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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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ein paar fundierte Vermutungen anzustellen.«
    »Und die wären?«, fragte Grace.
    Ismat sah sie an. »Das eigentliche Ziel des Zirkels ist Isalynn. Therese ist nicht darüber informiert, was der Vorsitzende des Zirkels plant, nur dass Isalynn LeFevre abgesetzt werden soll.«
    Grace begann zu zittern. Sie zählte schon nicht mehr mit, wie oft sie in den letzten vierundzwanzig Stunden die Beherrschung verloren hatte, und hoppla, es ging schon wieder mit ihr durch. »Was hat das mit uns zu tun?«
    »Die Prophezeiungen des Orakels sind zu unberechenbar, zu gefährlich. Eine einzige richtige Frage, eine richtige Prophezeiung würde ausreichen, um alles aufzudecken, worauf der Zirkel hinarbeitet.« Ismats Lächeln war verschwunden und an seine Stelle war düsteres Mitgefühl getreten. »Therese kann ein paar sehr interessante Dinge mit sympathetischer Magie anstellen«, sagte er. »Wenn man zum Beispiel eine Zauberpuppe von einem Lastwagenfahrer anfertigt und die richtige Zeit abpasst, ist es unter Umständen möglich, seine Fahrt in einer regnerischen Nacht lange genug zu steuern, um seinen Kurs radikal zu ändern …«
    Als Ismat »Lastwagenfahrer« sagte, begann ein formloses Tosen in Grace’ Ohren zu dröhnen. »Lass sie los.«
    Sofort hob Ismat die Hände und wich von Therese zurück. Links und rechts von ihm nahmen die Ermittlerzwillinge Gestalt an. Khalil trat hinter Grace, während Ebrahim sich der Gruppe anschloss. Die beiden Frauen standen im Zentrum eines Kreises aus wachsamen, wartenden Dschinn.
    Grace’ Herz hämmerte mit schweren, harten Schlägen. Sie deutete auf ihr schlimmes Knie und sagte heiser: »Du warst das?«
    Von Thereses schneewittchenhafter Schönheit war nichts mehr zu sehen. »Du willst
denen
glauben? Sie sind so anders; nicht mal Körper haben sie.«
    »Deine Voreingenommenheit ist nicht mein Problem«, sagte Grace.
»Warst du das?«
    »Das ist keine Voreingenommenheit«, sagte Therese. Sie sah verängstigt und aschfahl aus, ihre Lippen waren blutleer. »Die ganzen Alten Völker besetzen Positionen von Macht und Ansehen. Ihr Leben ist von einem höheren Anspruch bestimmt. Sie haben mehr magische Energie, mehr Geld, mehr Einfluss auf die Regierung, und sie leben so lange, dass sie mit allem, was sie berühren, tiefer verwurzelt sind!«
    »Ich stehe in den rauchenden Trümmern meines eigenen Hauses«, spie Grace aus. »Deine politische Rhetorik interessiert mich im Moment einen feuchten Dreck!«
    Thereses Stimme wurde schneller und verzweifelter. »In unserem eigenen Land sind wir Bürger zweiter Klasse, Grace! Du darfst nichts von dem glauben, was sie sagen …«
    Grace schrie:
»Hast du Petra und Niko umgebracht?«
    Jegliche Fassung, die Therese vielleicht noch besessen hatte, zerbarst. Sie schrie zurück:
»Allerdings habe ich das! Und ich würde es wieder tun, wenn es sein müsste.«
    »Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um anzufangen, mit meiner Kraft zu experimentieren«, sagte Grace zu Khalil. Ihr Atem ging stoßweise. Sie nahm all ihren Zorn und ihren Schmerz zusammen und wirkte ihren Austreibungszauber.
    Therese wand sich und rang nach Luft, aber sonst schien der Zauber keine Wirkung auf sie zu haben. Dafür traf er mit voller Wucht auf Ismat, der direkt hinter ihr stand. Der Zauber schleuderte ihn gegen die Wand. In einem uneleganten Haufen landete er auf dem Boden und sah mit wildem Blick zu Grace auf.
    »Scheiße, tut mir leid«, sagte Grace zu ihm, als er langsam wieder auf die Füße kam. »Anscheinend wirkt er nur bei Dschinn.«
    »Ich werde dir Kampfzauber beibringen«, sagte Khalil.
    »Gut, aber für den Moment kenne ich noch eine andere Angriffsmethode«, erwiderte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Sie trat auf Therese zu und duckte sich weg, als die Frau wild nach ihr schlug. Dann warf sie sich mit ihrem ganzen Gewicht in einen Roundhouse Punch. Der Schlag saß. Thereses Kopf wurde nach hinten geschleudert, und sie ging wie ein Stein zu Boden. Mit dem Rücken ihrer pochenden Hand wischte sich Grace die nassen Wangen ab, während sie die Frau betrachtete, die vor ihren Füßen lag. Als Khalil sie von hinten an den Schultern fasste, drehte sie sich zu ihm um und flüsterte: »Okay, vielleicht können wir ein kleines bisschen Rache nehmen.«
    »Wir werden jetzt Isalynn suchen«, sagte Khalil. Er sah absolut erbarmungslos aus. »Und dann werden wir alle anderen zur Strecke bringen, die dafür verantwortlich sind.«
    »Ich bringe diese Kreatur zur Polizeistation der

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