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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Fargons. Man hatte ihn wahrscheinlich hierher versetzt, damit er in Frieden alt werden und jüngeren Rittern seine Erfahrungen weitergeben konnte. Soweit Fingayn herausgefunden hatte, war die Rothaarige zu seiner Rechten eine Magistra aus Valloncour. Bernadette war ihr Name. Sie stand dort unten einfach nur, weil sie das Pech gehabt hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Nach allem, was Fingayn gehört hatte, leistete Valloncour noch Widerstand, und aus eigener Anschauung konnte er nur bestätigen, dass die Halbinsel so gut wie uneinnehmbar war.
    Böiger Wind zerrte am Umhang des Maurawan. Von Osten zogen schwere Gewitterwolken heran. Der Gossenpoet auf dem Scheiterhaufen hatte sein lästerliches Lied endlich beendet. Die Würdenträger der Stadt hatten sich auf der weiten Terrasse des Gildenpalasts eingefunden, der die gesamte Westseite des Marktplatzes einnahm.
    Fingayn studierte die selbstgefälligen Gesichter der Männer
und Frauen, die in ihrem Leben stets nur mit List und Tücke gefochten hatten. Wie anders sah da doch Jerome Olivier aus. Er hatte einen großen, kantigen Kopf. Das Haar war kurz geschoren und an den Schläfen leicht ergraut. Es war das Haupt eines Kriegers.
    »Bekennt ihr euch der Unzucht mit Elfenhuren schuldig? Bekennt ihr euch schuldig, die Heiligen Schriften des Tjured benutzt zu haben, um euch, nachdem ihr die Notdurft verrichtet hattet, damit zu säubern?« Ein empörtes Raunen ging durch die Menge, und der hagere Redner im blauen Gewand eines Tjuredpriesters machte eine kurze Pause, um der Menge Zeit zu lassen, ihren Unmut kundzutun. »Bekennt ihr euch schuldig, die Statue unserer Heiligen Frau Annabelle mit den Safrangewändern einer Hure behängt zu haben?«
    »Ihr gottlosen Bastarde«, schrie ein hysterisches Weib mit sich überschlagender Stimme. Ein Stein traf die rothaarige Ritterin hart im Gesicht. Blut tropfte auf ihr Büßerhemd.
    »Bekennt euch schuldig, und ihr werdet der Garotte übergeben«, ereiferte sich der Richter.
    »Das Einzige, was ich bereue, ist, für Geschmeiß wie euch in Drusna mein Blut vergossen zu haben! Dort sind Heiden unter meinem Schwert gestorben, die mehr Anstand und Moral hatten als ihr!« Jeromes Stimme übertönte leicht das Geschrei des Pöbels. Es war die Stimme eines Kriegers, der inmitten von Schlachtengetümmel seine Befehle gegeben hatte.
    »Lasst sie brennen!«, schrien sie dutzendfach.
    Fingayn zog die Sehne auf seinen Bogen.
    »Dann übergebe ich eure sündigen Leiber dem reinigenden Feuer Tjureds!«, rief der Priester.
    Fackelträger traten aus den Reihen der Pikeniere, die den Mob ein paar Schritt von den Scheiterhaufen zurückhielten.
    Der Maurawan zog den Pfeil, der Jeromes Namen trug, aus seinem Köcher.

    Die Fackeln wurden in die Scheiterhaufen gestoßen. Das ölgetränkte Reisig stand schnell in hellen Flammen. Der Wind riss den Rauch hinfort, so dass den sieben ein schneller Erstickungstod verwehrt blieb. Die Fackeln schlugen bald bis zu den Leibern empor. Funken brannten sich in die Büßerhemden. Die Ritter versuchten mutig zu sein. Ihre schmerzverzerrten Gesichter blickten in den Himmel. Das Haar der Rothaarigen fing Feuer und verging in einem einzigen Augenblick. Dann begann der Erste zu schreien.
    Bis zu diesem Augenblick war es still auf dem weiten Platz gewesen, doch der Schmerzensschrei brach den Bann. Die Menge johlte vor Vergnügen. Ein Weib brach durch die Absperrung der Pikeniere, hob ihr Kleid und streckte den Verurteilten ihren nackten Hintern entgegen.
    Fingayn legte den Pfeil auf den Bogen. Jerome wand sich in Qualen. Kein Laut kam über seine Lippen.
    »Ich hoffe, du findest Gerechtigkeit bei deinem Gott«, flüsterte der Elf und ließ den Pfeil von seiner Sehne schnellen.
    Dann zog er einen grau befiederten Jagdpfeil und erschoss die Rothaarige.
    Erst als der dritte Ritter mit einem Pfeil in der Brust zusammensackte, reagierte die Menge. Durch die Flammenwände der Scheiterhaufen hatten sie keine gute Sicht.
    Fingayn sah, wie die Ersten mit ausgestreckten Armen zum Dach hinaufdeuteten. Aber er schoss weiter. Jeder Pfeil erlöste einen der Ritter.
    Eine Arkebusenkugel schlug einen halben Schritt neben ihm in die hölzernen Dachschindeln. Bewaffnete stürmten das Haupttor des großen Lagerhauses.
    Der Maurawan schoss den siebten Pfeil ab. Was er getan hatte, war dumm gewesen, aber er hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt wie in diesem Augenblick. Er lief über den Dachfirst, so dass die Menge ihn

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