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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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darüber.«
    »Was habt ihr hier so getrieben?«, fragte Katja. »Früher. Du und Julia.«
    Er lächelte wehmütig. »Ach, albernes Zeug. Das, was Kinder so machen. Einmal sind wir ins Grab reingekrochen und haben so getan, als wären wir in der Steinzeit. Wir haben uns Schlamm ins Gesicht gerieben und uns Speere geschnitzt. Nur das Lagerfeuer war keine so brillante Idee. Wahrscheinlich hatten wir ein Riesenglück, dass wir da drin nicht erstickt sind.« Er trank einen Schluck Wasser, und Katja gefiel es, dass er den Verschluss der Flasche vorher nicht abwischte. »Die meiste Zeit war das alles aber viel harmloser. Wir haben uns in das Grab gelegt und gelauscht, ob wir Geisterstimmen hören. Wir lagen nebeneinander und waren mucksmäuschenstill. Und jedes Mal hat sich Julia zu Tode erschreckt, wenn ich anfing, irgendwelchen Unsinn zu flüstern.« Er senkte die Stimme zu einem Wispern und verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße darin zu sehen war. »Komm zu uns. Komm zu uns. Wir warten schon auf dich. Komm zu uns.«
    Katjas Unbehagen kehrte zurück. »Das war aber nicht sehr nett.«
    »Ich war auch früher nicht immer nur nett zu ihr. Überhaupt nicht.« Er sah sie forschend an. »Wer ist schon immer nur nett?«
    »Ich jedenfalls nicht«, gab sie zu und fügte einen der Hauptvorwürfe an, die ihr Enzo regelmäßig machte. »Ich bin an manchen Tagen richtig auf Krawall gebürstet, und ich könnte nicht mal genau sagen, warum. Manchmal denke ich, ich …« Was machte sie da? Warum erzählte sie ihm das?Das war doch wohl das mieseste Eigenmarketing der Welt – sich gegenüber einem Typen, den man hochgradig spannend fand, gleich von Anfang an als unberechenbare Kratzbürste darzustellen. Sie sollte besser aufhören, zu viel über sich zu reden. »Wie alt ist dieses Grab?«
    »Das hier?«, reagierte er auf ihren abrupten Themenwechsel. »Schwer zu sagen. Um die fünftausend Jahre, würde ich schätzen.«
    »Fünftausend Jahre?« Die schier unvorstellbare Länge dieses Zeitraums löste einen leichten Schwindel in ihr aus. »Ich dachte, die wären von den Germanen oder den Kelten.«
    »Sind sie aber nicht.« Er lächelte. »Faszinierend, oder? Ich frage mich ab und zu, was man von uns in fünftausend Jahren noch findet.« Er hob die Trinkflasche. »Tonnenweise Müll wie den, nehme ich mal an. Und falls all unsere schriftlichen Aufzeichnungen irgendwie verloren gegangen sein sollten – weil der große Meteorit einschlägt oder so was in der Richtung –, dann werden die Leute versuchen, anhand von so etwas wie dieser Flasche Mutmaßungen darüber anzustellen, wie wir gelebt haben. Was wir fühlten, wie wir dachten, woran wir glaubten. Aber alles, was wir beide in Wahrheit waren, wird für sie immer ein Rätsel bleiben. Ob wir gute Menschen oder schlechte Menschen gewesen sind, spielt dann keine Rolle. Wir sind einfach nur Teil der geheimnisvollen Plastikflaschenkultur.« Er winkte ab. »Entschuldige, dass ich dich hier so zutexte. Wolltest du mir nicht was zeigen?«
    »Ja, schon.« Seine Ausführungen hatten Katja in eine sonderbare Stimmung versetzt, eine merkwürdige Mischung aus Beruhigung und Trauer. Alles, was ihr im Hier und Jetzt solche Sorgen bereitete, war aus einer übergeordneten Perspektive, für die Jahre wie Sekunden waren, letztlich völlig unbedeutend. Nur mikroskopisch kleine Tröpfchen in einem endlos dahinfließenden Strom. Sie rief auf ihrem Smartphone das Bild auf, das die Einschnitte in der Stirn eines Manneszeigte, von dem sie nicht wusste, ob es sich dabei um ihren Onkel oder um Erich Lippert handelte. »Hier.«
    Ihre Finger berührten sich, als er das Smartphone entgegennahm, und die Wärme seiner Haut brachte Katja in Versuchung, noch dichter an ihn heranzurücken.
    »Ist das …?«, fragte er verwirrt. »Gehört das zu …?«
    »Das Bild stammt von einer Obduktion«, erklärte sie. »Die Ärztin, die sie durchgeführt hat, meint, diese Schnitte wären ein Zeichen. Vielleicht ein religiöses Symbol. Ich hatte die Hoffnung, du würdest es erkennen.«
    Mit dem Smartphone in der Hand kletterte Thilo vom Grab und entfernte sich einige Schritte. Er bückte sich nach dem Ast, den sie bei ihrer Ankunft weggeworfen hatte.
    »Was hast du vor?«, fragte Katja.
    »Ich probiere etwas aus.« Er zog mit der Spitze des Asts eine lange gerade Linie in den weichen Waldboden, drehte das Smartphone hin und her und zeichnete dann eine zweite Linie.
    Katja hüpfte vom Grab und stellte sich neben ihn. Mit einem

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