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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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gesucht. Seit Jahrhunderten waren sie verschollen; nur ihre Namen lebten noch fort. Jeder in Albenmark kannte sie. Und obwohl sie sich gegen ihre Königin gestellt hatten, galten sie als Helden. Oder vielleicht gerade, weil sie es getan hatten.
    Wieder sah Aruna hinüber zum Dunkel, das den Hafentunnel verbarg.

    Der Ruf der Königin erreichte die Apsara. Es war ein magischer Ruf, der bis auf den Grund des Turmes drang.
    Emerelle war ungeduldig. Ihr Ruf durchdrang Aruna und brach jeden Widerstand. Auch Aruna verstand sich auf die Kunst des Zauberwebens, doch Emerelles Macht beugte ihren Willen wie der Sturmwind das Gras.
    Die Apsara nahm den Ritter auf die Arme und schwamm dem Licht entgegen. Der Junge schmiegte sich an sie, als läge er noch einmal in den Armen seiner Mutter.
    Arunas Tränen vergingen im dunklen Wasser. Niemand sah sie weinen.
    Uravashi schwamm an ihre Seite. Ihre Fürstin ließ sie nicht aus den Augen. Ungeduldig deutete sie hinauf zum Licht der Barinsteine.
    Aruna sah ins Antlitz des Jungen. Sie wusste, dass er keinen Anteil an den Morden in der Stadt gehabt hatte. Und doch hatte auch er ein Verbrechen begangen, vielleicht eines, das noch größer war als das Massaker in Vahan Calyd: Er hatte den Menschenkindern den Weg nach Albenmark gebahnt. Dafür hatte er das uralte Gewebe der Magie zerrissen, einen Teil des Werkes der Alben zerstört. Er hatte es unwissentlich getan. Aber was änderte das schon?
    Immer wieder hatte Emerelle sie nach den Träumen des Jungen befragt und auch selbst Verhöre geführt. Die Königin wollte begreifen, was Rittertum für den Jungen bedeutete und wie er über Tjured dachte. Jede Kleinigkeit wollte sie wissen. Alles konnte Nutzen bringen, um die Feinde Albenmarks künftig besser zu bekämpfen. Man hatte die Menschenkinder unterschätzt.
    Aruna hob den Kopf zwischen treibenden Lotusblüten aus dem Wasser. Uravashi war noch immer neben ihr. Sie geleitete sie zu der schmalen Treppe, die hinauf zum Mosaikboden führte. Dunstschwaden trieben über das dunkelgrüne Wasser.
Aruna erkannte Emerelle. Ganz in Weiß gekleidet, hatte die Königin inmitten des Nebels etwas Geisterhaftes. Die Apsara fröstelte plötzlich. Bei Emerelle war noch eine zweite Gestalt, ein Krieger. Licht brach sich auf den Juwelen an seinem Schwertknauf.
    Die Königin hatte also ihren Henker mitgebracht, dachte Aruna zornig. Würde sie es wagen, den Turm der mondweißen Blüten mit dem Blut des Menschenkindes zu besudeln?
    Der Junge schlang die Arme um Arunas Hals. Er mochte es nicht, aus dem Wasser gehoben zu werden. Seine Augäpfel zuckten unter den zusammengewachsenen Lidern. Er versuchte zu sprechen. Wasser quoll über seine Lippen. Immer fester hielt er sie umklammert.
    Aruna sprach ein Wort der Macht und spürte augenblicklich, wie Kraft in ihre Glieder floss. Eilig stieg sie die wenigen Stufen empor und legte den Jungen auf den kalten Mosaikboden. Der Menschensohn zitterte am ganzen Leib. Er spuckte Wasser und rang wie ein Erstickender nach Luft. Dann erbrach er das Wasser aus seinen Lungen und dunklen Schleim.
    Emerelle trat neben ihn. Ungerührt sah sie zu.
    Der Menschensohn hatte sich an das Leben im Wasser gewöhnt. Luft zu atmen war ihm fremd geworden.
    Es dauerte lange, bis sein Keuchen zu regelmäßigen Atemzügen wurde. Aruna kniete neben ihm, zog ihn an sich und bettete sein Haupt zwischen ihre Brüste. Sanft strich sie über sein Haar und summte dabei ein Kinderlied der Holden.
    Langsam beruhigte sich der junge Ritter. Aruna konnte den Schlag seines Herzens in ihren Adern spüren. Jedes Mal war es so gewesen, wenn Emerelle gekommen war, um den Jungen zu befragen. Anfangs hatte Aruna all dies nicht berührt. Ja, sie war entsetzt gewesen, als die Königin ihr offenbart
hatte, dass sie es war, die den Menschensohn in ihre Obhut nehmen sollte.
    Emerelle hatte aus Arunas Nabel ein Band wachsen lassen, das sie an den jungen Ritter fesselte. Und dann hatte die Königin ihr Blut verwandelt, damit sie den Menschensohn nähren konnte. Mit Schaudern dachte Aruna an diesen Tag zurück. Ihr war übel geworden. Sie hatte ihr Schicksal verflucht. Und in der ersten Nacht hatte sie ein Obsidianmesser geholt, um sich von dem Jungen zu befreien. Doch Uravashi hatte es verhindert.
    Aruna blickte in das Antlitz des jungen Ritters. Auch sein Blut war verändert worden. Und so würde es bleiben, bis ans Ende seiner Tage. Er würde nie mehr ganz Mensch sein. Und sie war nicht mehr wie ihre Schwestern.
    Die

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