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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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krummgekommen sind, dass er sie buchstäblich hätte umbringen können.«
    »Nur zu.« Barswick raschelte mit unsichtbaren Papieren. »Und ich habe noch jemanden auf dem Zettel, den du gern persönlich in die Mangel nehmen darfst.«
    »Wen?«
    »Diese Anti-AKW-Tante.«
    »Erika Saalfeld?«
    »Hundert Punkte.«
    »Die ist raus.« Möhrs schüttelte den Kopf. »Die hat ein Alibi für die Zeit, in der Lippert ermordet worden sein müsste. Das hast du mir selbst erzählt.«
    »Aber kein wasserdichtes«, wandte Barswick ein. »Es ist mehr so ein löchriger Eimer.«
    »Wieso?«
    Wieder raschelte Papier. »Hier steht, sie hätte mit ihrem Sohn im Garten gesessen und bis frühmorgens geklönt. Zusammen mit einem Nachbarn. Jochen Liebknecht. So weit, so gut. Ich habe eben noch mal bei den Jungs nachgehört, ob jemand was Genaueres über diesen Liebknecht weiß. Nur auf Verdacht. Weil ich im Urin hatte, dass mir der Name schon mal untergekommen ist. Und siehe da, Liebknecht ist der Kassenwart von Saalfelds Verein.«
    Möhrs’ öffnete und schloss zweimal in rascher Folge den Mund. »Machst du Witze?«
    »Bin ich ein Clown?«, knurrte Barswick. »Fühl ihr noch mal auf den Zahn. Ich bin mir nämlich nicht so sicher, ob sie nicht doch die Frau ist, mit der sich Frieder Jakobs gestritten hat.«
    »Laut unserer Zeugin hat diese Frau aber nicht sehr viel Ähnlichkeit mit Saalfeld«, zeigte sich Möhrs skeptisch.
    »Ja, aber meiner Erfahrung nach kann man sich die Beschreibungen, die viele Zeugen abgeben, an den Hut stecken. Und in diesem Fall reden wir von einem dunklen Parkplatz und einer Zeugin, die in einer Kneipe Nachtschicht hatte. Die war nie im Leben nüchtern.«
    »Auch wieder wahr«, gestand Möhrs zähneknirschend ein. »Ich erledige das schnellstmöglich. Bis später.«
    »Und da läuft wirklich nichts zwischen dir und dem türkischen Honig?«
    »Bis später!« Möhrs drückte den Knopf am Lenkrad, der die Verbindung unterbrach. Sein Chef war nicht rassistischer oder chauvinistischer als die meisten Männer seiner Generation. Er meinte es sicher nicht böse, und in gewisser Hinsicht schmeichelte es Möhrs sogar, dass er ihm zutraute, bei einer Frau wie Aysel landen zu können. Trotzdem ärgerte es ihn, wie Barswick über sie redete. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass der Alte in Rente ging, ungeachtet seiner langen Erfahrung und seiner ausgezeichneten Instinkte. Möhrs fuhr am nächsten Parkplatz ab, wählte die Nummer der Auskunft und ließ sich direkt mit dem Festnetzanschluss von Erika Saalfeld verbinden.
    Als er schon dachte, es müsste jeden Moment der Anrufbeantworter anspringen, hörte er ein gehetztes »Ja?«.
    »Möhrs. Kriminalpolizei. Frau Saalfeld?«
    »Kriminalpolizei?« Saalfelds Stimme war im Ohr ungefähr so angenehm wie Schmirgelpapier. »Geht es immer noch um Frieder Jakobs und diesen anderen Mann? Ich habeIhren Kollegen doch schon alles gesagt. Erst diesem Dicken und dann dem mit dem Schnauzer.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Möhrs presste den Hinterkopf gegen die Nackenstütze des Fahrersitzes. Mangelnde Hilfsbereitschaft war leider nach wie vor kein ausreichender Verhaftungsgrund. »Ich bin der Dicke. Und weil es beim letzten Mal so nett mit uns beiden war, können Sie doch auch mit mir noch mal über das alles reden, oder?«
    »Ich wüsste nicht, was ich Ihnen noch zu sagen hätte«, hielt sie dagegen.
    »Nur keine Sorge«, sagte Möhrs höflich. »Mir fallen da spontan jede Menge spannende Fragen an Sie ein. Wollen wir mal hoffen, dass ich nicht zu persönlich werde, was Ihre genaue Beziehung zu Herrn – wie war der Name gleich? – ach ja, richtig, zu Herrn Liebknecht anbelangt.«
    »Was geht Sie das an?«, fauchte Saalfeld. »Ich werde mich über Sie beschweren.«
    »Das ist Ihr gutes Recht«, erwiderte er. »Mein Name ist Möhrs. Em-ö-ha-er-es. Trotzdem würde ich vorschlagen, Sie nehmen sich heute Nachmittag besser nichts Besonderes vor.« Er schaute auf seine Armbanduhr, schätzte die verbleibende Fahrtzeit nach Güstrin ab und schlug großzügig noch etwas Zeit für die Suche nach einem geeigneten Partner darauf, der gleichzeitig diesem Jochen Liebknecht einen Besuch abstatten konnte. Er dachte dabei an Borowski. Der mit dem Schnauzer, wie Saalfeld ihn so freundlich beschrieben hatte. »Sagen wir, irgendwann zwischen fünfzehn und siebzehn Uhr. Bis dahin.«
    Saalfeld sagte noch etwas, doch es scherte ihn nicht. Er drückte auf den Knopf mit dem roten Hörersymbol.
    Erst auf der

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