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Das Flüstern des Windes (German Edition)

Das Flüstern des Windes (German Edition)

Titel: Das Flüstern des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Karem«, flüsterte sie leise.
    Das Blut rauschte in seinen Ohren und er konnte spüren, wie ihre Leidenschaft sich auf ihn übertrug, seine Männlichkeit hart werden ließ.
    »Herrin, die anderen Sklaven sind nicht weit von hier. Man könnte uns sehen.«
    Sie lehnte sich zurück, ohne ihn loszulassen. Ihre strahlend blauen Augen lachten. »Niemand wird uns verraten.«
    Er löste ihre Hände und schob sie von sich. »Es tut mir leid, Herrin. Aber das geht nicht.«
    »Ich konnte spüren, dass ich dir gefalle.«
    Karem merkte, wie er errötete. Abrupt wandte er sich um.
    »Ich muss jetzt weiterarbeiten. Drulla kommt bald mit den Pferden, und dann muss der Wagen vollgeladen sein.«
    Als er sich nach einigen Augenblicken umwandte, war sie gegangen. Er konnte sehen, wie sie mit energischen Schritten auf die Villa zuhielt.
    Karem seufzte. Varania war eine Gefahr für ihn. Schon öfters hatte sie ihm Avancen gemacht. Die Tatsache, dass er ein Sklave war, schien sie nicht zu stören. Im Gegenteil, wahrscheinlich machte gerade das den besonderen Reiz für sie aus. Sie schien ein Spiel mit ihm zu spielen und ließ niemals Zweifel daran, dass sie bekommen würde, wonach ihr verlangte. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Wenn man sie beobachtet hatte, würde sich Varania die Finger verbrennen, ihn aber würde man kreuzigen.
     
     

3.
     
    Als die Dämmerung im Tal die Schatten länger werden ließ, beendete Karem seine Arbeit und machte sich auf den Weg zur Küche, um für Crom die Abfälle zu holen.
    Trotz des Vorfalls mit Farcellus’ Tochter war er gutgelaunt und pfiff eine kleine Melodie, als er den Fresseimer zur Grube schleppte. Zu seinem Erstaunen fand er Muran dort vor. Er hatte geglaubt, dass der Aufseher noch mit Farcellus unterwegs war, aber anscheinend war die Sache schneller als geplant gelaufen und die beiden waren schon zurück.
    Obwohl der Aufseher ihm den Rücken zuwandte, erkannte Karem schon an seiner gespannten Körperhaltung, dass Muran außer sich vor Wut war. Jetzt entdeckte er auch die grausame Peitsche mit den eingeflochtenen Metalldornen in dessen geballter Faust. Muran schrie den Ork an, der in seiner eigenen Sprache zurückbrüllte. Karem hatte keine Ahnung, was vorgefallen war. Erst vor kurzem hatte Crom begonnen, ihm die Sprache der Orks beizubringen, und außer ein paar einfachen Wörtern verstand er noch nichts.
    Plötzlich hob Muran die Peitsche und ließ sie auf den Ork niedersausen. Ein durchdringender, für ein so großes Wesen unglaublich hoher Schmerzensschrei, erklang aus der Grube.
    Ohne zu überlegen, stürzte Karem nach vorn und entriss dem Aufseher die Peitsche. Murans kahl rasierter Schädel ruckte herum. Seine dunklen Augen fixierten Karem unbarmherzig.
    »Gib mir sofort die Peitsche wieder!«, zischte er.
    Obwohl Karem nun bewusst wurde, was er getan hatte, erfasste ihn eine vollkommene Ruhe.
    »Nein, Muran. Du wirst den Ork nie wieder schlagen!«
    Murans Gesicht nahm einen bösartigen Gesichtsausdruck an. Karem kannte diesen Ausdruck. Der Aufseher hatte ihm soeben ohne Worte unendliche Qualen versprochen. Von nun an war es egal, ob er ihm die Peitsche zurückgab oder nicht. Muran würde ihn auf jeden Fall bestrafen.
    »Das war ein Fehler, mein Junge. Du denkst, du bist groß und stark und kannst es schon mit dem alten Muran aufnehmen, aber soweit bist du noch nicht. Ich werde dir jetzt eine Lehre erteilen, die du dein Leben lang nicht vergisst.«
    Ohne weiteres Zögern sprang Muran nach vorn. Seine große Faust krachte in Karems Gesicht, der zu Boden geworfen wurde. Blut schoss aus seiner gebrochenen Nase, während der jahrelange angestaute Hass ausbrach. Schon einmal hatte ihn der Aufseher, damals war er noch ein Kind gewesen, ohne Vorwarnung brutal niedergeschlagen, aber diesmal lag kein weinender Knabe im Staub, sondern ein kräftiger, junger Mann, der bereit war, sich zu verteidigen.
    Muran trat nach ihm. Karems Hände schossen hoch, packten den Fuß und wirbelten ihn herum. Nun lag der Aufseher am Boden.
    Karem warf sich auf ihn. Ohne zu zielen, ließ er seine Fäuste fliegen. Unter seinen Schlägen brach Murans Jochbein. Plötzlich durchfuhr Karem ein greller Schmerz. Muran hatte sein Knie hochgezogen und ihm in den Unterleib gerammt. Karem ließ sich von dem Aufseher herunterfallen. Beide kamen gleichzeitig wieder auf die Beine.
    Muran wischte sich ärgerlich das eigene Blut, das aus seiner geplatzten Oberlippe floss, aus dem Gesicht. Seine Augen lauerten auf eine neue

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