Das Filmbett
delicieux, cet corps d'un garcon ..., aber weg da mit diesem machin idiotique là ... dieses lächerliche Ding hast du doch gar nicht nötig, allez vite ...« Sie wies auf Blanches Büstenhalter, der letzten festen Bastion ihrer Tugend, der Reduite ihrer schamhaften Standfestigkeit.
Blanche versuchte ihre soutien-gorge zu verteidigen, sich zur Wehr zu setzen, aber Walentina nestelte ihr die »bêtise incroyable« ab, schleuderte sie in eine Atelierecke - wo sie auch fürderhin vergessen blieb.
Dann trat sie einige Schritte zurück und betrachtete ihr verschüchtertes Modell.
»Phantastique ... phantastique ... cette têtons admirables ... superb ... quelle poitrine charmante«, sagte sie, und diese offensichtliche Begeisterung war für Blanche völlig neu und verwirrend - bisher hatte sie nur boshafte Bemerkungen von ihren Freundinnen gehört.
»Aber ich bin doch gar nicht hübsch hier herum«, wagte sie schüchtern einzuwenden.
»Du bist ein cretino«, meinte die Prinzessin, »zwei so reizende weiße Schäfchen, warm und fest - ich werde sie Rosalinde und Paphnutia nennen - zwei weiße Lämmchen, junge Kaninchen mit rosa Schnäuzchen, nicht hübsch? - Tu est fou!«
Sie strich mit ihren vom künstlerischen Handwerk aufgerauhten und doch so sensitiven Handflächen zärtlich über die Knospen der jungen Brüste.
»Aber es ist doch nicht Mode ...« Blanche sagte es ganz leise.
»Mode, Mode, papperlapapp - ich will dir etwas sagen, ma Cherie, die Männer haben im Kriege mit ihren teuflischen coups du feu verlernt, wie Frauen sein müssen, sie sind entzückt von ihrer Männerkameraderie und so müssen die Frauen mitspielen und so tun, als seien sie Männer ... Folgen einer Schützengrabenneurose ... Leben und Tod hing plötzlich vom Nebenmann ab, vom Camerade an seiner Seite, dieser guerre de merde besiegte nur die Mütter, nahm ihnen Männer und Söhne ..., aber das geht vorüber, ca ne dure pas -dann wirst du froh sein, daß Gott dich so gemacht hat, wie du bist ... Die Mode, pah, mal ist es ein Hottentottensteiß, mal eine Wespentaille, die sie verrückt macht, mal sollen wir dick, mal rachitisch dünn sein, mal klein und zierlich und dann wieder voll Majestät ... Schnickschnack, alles Schnickschnack -aber pour revenir à nos moutons ...«, sie zwirbelte die Brustspitzen zwischen ihren Fingern, knetete fachkundig die hübschen Ballen, als wären sie schon Ton in der Töpferin Hand. »Wenn ich je solche Liebesäpfelchen unter meiner Bluse gehabt hätte, wäre ich eine große Kokotte geworden, statt une princesse ridicule.«
Und die geübten Hände nahmen Maß und wogen ab und griffen zu, daß Blanche Hören und Sehen verging. Zum erstenmal begann sie Zuneigung zu diesen lästigen Dingern zu hegen, war ihr doch, als sprängen mit der Kraft einer unendlich zärtlichen Explosion zwei Knospen auf und entfalteten eine Wolke von herrlicher Empfindung.
»Voilà, notre pucelle wird heiß, n'est pas?« meinte die Heinzelfrau und gab ihr ein paar liebevolle Klapse auf die weißen Rundungen, die sich rosig überzogen, und machte einige milde Handkantenschläge gegen die entzückenden Knöpfchen, die sich dunkel färbten und auf einmal war ihr Busen mit harten Lanzenspitzen bewehrt wie die kreisrunden Buckelschilde der Reisigen im Mittelalter.
»So, nun stell dich auf das kleine Podest dort und halte dich ruhig.«
Die Walentina begann blitzschnell mit routinierten Händen aus dem Ton, den sie behandelte wie vorher die Brüste von Blanche, eine kleine Figur zu formen.
»Ja, das bist du, der göttliche Hermaphroditos, halb Mädchen, halb Knabe, das klassische Ideal der in sich vereinigten Geschlechter. Nur hier fehlt dir natürlich einiges ...«, und sie strich mit dem Handrücken über das hellblonde Mädchendreieck - aber die Berührung berührte Blanche nicht sehr. Immer noch mit dem Wunder der Transfiguration eines häßlichen Makels zu einer reinen Quelle der Lust beschäftigt, konnte sie alles andere vergessen.
Schnell hatte Walentina ihr Figürchen geformt und mit wenigen Strichen einige Kohlezeichnungen auf ihren Skizzenblock geworfen, als die Mädchen zurückkamen.
»Es ist aus mit der Sonne - hinterm Berg verschwunden ...« Sie blickten auf die nackte Blanche mit der kühlen Sachlichkeit von Profis.
»Du bist wirklich hübsch beisammen«, sagte die eine und die andere zwang sich ein neidvolles »Hm! Hm!« ab. Anerkennungsvoller äußerte sich die direkte Berlinerin: »Titten hat' se, die stehen wie 'ne
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