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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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nicht vermisse. Weißt du, dass er ein hoffnungsloser Romantiker war? Das traut man den Fjordländern gar nicht zu … Er war oft nicht da, wenn ich ihn gebraucht hätte. Und ich habe ihn verflucht.
Aber er hat mich niemals betrogen. Das weiß ich, tief in meinem Herzen.«
    »Was willst du mir sagen?« Das Letzte, was sie jetzt brauchte, waren Vorhaltungen von ihrer Mutter. Wenn die Übelkeit wich, hatte sie einen Hunger wie ein Bär, der aus dem Winterschlaf erwachte. »Komm zur Sache! Ich mag es nicht, wenn man lange um den heißen Brei herumredet. Auch das habe ich von meinem Vater!«
    »Ich denke, du trägst einen Thronfolger unter deinem Herzen. «
    Gishild lachte auf. »Nein. Bestimmt nicht. Ich kann jetzt nicht …«
    »Darum scheren sich Kinder nicht! Jedes Mal, wenn ich ein Kind empfangen hatte, ging es mir so wie dir jetzt.«
    »Ich habe gestern zu viel getrunken.«
    »Glaubst du, ich kenne dich nicht? Ich weiß, dass du nicht viel trinkst, wenn du nachts sehr lange in der Festhalle bleibst, um mit deinen Jarls zu sprechen. Ich bin alt, aber noch nicht blind. Und ich habe gehört, wie du dich gestern erbrochen hast. Ich stand vor der Zimmertür und wollte eigentlich zu dir. Wie lange geht das schon so?«
    »Ich bin krank!«
    Jetzt lachte Roxanne. »Ja, das ist eine Krankheit, die nur Frauen bekommen. Und auch nur solche, die sich mit Männern abgeben.«
    Gishild schoss das Blut in die Wangen. »Ich bin verheiratet! Wie kannst du …«
    »Ich sagte doch schon, ich bin alt, aber nicht blind. Mach mir nichts vor! Weißt du wenigstens, von wem es ist?«
    Gishild umklammerte ihre Knie fester. »Ich bin krank!«
    »Wie lange schon?«
    »Mehr als eine Woche. Fast zwei.«
    Roxanne schüttelte den Kopf. »Glaub mir, ich weiß, wovon
ich rede. Du hast dir ein Kind gefangen. Wird dir auch tagsüber übel?«
    »Manchmal«, gestand sie widerwillig. »Aber meistens passiert es morgens. Ich habe auch das Gefühl, dass alles viel stärker riecht. Manchmal wird mir übel, wenn ich Dinge einfach nur rieche. Bei Käse ist es so …«
    »Geht es dir auch bei nassem Fell so?«
    Gishild sah ihre Mutter überrascht an. »Ja.«
    Roxanne erhob sich und strich ihr durch das Haar. »Ach, mein Mädchen … Was willst du jetzt tun? Das Kind behalten? «
    Gishild vergrub das Gesicht zwischen den Armen. Plötzlich fühlte sie sich wie ein Kind. Sie wünschte sich, dass ihre Mutter sie fest an sich drückte. Sie wollte bei ihr unterkriechen, so wie damals, als sie ein kleines Mädchen war und es keine Sorge gab, die ihre Mutter nicht für sie aus der Welt schaffen konnte.
    »Wenn es zu sehr nach ihm aussieht, dann wird es gefährlich für euch alle drei«, sagte Roxanne leise. »Ich kann dir helfen.«
    Gishild schüttelte den Kopf. Sie könnte kein Kind von Luc töten! War es wirklich seins? Es waren kaum mehr als zwanzig Tage vergangen, seit er zum Wolkenspiegelsee gekommen war. Sie dachte an die Zeit vor ihrer Flucht in die Berge. Daran, wie oft sie bei Erek gelegen hatte. Hatte sie vielleicht ein Kind von ihm empfangen? Und dann bei einem anderen Mann gelegen?
    Roxanne ging neben ihr in die Knie und drückte sie an sich. Plötzlich konnte Gishild ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie umklammerte ihre Mutter, wie sie es nicht mehr getan hatte, seit sie ein Kind gewesen war.
    »Du musst das nicht heute entscheiden, Gishild. Aber bald. Du kannst das nicht lange verbergen.«

WILLKOMMENE NACHRICHTEN

    »Wann ist das geschehen?«, fragte Gishild aufgeregt.
    »Vor fünf Tagen, Königin. Ich habe drei Pferde zu Schanden geritten, um dir die Botschaft zu bringen.«
    »Steh auf. Ich mag es nicht, wenn jemand vor mir kniet.« Der Junge, den sie in den Thronsaal gebracht hatten, war noch keine fünfzehn Jahre alt. »Wo?«
    »Nicht weit von Aldarvik, Herrin. Sie haben die Gehöfte nahe am Strand aufgesucht. Sie haben alles mitgenommen. Aber sie haben dafür bezahlt.«
    Das war neu, dachte sie. In Drusna hatten die Ordensritter zwar manchmal davon gesprochen, dass ausgeplünderte Bauern entschädigt werden sollten, und sie hatten sogar Pfandbriefe ausgestellt, aber soweit sie gehört hatte, war niemals eines ihrer Versprechen auf Geld eingelöst worden.
    Sigurd stand neben ihrem Thron.
    »Es hat angefangen«, sagte er leise. »So schnell. Ich hätte nicht gedacht, dass sie noch vor dem Winter …«
    »Es war ein Schiffsunglück«, unterbrach ihn Gishild.
    »Und was macht ein Schiff voller Soldaten vor unserer Küste? «
    »Da werden wir sie

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