Bernd einen kurzen Blick darauf werfen konnte. »Das erinnert mich an irgendwas, aber mir fällt nicht ein, woran genau.«
    »An ein R, würde ich sagen.« Bernd sah noch einmal hin. »Doch. Sicher. Das ist ein R. Oder nicht? Hast du auch was von den Berichten auf dem Schreibtisch erwischt? Vielleicht waren die Bullen schlauer als wir.«
    »Augenblick.« Katja wischte sich zurück zu den zwei oder drei Aufnahmen, auf denen sie vorhin beim raschen Durchgehen viel Weiß gesehen hatte. Bei der ersten ließ sich im Anschnitt ein Blatt Papier mit einer Tabelle aus Kürzeln und Zahlenwerten erkennen, die für Katja so aufschlussreich wie chinesische Schriftzeichen waren. Bei der zweiten ragte die Ecke eines Dokuments ins Bild, auf dem allgemeine Angaben über eine der beiden obduzierten Leichen vermerkt waren. Größe, Gewicht, geschätztes Alter und so weiter. Bei der dritten wurde Katja fündig: Es war ihr gelungen, die komplette untere Hälfte der Seite eines Obduktionsberichts abzufotografieren, auf der die Rechtsmedizinerin sich näher mit den Verstümmelungen beschäftigt hatte. »Da ist was.« Sie zog den Ausschnitt größer, überflog ihn und zitierte die interessanteste Stelle laut. »Das Vorhandensein derselben mit erheblicher Sorgfalt angebrachten Schnitte auf der Stirn beider Opfer deutet auf einen möglichen Symbol- oder Zeichencharakter hin, wobei die genaue Natur und Bedeutung bei der derzeitigen Befundlage nicht zu klären ist. KHK Möhrs äußerte die Möglichkeit eines rituellen, religiösen oder die Zugehörigkeit zu einer spezifischen kriminellen Vereinigung markierenden Hintergrunds.«
    »Das heißt also, es könnte alles bedeuten«, murrte Bernd. »Oder nichts. Schöner Mist. Sieht so aus, als wäre unser Ausflug verlorene Liebesmüh gewesen.«
    »Nicht so schnell.« Katja hatte nicht vor, derart leicht aufzugeben. Sie richtete ihre leisen Hoffnungen auf ein ganz bestimmtes Wort aus dem Obduktionsbericht. »Kann sein, dass unsere nächste Spur nur einen Anruf entfernt ist.«

56
    Da ihn längere Fahrten prinzipiell langweilten, nutzte Möhrs auf der Autobahn die Gelegenheit, seinen Chef auf den neuesten Stand zu bringen. Er berichtete ihm von den Obduktionsergebnissen und nicht ohne Stolz von der Art und Weise, wie er Katja Jakobs sauber hatte auflaufen lassen. Den merkwürdigen Abgang der Journalistin und die Herzattacke ihres Begleiters ließ er aus, um nicht von seiner eigenen Glanzleistung abzulenken.
    »Gut gemacht«, grollte Barswicks Stimme aus der Freisprechanlage. »Von so einer lassen wir uns nicht auf der Nase herumtanzen. Ein heißer Feger, oder?«
    »Wer?« Möhrs fuhr vor Überraschung viel zu dicht auf einen Kombi auf, der vor ihm auf der Spur dahinschlich. »Die Jakobs?«
    »Nein, die habe ich doch noch nie gesehen. Ich meine Özen.« Barswick produzierte ein schmatzendes Geräusch. »Vom Allerfeinsten. Bist du da noch nie in Versuchung geraten?«
    Möhrs packte reflexartig das Lenkrad fester. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht.«
    »Man wird ja wohl noch fragen dürfen«, grummelte Barswick.
    »Entschuldigung«, sagte Möhrs, obwohl er nun wirklich nicht das Gefühl hatte, derjenige zu sein, der sich hätte entschuldigen müssen. »Ich bin nur genervt wegen dieser Jakobs.«
    »Wieso denn?«, wunderte sich Barswick. »Freu dich lieber. Sie hat doch etwas ausgespuckt, das uns neu war. Die Opfer sind alle gemeinsam zur See gefahren. Damit kann man doch was anfangen.«
    »Stimmt.« Möhrs setzte den Blinker und zog an dem Kombi vorbei. »Ich klappere noch mal die Leute aus der Skatrunde ab. Mich würde interessieren, auf welchem Schiff sie unterwegs waren und wie lange das in etwa her ist. Und ob ihnen jemand einfällt, dem sie so

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