Das Fliederbett
sondern neigte sich über sie, bis sie den Geruch seines Atems spürte.
Es waren noch immer ein paar Milchtropfen auf ihrer Unterlippe. Er kostete davon. Sie waren voll himmlischer Süße. Sie bewegte den Kopf ein wenig. Ihre weichen Lippen streiften seine. Er küßte sie. Sie versuchte, ihn fortzuschieben und hielt ihn gleichzeitig fest, als wüßte sie nicht länger, was sie wollte. Heftiger küßte er sie, angestachelt von dem süßen Geruch. Schließlich zwang er seine Zunge zwischen ihre widerstrebenden Lippen. Und endlich spürte er, wie sich ihr Mund für ihn öffnete, weich und gefügig, während ihre Zunge die seine traf.
Alle Leidenschaft, die Rakel in ihr entzündet hatte, wandte sich jetzt plötzlich Åke zu. Sie berauschte sich, vergaß Zeit und Raum. Nichts in der Welt könnte wunderbarer sein als Küsse. Ihr wurde schwindelig, als hätte sie sich auf einem Karussell gedreht. Aber das war ein lieblicher Schwindel, der nie enden dürfte. Oh, Åke, Åke, höre nicht auf mich zu küssen. In Ewigkeit sollst du mich küssen, in Ewigkeit!
Aber Åke machte eine Pause. Erstaunt öffnete sie die Augen. Sein helles Haar hing in die Stirn. Er warf es mit einer Kopfbewegung zur Seite. Sie meinte, daß sie nicht genug von ihm bekommen könnte. Ihre Augen reichten nicht aus. Sie mußte ihn auch fühlen. Sie strich und strich über sejne haarige Brust, befühlte die muskulösen Schultern. Aber selbst das Fühlen war nicht genug. Mißmutig ließ sie die Hände sinken. »Tu etwas« bat sie, »irgendwas.«
Er zog ihr das Nachthemd aus, streichelte über den nackten sonnengebräunten Rücken. Sie setzte sich auf und versteckte das Gesicht an seiner Brust. Das Haar hing ihr braun und zerzaust um die Schultern. Er fuhr mit den Fingern hindurch. Seine Hand war stark und rauh. Sie erschauerte vor Wollust. »Ist das schön?« fragte er, und sie nickte. »Ich friere«, sagte sie, »ich bekomme Gänsehaut. Du hast solche Finger.« Er drückte sie nieder auf das Kissen. »Mal sehen, ob du jetzt Gänsehaut bekommst«, sagte er und lächelte über den Ausdruck in ihrem Gesicht. Sie war so süß und schön. Er streichelte ihr über den Hals und die Schultern. »Ja, das ist genauso schön«, sagte sie. »Du hältst die Finger auf eine besondere Art, das macht es so wunderbar.«
Er strich über ihre Brüste. Sie hielt die Hände vors Gesicht. »Tut es weh?« fragte er. »Nein, nein«, sagte sie schnell. Er sah auf ihre spitzen Brustwarzen und mußte sie küssen. Glatt und steif fühlte er sie an seinen Lippen. Sie legte die Hände um seinen Kopf, um ihn festzuhalten, und wimmerte dabei vor Erregung. Oh, warum war das so schön, warum war das nur so schön?
Er setzte sich auf. Ihre Erregung hatte ihn angesteckt. Er mußte sich ein wenig beruhigen. Sie drückte den Kopf in das Kissen. Die Augen glänzten wie im Fieber. »Das war zu schön«, flüsterte sie, »ich habe es kaum ausgehalten.« Sie atmete heftig, als wenn ihr die Luft knapp würde. Ihre Hand fiel auf seinen Schenkel. Es durchfuhr ihn wie ein Schlag. Schlafwandlerisch sah er auf ihren Bauch, strich über die runden Hüften. Ihr Atem ging immer unregelmäßiger. Seine Hand streifte das Haar ihrer Scham. Es war dicht und hart. Er zwang sich, nicht darauf zu sehen, beugte sich herunter und küßte sie genau unterhalb der Magengrube. Seine Hände drückten die Hüften, wo sie am breitesten waren.
Rakel sah, mit welcher Mühe Åke sich zusammennahm. Sein Glied zeigte schräg nach oben und machte sie matt vor Erregung. Mette hatte die Augen geschlossen.
»Wie wäre es mit etwas Portwein«, fragte Rakel. Sie nahm die Flasche und füllte die drei Gläser auf dem Nachttisch.
Mette merkte nicht einmal, daß sie Portwein trank. Irritiert über die Unterbrechung leerte sie das Glas, als wäre es Wasser.
»Wie trödelig ihr seid«, klagte sie. »Ihr habt ja kaum den Wein angerührt.« Rakel strich ihr über die roten Wangen, die so heiß waren, daß sie lächeln mußte.
»Na, na, kleine Jungfrau«, sagte sie. »So eilig haben wir es wohl nicht.«
Mette lehnte für einen Augenblick das Gesicht an ihre Schulter. »Oh, Rakel, Rakel, warum hast du nie gesagt, daß es so schön ist?«
Rakel streichelte ihr das Haar.
»Es wird noch schöner«, sagte sie. Sie seufzte ein bißchen. Åke stellte das Glas weg.
»Leg dich hin«, sagte er zu Mette, »wir wollen sehen, ob Rakel recht hat.«
Sie sank zurück auf das Kissen, glücklich, daß die Unterbrechung beendet war. »Nun trinken
Weitere Kostenlose Bücher