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Das Finale

Das Finale

Titel: Das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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ordnungsgemäß abgewickelt wird.
    Frauke streckte
ihren Arm aus und hielt Georg den Zeigefinger entgegen. Er berührte ihn mit
seinem und lächelte dabei.
    »Wem gehört die
Villa in Isernhagen, in die du mich entführt hast?«
    »Ich würde es nicht
›Entführung‹ nennen. Ich habe eine tolle Frau dorthin gebracht. Das ist meine.«
    »Aber Dr. Eigelstein
ist als Eigentümer eingetragen?«
    Georg nahm sein Glas
zur Hand und drehte es gedankenverloren.
    »Die Brüder
Eigelstein sind alte Freunde von mir. Wir kennen uns aus jungen Jahren. Der
Heinrich ist Arzt, ein sehr guter. Er lebt heute in Houston in Texas. Der
andere ist Anwalt. Letzterer ist für mich als Treuhänder im Grundbuch
eingetragen. Was hätte die Presse, die schmutzige, daraus gemacht, wenn man
mich als Eigentümer identifiziert hätte? Stelle dir vor, als Überschrift über
dem Bild vom Haus würde stehen: ›Mit Blutgeld bezahlt. Ist jeder Mauerstein ein
armer Toter, den der Arzt nicht operiert hat?‹ Ich wollte, dass erst Gras über
die Sache gewachsen ist. Das hätte auch geklappt, wenn du nicht am Georgsplatz
aufgetaucht wärst.«
    »Das war also
wirklich Zufall?«
    »Ein wunderbarer
Zufall«, lächelte Georg, sah an ihr vorbei und sagte: »Unser Essen kommt.«
    Auch Frauke
lächelte, als sie später das Restaurant an Georgs Seite verließ. Sicher musste
sie Schwarczer eine Erklärung dafür liefern, dass sie ihn zu diesem Treffen
gebeten hatte. Doch darüber würde sie sich erst am folgenden Tag den Kopf
zerbrechen.

ACHT
    Der Regen
hatte Hannover fest im Griff. Ob es zwischen der Rückkehr in ihre Wohnung und
dem ersten Blick aus dem Fenster eine Niederschlagspause gegeben hatte, konnte
Frauke nicht sagen. Ihre Aufmerksamkeit hatte in dieser Nacht Georg gegolten,
der auf einfühlsame Weise seine Anatomiekenntnisse an ihr demonstriert hatte.
    Sie konnte es
bestätigen: Georg war ein hervorragender Arzt.
    Mit einer schon
lange nicht mehr erlebten Leichtigkeit betrat sie das Landeskriminalamt. Sie
atmete auf, als sie feststellte, dass Schwarczer noch nicht anwesend war.
Putensenf musterte sie über den Rand seiner Brille, als würde er nach einem
Grund für ihre nach außen getragene Heiterkeit suchen wollen.
    Madsack hingegen
legte die Stirn in Falten und sagte mit entschuldigendem Unterton, dass ihm
keine Neuigkeiten vorliegen würden.
    Frauke versuchte es
bei Ehlers. Der Kriminaloberrat saß in seinem Büro. Er ließ sich von ihr über
den aktuellen Stand informieren, dann hörte er ihren weiteren Ausführungen
aufmerksam zu. Sie bemerkte, wie Ehlers’ Miene sich mehrfach änderte, vom
höflichen über angeregtes Interesse, bis er zwar schwieg, seine Miene aber
ungläubig aussah.
    »Sie wollen mir
nicht erklären, dass Sie das ernst gemeint haben?«
    »Doch.« Sie nickte.
    Der Kriminaloberrat
lehnte sich zurück. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Das kann ich nicht
akzeptieren. Die Idee ist so abwegig, dass ich dem nicht zustimmen kann.«
    »Wir können alle
daraus gewonnenen Beweise verwenden«, versuchte Frauke ihrem Vorgesetzten zu
erklären.
    »Daran habe ich
meine Zweifel. Und dann würden wir einen wichtigen Trumpf aus der Hand geben.
Dottore Carretta wird Ihre Vorgehensweise vor Gericht in der Luft zerreißen. Es
dürfte schon bei einem anderen Anwalt nicht möglich sein, aber beim Advokaten
der Organisation kommen Sie damit nie durch.«
    »Ich glaube schon«,
beharrte Frauke.
    Doch Ehlers war
nicht überzeugt. »Ich möchte gern, dass Sie Ihre Idee mit der
Staatsanwaltschaft abstimmen. So wie Sie es mir vorgetragen haben, benötigen
Sie ohnehin deren Unterstützung.« Er griff zum Telefon und rief Staatsanwalt
Holthusen an. Dann erläuterte er Fraukes Plan, feixte dabei in ihre Richtung,
als würde er sich diebisch freuen, dass der Staatsanwalt genauso überrascht
reagierte wie er selbst ein paar Minuten zuvor.
    »Die Entscheidung
liegt bei Ihnen, Herr Holthusen«, schloss Ehlers. »Aber ich befürworte diese
sehr unkonventionell klingende Idee.«
    Nachdem der
Kriminaloberrat aufgelegt hatte, sagte er: »Viel Erfolg. Herr Holthusen bittet
um Ihren Besuch. Er möchte das Ganze direkt von Ihnen hören.«
    Frauke umrundete
die Anlage mit den Justizgebäuden in Hannover mehrfach, bis sie schließlich
einen Parkplatz fand. Sie huschte durch den Regen und erstarrte, als sie im
Eingang den Mann mit dem südländischen Aussehen bemerkte, der ihr schon öfter
begegnet war und den sie vergeblich im Hauptbahnhof verfolgt hatte. Er
unternahm

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