Das Feuer Kabals
überquellenden Teller.
»Ich habe wirklich …«
Alle sahen sie an und schüttelten den Kopf.
»Nun gut«, sagte sie und setzte sich. Sie pickte sich ein paar Trauben vom Teller und steckte sie sich überdeutlich in den Mund.
»Sehr ihr? Ich esse …«
»Du siehst schwach aus, Sera. Faunus hat recht, hör auf ihn!«, sagte Charna.
»Als ob das eine Rolle spielte …«, murmelte Seraphia und biss von einer Geflügelkeule ab.
Charna legte die Stirn in Falten, ging jedoch nicht darauf ein.
»Ich habe euch gerufen, weil wir viele Probleme lösen müssen. Ich habe Mikar angewiesen, die Mikarianer und Iidrashs Küste auf eine mögliche Invasion der Maschinenwächter vorzubereiten.«
Seraphia schluckte schnell etwas herunter. »Ich war bei Thanasis, als deine Botin dort ankam. Er hat eingewilligt, zunächst im Tempel zu bleiben. Wir hatten ein interessantes Gespräch.«
Charna sah sie fragend an und hob dann die Hand. »Später. Mehmood! Ich möchte, dass du zunächst ins ehemalige Reich der Sidaji reist. Auf der Insel Loros gibt es einen geheimen Ort, an dem Mikar die Maschinenwächter erweckt hat. Wir brauchen jede Information, die du dort finden kannst. Stelle einen der Körper sicher, die Mikar dort erschlagen konnte. Wir müssen Schwachstellen finden. Wenn Kukulkan nur schon hier wäre. Er ist langsam überfällig«, überlegte sie und sah dann wieder Mehmood an. »Außerdem interessiert es mich, ob es auf Loros und den anderen Inseln weitere der Geheimverstecke gibt. Finde so viel heraus, wie du kannst!«
Mehmood neigte das Haupt und schien etwas sagen zu wollen.
»Nur zu!«, sagte Charna.
»Ich könnte Thanasis Hilfe brauchen.«
Charna seufzte unwillig. »Dann musst du ihn fragen. Ich habe … nichts dagegen.«
Mehmood nickte erleichtert.
»Faunus! Wir müssen Gewissheit über Cendrines Aufenthaltsort erhalten. Eine bloße Vermutung, so berechtigt sie auch ist, reicht nicht aus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Wira sie im Frostturm gefangenhält, aber wir können kein Risiko eingehen und dadurch in unserer Unwissenheit fatale Fehler machen. Du bist am Besten dazu geeignet, das in Erfahrung zu bringen.«
»Sollte Mehmood nicht lieber über den Geheimweg im Firahun-See versuchen, in den Frostturm einzudringen? Ich begleite ihn gern, wenn ich dafür Wira eine verpassen kann.«
»Was ist aus deiner pazifistischen Einstellung geworden?«
»Es gibt für alles eine Grenze. Außerdem rede ich nicht von Mord. Eher von … Erleuchtung«, sagte Faunus böse grinsend.
»Wenn wir wissen, ob wir Cendrine dort finden, sollte das unser nächster Schritt sein. Aber wir müssen einen Plan haben, bevor wir unnötige Risiken eingehen und unseren Trumpf mit dem geheimen Zugang zum Frostturm ausspielen. Wir können uns in dieser Angelegenheit keine Fehler leisten und müssen List roher Kraft vorziehen. Außerdem werde ich mich eventuell der Sache selbst annehmen müssen, wenn die Zeit gekommen ist.«
Faunus nickte. »Also soll ich mich umhören? Herausfinden, ob Cendrine tatsächlich im Frostturm ist und was es sonst noch zu beachten gilt.«
»Genau. Wir brauchen Informationen. Schnell und effizient. Das kannst nur du.«
Faunus lächelte verwegen. »Du liebst mich immer noch.«
Seraphia verlor klappernd ihre Gabel und wurde rot. Sie machte ein betont ausdrucksloses Gesicht.
Faunus öffnete den Mund, aber Charna kam ihm zuvor.
»Kein Wort! Vergiss es, Sera, diese Art Witze machen Faunus und ich schon seit Jahrzehnten.«
»Als ob es mich kümmerte«, sagte Seraphia mit hoher Stimme und biss von ihrem Brot ab.
Faunus machte ein zufriedenes Gesicht und Charna warf ihm einen warnenden Blick zu. Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher.
»Zurück zum Thema. Ich werde als Nächstes mit Jenara sprechen.«
Faunus verschluckte sich und hustete. »Ja klar! Das Naheliegende zuerst! Eine Tasse Tee mit der Tante trinken, oder wie?«
Charna sah ihn ernst an. »Ganz Kabal wird bedroht, Faunus, und Jenara weiß mehr darüber. Sie hat keinen Grund mich zu belügen, noch würde ich ihr das zutrauen. In ihrer Formulierung von Forderungen und ihrem Antagonismus ist sie stets einer klaren, rationalen Linie gefolgt, so schwer es auch sein mag, ihr dies zuzugestehen.
Seras Traum von Kujaan enthüllte, dass Jenara mit auf Kitaun war. Sie erhielt das Amulett der Feuertaufe von meiner Mutter, kurz bevor sie dahin aufbrach.«
»Sie trägt es immer noch«, sagte Faunus widerstrebend.
»Was?«, fragte Charna verwirrt.
»Ich
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