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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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wenn man sich bei ihm bedankte? Sie beobachtete ihn genau, während sie sagte: »Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen.«
    Wütend funkelte er sie an und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    Grace musste die Wangen zwischen die Kiefer saugen, um das Grinsen zu unterdrücken, das sich auf ihrem Gesicht ausbreiten wollte. Er mochte es
eindeutig
nicht, wenn man sich bei ihm bedankte. Dafür musste es einen Grund geben. Und sie war wirklich nicht besonders klug, wenn sie Spaß daran hatte, ein derart jähzorniges, mächtiges Geschöpf zu reizen. Das könnte ihr die Grabinschrift »Tod durch Dummheit« einbringen.
    Seine riesenhafte Statur machte kurzen Prozess mit der Bodenfläche des Büros. Grace fragte sich, ob er dieses Rot trug, weil ihm die Farbe gefiel, oder ob es irgendeinen anderen Grund dafür gab. Die Farbe passte zu ihm, sie ließ seine hoch aufragende Gestalt wie eine Flammensäule erscheinen, die seiner wahren, unsichtbaren Gegenwart entsprach.
    Sie rieb sich den schmerzenden Nacken und versuchte sich zu konzentrieren.
    »Es war richtig, dass du mit dem Leben der Kleinen kein Risiko eingegangen bist«, sagte Khalil.
    Rasch holte sie Luft. »Weißt du etwas, das ich nicht weiß?«
    Er schüttelte den Kopf und sagte: »Über die Absichten des Nachtwesenkönigs, ob gut oder andersartig, weiß ich nicht mehr als du.« Rastlos wanderte sein funkelnder Blick über das Chaos, das er im Zimmer angerichtet hatte, dann machte er eine ungeduldige Handbewegung. Grace schrak zusammen, als all die verstreuten Papiere durch die Luft flogen und in einem unsortierten Stapel auf ihrem Schreibtisch landeten. »Aber was die Kinder angeht, solltest du kein Risiko eingehen.«
    »Natürlich nicht«, sagte sie mit einem Seitenblick auf den Papierstapel. Ganz oben lag eine umgedrehte Stromrechnung. Sie kniff sich in die Nase und seufzte. Irgendwie hatte sie vergessen, die Rechnungen früher zu bezahlen. Das sollte sie sich für morgen wohl als Erstes vornehmen.
    Khalil hob einen Finger. »Ich schlage eine Art zusätzlichen Tauschhandel vor«, sagte er.
    Schlagartig hatte er wieder ihre Aufmerksamkeit. Es überraschte sie, wie genau seine Worte den Grund dafür wiedergaben, dass sie ihn gerufen hatte. »Wirklich?«
    »Ja«, sagte er. »Du stellst mir eine Frage, und ich antworte. Dann stelle ich eine Frage, und du antwortest. Die Unterhaltung ist im Gleichgewicht. Am Ende gehen wir auseinander, ohne dass einer dem anderen etwas schuldig ist.«
    »Du willst ein Wahrheitsspiel spielen?« Sie starrte ihn an. »Aber das ist ein albernes College-Spiel.« Die Version, die sie auf Partys kennengelernt hatte, war eine Variation von »Wahrheit oder Pflicht« gewesen. Normalerweise musste man Bier trinken, wenn man auf eine Frage nicht antworten wollte.
    Khalil wanderte im Büro umher. Er blieb stehen, um einen Plastikbehälter mit CD -Rohlingen vom Aktenschrank zu nehmen und ihn neugierig zu betrachten. »Dieses alberne College-Spiel, wie du es nennst, wurde an den alten Straßenkreuzungen auf dem Weg nach Damaskus gespielt. Männer spielten um die Chance auf große Reichtümer. Und wenn sie es wagten zu lügen, verloren sie den Kopf.«
    Grace blinzelte ein paar Mal, dann räusperte sie sich. »Das bringt uns zu einem interessanten Punkt«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Was wäre die Strafe?«
    Er drehte sich zu ihr um und zeigte die Zähne. Es war nicht direkt ein Lächeln. »Warum? Denkst du daran zu betrügen?«
    »Nein, ich … ich finde nur, dass eine Strafe benannt werden sollte, falls wir uns zu diesem Austausch entschließen, das ist alles.« Dachte sie tatsächlich daran, ein Wahrheitsspiel mit einem Dschinn zu spielen, der sie so offensichtlich nicht mochte? Sie sollte sich den Kopf untersuchen lassen, und zwar am besten sofort.
    Die Diamantaugen musterten sie. Ihr war, als würde sie von zwei Laserstrahlen fixiert. »Wenn einer von uns die Antwort verweigert, ist er dem anderen einen Gefallen schuldig«, sagte Khalil.
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und massierte sich die Kopfhaut, während sie nachdachte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie diese Straße nach Damaskus vor sich. Auf dem Wegweiser gab es zwei Pfeile, unter dem einen stand KLUGER WEG und unter dem anderen, der in die entgegengesetzte Richtung zeigte, DÄMLICHER WEG . Welchen sollte sie wählen?
    In ihrer Fantasie verwandelte sich der Wegweiser in eine Münze, die hochgeworfen wurde und sich in der Luft drehte. Kluger Weg. Dämlicher Weg. Klug.

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