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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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vielleicht nach dem ersten schweren Wintersturm, würden sie den Belagerern in den Rücken fallen und sie zurück ins Meer prügeln.
    »Du musst das Land führen. Du bist der König.«
    Erek stand breitbeinig vor ihm, er hatte die Fäuste geballt. Er rang um Fassung, das konnte man ihm ansehen. »Ich weiß!«, stieß er schließlich hervor. »Ich schulde es dem Fjordland.«
    »Und Gishild. Niemand wird sich so für ihre Sache einsetzen wie du.«
    »Dieser Ritter, ihr alter Freund … Er hat das Lager der Albenkinder verlassen. Er ist auf dem Weg zu ihr.«
    Sigurd sah Erek forschend an. Wusste er etwas? Nein, Gishilds Gemahl war kein Ränkeschmied, das war zu sehr gegen seine Art. »Du bist gut informiert, mein König.«
    »Orgrim hat es mir gesagt. Dieser Luc scheint die Gabe zu haben, das Herz eines jeden zu gewinnen, dem er begegnet. Sogar der Trollkönig spricht gut von ihm. Auch Appanasios und Ollowain. Wahrscheinlich wäre er ein besserer König als ich.«
    Sigurd lachte auf. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Fjordländer einen Ordensritter auf ihrem Thron hinnehmen
würden. Bei aller Liebe zu Gishild, das ist ausgeschlossen! Du musst dir keine Sorgen machen. Du bist König, dieses Band wurde von den Göttern gesegnet. Menschen werden es nicht so schnell zerreißen.« Sigurd dachte an die Hochzeitsnacht und schämte sich für seine dreisten Lügen.
    »Weißt du …«, seufzte Erek, »wenn er sie nur lebend dort herausbringt! Mir ist alles egal. Sie darf nur nicht sterben. Die Götter wissen, wie sehr ich mich nach ihr sehne. Ich würde nackt über die Berge gehen, um zu ihr zu kommen. Ich würde mir bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen für sie!«
    Die Worte des Königs rührten den Hauptmann der Mandriden. Erek meinte es wirklich so. Er liebte Gishild aus tiefstem Herzen. »Jeder weiß, was du im Kampf um Eisenwacht für sie getan hast. Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich kenne niemanden, der schlecht von dir denkt.«
    Erek seufzte. »Du magst ihn auch, nicht wahr? Er war oben am See. Ich habe ihn unter deinen Mandriden gesehen. Ein bartloser Jüngling fällt in deiner Schar zu sehr auf, auch wenn du ihm einen der alten Helme auf den Kopf setzt. Es wird viel über ihn geredet. Ich bin nicht der Einzige, der ihn bemerkt hat.«
    Sigurd wusste nur zu gut, dass ihnen die Sache schon jetzt zu entgleiten begann. Auch die nächtlichen Besuche der Königin in den Ställen waren trotz aller Vorsicht der Mandriden nicht völlig unbemerkt geblieben. Im Grunde war Sigurd ganz dankbar, dass Gishild in Aldarvik war. So konnte Gras über die Sache wachsen.
    »Was hältst du von ihm, mein Freund?«
    Die letzten Worte schmerzten. Erek schätzte ihn noch immer, obwohl er doch wusste, dass die Mandriden Luc unter sich versteckt hatten. Ob der König auch ahnte, was sonst vor sich ging? Er war eine zu ehrliche Haut! Das war nicht gut für einen Herrscher.

    »Ich glaube, er ist ein Ritter im besten Sinne. Und ich weiß, dass auch er Gishild aus tiefstem Herzen liebt. Aber er ist töricht. Nicht so wie du … Ohne einen Führer ist er dort draußen aufgeschmissen. Er wird niemals über die Berge kommen. Er ist halt nicht von hier.«
    »Und deshalb brichst du jetzt auf. Du wirst ihn suchen und ihm helfen, nicht wahr?«
    Sigurd senkte den Blick. »Ich … ich muss zu Gishild. Ich hätte sie nicht ohne ihre Wachen ziehen lassen dürfen.« Er überlegte, ob er Erek von Alexjei erzählen sollte. Besser nicht. Das würde seine Sorgen nur mehren, ohne dass der König die Möglichkeit hätte, Gishild in irgendeiner Form zu helfen.
    »Findest du nicht, dass du zu alt für solche Abenteuer wirst, Sigurd? Ich weiß, dass du dich immer noch nicht von den Wunden des Sommers erholt hast. Du solltest …«
    Der Hauptmann hob die Hand. »Sag einem Mann, der dein Vater sein könnte, nicht, was er tun soll! Ich steh das schon durch. Ich gehöre noch nicht zum alten Eisen! Wenn du in meinem Alter wärst … Ach, was weißt du schon. Wenn ich morgens aufwache und nichts tut mir weh, dann kann das nur eines bedeuten: Ich bin über Nacht verstorben.« Er grinste. »Nun lass mich ziehen.«
    Erek trat vor und nahm ihn in die Arme. »Bring sie mir zurück! Und wenn du dazu die Hilfe von diesem Luc brauchst, dann hast du meinen Segen. Nur bring sie mir zurück, mein Freund.«
    Sigurd schluckte. Dann nahm er die Zügel der beiden Pferde, die er ausgewählt hatte. Er murmelte leise etwas. Erek war zu gut, um König zu sein. Jeder andere

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