Das Fliederbett
Popo, strich mit seinen Händen darüber, die nie genug bekamen. Wie berauscht bohrte er das ganze Gesicht dort hinein, wo die Rundung am weichsten war, und es kam ihm vor, als versinke er in herrlichsten Daunenkissen.
Sie kämpfte gegen eine wilde Scham, bohrte die Hände in den Rasen. Aber es war nicht befriedigend, im Gras zu liegen und es auszureißen. Wie könnte er das verstehen?
»Ich weiß nicht einmal, wie du heißt«, sagte sie, und er hörte, wie aufgewühlt sie war. Vorsichtig drehte er sie um, und seine Hände waren voller Zärtlichkeit.
»Wie heißt du selbst?« sagte er.
Sein Gesicht war so nah, daß sie seinen Atem spürte.
»Gudrun«, sagte sie leise.
Er liebkoste ihren rosigen Mund.
»Ich heiße Bengt«, sagte er.
Sie glaubte, nie einen schöneren Namen gehört zu haben.
»Bengt«, flüsterte sie verzaubert. »Bengt, Bengt.«
Er konnte nicht aufhören, mit den Fingerspitzen über ihre Lippen zu streichen. Sie waren ungeschminkt, dahinter schimmerte eine weiße Zahnreihe. Schlafwandlerisch senkte er das Gesicht. Im Augenblick danach begrub er seinen Mund in ihrem, biß in die feste Unterlippe und spürte, wie sie den Mund öffnete. Triumphierend glitt er mit der Zunge hinein.
Sein schlanker Körper lag über ihr, sie glitt mit den Händen über seinen Rücken. Warm und gut rann der Speichel von seinem Mund in ihren, seine Zunge suchte nach einem Nest. Dann wühlte er seine Hand in ihren Schoß. Sie begann zu zittern.
Er griff um ihren Popo und hob sie gegen sich, den Schoß betrachtend, der für ihn weit geöffnet war, das schwarze Schamhaar naß von Schweiß. Er wurde von einer so starken Begierde ergriffen, daß er stöhnte; endlich führte er sein Glied in ihre Scheide ein und fühlte sich von zarter Wärme umhüllt.
Sie warf den Kopf vor und zurück, das Gesicht war verzerrt. Er bekam eine rote Brustwarze zu Gesicht, sog sie zwischen seine Lippen. Sie jammerte. Diese Wollust... so lieblich... so quälend... wie war das möglich?
»Bengt!« schrie sie voller Angst. Sie entdeckte seine Schulter, und bevor sie noch bremsen konnte, biß sie ihn, bis sie Blutgeschmack im Munde spürte. Etwas Blaues, das Himmel war, kam auf sie zugerast. Sie fiel... Bengt schrie etwas und sie begriff. Sie spürte eine wilde Freude, während gleichzeitig ihre Wollust zu Krämpfen wurde, die sie beinahe auseinanderrissen. Ihnen folgte eine plötzliche Ruhe, eine friedvolle Freude. Sie versank in einen dunklen Nebel.
Unendlich langsam kam sie wieder auf die Erde zurück. Sie sah einen grünen Baumwipfel, ein rotes Ziegeldach. Vom Wald war das wohlbekannte Säuseln zu hören. Eine Möwe ließ sich auf einem Telefonmast nieder, das Federkleid glänzte wie Gold in der Abendsonne. Abendsonne, ja. Wie spät war es eigentlich?
Er lag mit dem Gesicht an ihrer Schulter, jetzt sah er hoch.
»Ich muß schon sagen, ich beneide deinen Mann«, sagte er und lächelte.
Die Worte brachten sie mit einem Mal zur Besinnung.
»Was habe ich getan?« sagte sie und setzte sich hoch. »Bitte, sag mir, was habe ich getan?«
Er zog seine Shorts an und gähnte.
»Mach es nicht so feierlich«, sagte er. »Ich habe dich ausgeliehen. Dein Mann wird überhaupt nichts merken.«
Ihr lag eine heftige Antwort auf der Zunge, aber dann erkannte sie das Richtige an seiner Antwort. Es war klar, daß Erland nichts merken würde.
Sie dachte an das, was Erland und sie gemeinsam die Erfüllung der ehelichen Pflichten nannten. Sie schloß die Knöpfe ihres Kleides. Was sie und Bengt getan hatten, war von Pflichterfüllung so weit entfernt. Ihre Wangen wurden rot. Nie hätte sie geglaubt, daß... nun ja, Beischlaf... daß Beischlaf so... lustbetont sein könnte. Sie äugte zu Bengt hin, wie er auf der Treppe saß und rauchte. Seine Hand, die die Zigarette hielt, hatte vorhin... Sie sah fort. Vorhin, aber nie wieder, dachte sie. Denn jetzt würde sie auf der Hut sein, dachte sie. Jetzt würde sie ausweichen können. Versuchungen aus dem Weg zu gehen, wenn man nicht wußte, worin sie bestehen, war ja schwer.
Bengt machte die Zigarette aus.
»Kommst du wieder?« fragte er.
Sie reckte die Schultern.
»Natürlich nicht«, sagte sie so gemessen, wie sie konnte. Er lachte.
»Dann komme ich und hole dich«, sagte er. »Ich werde mich schon zum Pfarrerhaus durchfragen können.«
»Untersteh dich«, sagte sie erschreckt. Wider alle Vernunft lief ein angenehmes Kitzeln durch ihren Körper, und sie merkte, daß Ausweichen vor Versuchungen jetzt noch
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