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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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die beiden im Sessel nieder. Max ließ den Couchtisch los, fiel auf seinen windelgepolsterten Hintern und krabbelte eifrig auf die beiden zu. Khalil nahm auch ihn auf den Schoß und fing an, den beiden vorzulesen.
    Zu Grace sagte er nichts, er sah sie nur kurz an und nickte ihr zu. Ihr rasender Puls wurde zäh und schwerfällig, und ihre Energie zog sich verletzt in sich zurück. So sollte es also von jetzt an sein, ja?
    Also gut. Scheiß auf ihn.
    Ihr Wäschestapel war zu einem Berg angewachsen. Grace war fest entschlossen, das aufzuholen, bevor die Leute am Samstag kamen. Sie ging in die Küche, um die Waschmaschine neu zu befüllen, Kleidung und Windeln zusammenzulegen und das meiste davon ins Kinderzimmer zu bringen. Nachdem sie die Sachen der Kinder verstaut hatte, wischte sie Staub und wechselte die Bettwäsche. Dann ging sie ins Gästebad, das sich irgendwie zum Katastrophengebiet gewandelt hatte. Sie putzte den Spiegel, schrubbte energisch Waschbecken und Toilette und wischte schließlich den Boden. Dann war es an der Zeit, die nächste Ladung Wäsche anzustellen und noch mehr Kleidung zusammenzulegen.
    Das Haus kam ihr zu eng vor, und die Ventilatoren schafften kaum mehr, als die feuchte Luft zu verteilen. Die Gespenster raunten in ungewisser Rastlosigkeit. Draußen begannen die Grillen und Zikaden ihre allabendliche Symphonie zu sägen. Grace hatte das Gefühl, von Schweiß und Staub, Putzchemikalien und Wut vergiftet zu werden.
    Sie war einsam gewesen, der Kuss hatte nichts zu bedeuten gehabt, und er bereute es offensichtlich. Wie viele Fehler, die in der Geschichte der Beziehung begangen worden waren, fasste dieser Satz zusammen?
    Sie stand gerade am Küchentisch und klatschte die gefalteten Windeln auf einen wachsenden Stapel, als sie Khalils tiefe Stimme hörte, die viel zu rein war, um einem Menschen zu gehören. Wie ein Schauer glitt diese Reinheit über ihre Haut und in ihr Bewusstsein. Sie ließ die Hände ruhen, schloss die Augen und lauschte sehnsuchtsvoll. Er sprach mit tiefer, volltönender Kraft, so wie Grace sich die Stimme eines abtrünnigen Engels vorstellte, wenn er seine Mitstreiter zum Krieg gegen Gott aufrief.
    Dann erkannte sie das Ausmaß ihrer eigenen Dummheit. Wie konnte jemand, der so wild und so majestätisch war, so unsterblich und rein, an jemand so Fehlerhaftem und Langweiligem wie ihr interessiert sein? Er war unter seinesgleichen ein Prinz, während sie nicht einmal wusste, was der Ausdruck
Prinz
bei ihnen zu bedeuten hatte. Sie war das Gegenteil ihres eigenen Namens: Grace bedeutete Liebreiz, Anmut und Gnade, und sie war reizlos, grob und ungehobelt. Sie fuhr sich über ihre rissigen Handknöchel. Als sie zu schlucken versuchte, schmerzte ihre Kehle.
    Sie hatte ihm nicht wehgetan. Sie war nicht wichtig genug, um ihm wehtun zu können.
    Mit einiger Verspätung bekam sie endlich mit, was er sagte. »… und ich dachte, du hättest bestimmt nichts dagegen, wenn ich Chloe und Max ins Bett bringe.«
    Sie sah ihn über die Schulter an. Khalil trug die Kinder auf dem Arm. An seiner einen riesenhaften Schulter lehnte der fest schlafende Max, und auf die andere hatte Chloe ihren Kopf gebettet. Sie rieb sich die Augen und gähnte. Grace erwiderte Khalils Blick kurz, nickte zustimmend und wandte sich dann wieder der Wäsche zu.
    Es war offensichtlich, dass er nicht mit ihr reden wollte, und sie rechnete nicht damit, dass er noch einmal in die Küche kommen würde. Sie legte die restliche Wäscheladung zusammen, nahm einen Waschlappen und ging zur Spüle, um sich Gesicht und Nacken zu waschen. Anschließend fuhr sie sich mit dem Lappen über die bloßen Arme. Wieder war sie zu müde, um die Stufen hinaufzuklettern und ein Bad zu nehmen. Das würde sie morgen nachholen, wenn die Kinder Mittagsschlaf machten, und dann würde sie sich ein Schaumbad einlassen, würde die riesige Wanne mit den Klauenfüßen randvoll laufen lassen und darin baden, bis die Kleinen wach wurden.
    Heute hatte sie zum ersten Mal in der Öffentlichkeit kurze Hosen getragen und die verstohlenen Blicke, mit denen die Leute auf ihre vernarbten Beine gestarrt hatten, einfach ignoriert. Der kühle, feuchte Stoff fühlte sich angenehm auf ihrer überhitzten Haut an. Sie konnte ihr verletztes Bein weder drehen und anheben, um es zu waschen, noch konnte sie ihr ganzes Gewicht darauf verlagern, um das andere anzuheben. Deshalb musste sie sich auf einen der Küchenstühle setzen, um sich Beine und Füße zu waschen. Sie

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