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Das Flüstern der Toten (German Edition)

Das Flüstern der Toten (German Edition)

Titel: Das Flüstern der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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momentan mit wichtigeren Dingen befassen.«
    Strawberry blickte verständnislos, als sie sich endlich auf mich konzentrierte. »Klar liebe ich ihn. Er wollte mir das Leben retten. Er lag danach eine Woche mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus, weil er so viel Wasser in die Lunge gekriegt hatte.«
    »Das verstehe ich ja«, erwiderte ich und hob beschwichtigend eine Hand. Ich vergaß immer, dass es auch Geschwister gab, die einander aufrichtig liebten. »Trotzdem, er ist dein Bruder. Du kannst ihm doch nicht dermaßen nachstellen. Das ist einfach nicht richtig.«
    Ihre Unterlippe zitterte. »Er will mich sowieso nicht mehr um sich haben.«
    Verfluchter Mist. Ich gab mir alle Mühe, nicht an die Tränen zu denken, die sich zwischen ihren Wimpern sammelten, sondern an Steuern, Atomkrieg, Pudel und dergleichen. »Was hast du denn vor?«
    »Ich will bei ihm bleiben.« Sie wischte sich mit den Schlafanzugärmeln über die Wangen, dann hockte sie sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf den Fußboden. Sie begann Kreise in den Teppich zu malen und ließ ihren Blick immer mal wieder zu Reyes abschweifen. »Aber wenn er mich nicht will … «
    Ich holte tief und erschöpft Luft und wandte mich an Taft: »Sie sagt, Sie hätten versucht, sie zu retten.«
    Er sah mich überrascht an.
    »Und dass Sie danach eine Woche im Krankenhaus gelegen haben.«
    »Woher weiß sie das?«
    »Ich war da«, sagte sie. »Die ganze Zeit.«
    Ich wiederholte, was sie sagte, und sah zu, wie ihn jedes Wort mehr in Erstaunen versetzte.
    »Sie sagt, dass Sie seit dem Krankenhaus keinen grünen Wackelpudding mehr mögen.«
    »Ja, stimmt«, nickte er.
    »Wollen Sie, dass sie geht?«
    Meine Frage brachte ihn aus dem Konzept. Er stolperte über eine Antwort nach der anderen, schließlich erwiderte er: »Nein, ich will nicht, dass sie geht. Ich glaube bloß, dass sie woanders glücklicher wäre.«
    »Nein, wäre ich nicht!«, kreischte sie, sprang auf und klammerte sich an ihn, als ginge es um ihr Leben.
    »Sie möchte lieber bleiben, aber nur, wenn es Ihnen recht ist.«
    Taft war sichtlich erschüttert. »Ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert.«
    »Ich auch nicht. Aber ich hab ja gesagt, sie ist ein Luder.«
    Taft ging darauf nicht ein. »Wenn sie bleiben will, hätte ich sie sehr gerne bei mir. Aber ich weiß nicht, wie ich mit ihr reden soll. Wie ich mit ihr kommunizieren kann.«
    Oh-oh . Mir war klar, worauf das hinauslief. »Also, ich mache Ihnen hier nicht die Dolmetscherin, klar? Denken Sie gar nicht erst daran, jedes Mal zu mir zu kommen, wenn Sie wissen wollen, was sie vorhat.«
    »Ich könnte Sie bezahlen«, entgegnete er und hörte sich dabei fast wie Sussman an. »Geld habe ich.«
    »Um wie viel geht’s denn?«
    Es klopfte leise an der Tür, dann schob Onkel Bob seinen dicken Kopf samt buschigem Schnurrbart ins Zimmer. »Wir fahren jetzt los«, rief er.
    »Und was macht ihr mit Teddy?«, fragte ich besorgt.
    »Den bringen wir in einem sicheren Haus unter. Alles Weitere überlegen wir uns dann morgen.«
    Taft und ich verließen mein Schlafzimmer und betraten die fast verwaiste Wohnung. Der Bezirksstaatsanwalt ergriff meine Hand und schüttelte sie begeistert. »Sie haben heute Außergewöhnliches geleistet, Ms Davidson. Außergewöhnliches.«
    »Danke, Sir«, sagte ich und beschloss, nicht zu erwähnen, dass zu meinen außergewöhnlichen Leistungen auch der Sturz durch ein Oberlicht und die Zubereitung eines Sandwichs mit Schinken und Truthahn gehört hatten. »Onkel Bob hat mir geholfen. Ein bisschen.«
    Der schnaubte und ging zur Tür hinaus. Nachdem Teddy mich fest gedrückt hatte, folgte er ihm. Die Umarmung fühlte sich gut an. Er würde es schaffen, falls Price ihn nicht in die Finger bekam.
    »Und, läuft die Sache morgen Abend?«, fragte ich Ubie, als der letzte Polizist gegangen war.
    »Die Sonderkommission will gleich morgen früh mit uns sprechen. Dann sehen wir weiter. Es könnte reichen, um ihn zu erledigen.«
    »Warte mal, nein«, protestierte ich. »Wir dürfen Teddys Leben nicht aufs Spiel setzen. Wir müssen Price festnageln, ohne auf Teddys Aussage zurückzugreifen. Und Pater Federico müssen wir auch noch finden. Was, wenn Benny Price ihn festhält?«
    Onkel Bob senkte frustriert die Brauen. »Momentan haben wir aber nur Teddys Aussage. Wir müssen diesen Kerl in die Knie zwingen, Charley, und zwar sehr bald. Wir müssen seinen Machenschaften ein Ende setzen.«
    Ich wich nicht zurück, wollte keinesfalls

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