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Das Flüstern des Windes (German Edition)

Das Flüstern des Windes (German Edition)

Titel: Das Flüstern des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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geschüttelt und ließ sich auf die Liege zurücksinken. Er hob seinen linken Armstumpf an. »Ich reiche ihm gern meine Hand auf die gleiche Art, wie er sie mir gereicht hat!«
    »Verzeiht, Herr. Aber es waren Eure Truppen, die uns überfallen haben!«
    »Ach, ja? Gut, dass Ihr mich daran erinnert! Vielleicht sollten wir das bei Gelegenheit wieder tun!«
    Heidar ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und wiederholte Canais Worte. »Mein König wollte Euch bloß zur Vernunft bringen und verlangen, dass Ihr ihm diesen jungen Mann ausliefert, der ein schweres Verbrechen begangen und bei Euch Unterschlupf gefunden hat!«
    »Und dafür bringt er zwanzigtausend Soldaten, Belagerungstürme und Katapulte mit? Er wollte nur etwas verlangen? Jetzt verlangt Ihr aber viel von mir, wenn Ihr erwartet, dass ich diesen Unsinn glaube.«
    »Nun gut!«, seufzte Heidar. »Aber Tatsache ist, dass es in Eurer Macht steht, dieses wahnsinnige Blutvergießen zu beenden! Entscheidet Ihr Euch gegen unser Friedensangebot, werden unsere Armeen Euch vernichten!«
    »Ihr droht mir?«
    »Oh, nein! Herr, das würde ich nicht wagen. Die Wahrheit auszusprechen, bedeutet noch lange nicht, jemandem zu drohen. Wenn Ihr Euch durch diese Worte bedroht fühlt, seid Ihr in einer schwächeren Position, als ich annahm.«
    »Wir haben die Hälfte Eurer Armee ins Reich der Toten gesandt! Das ist die Wahrheit!«
    »Das ist richtig!«, bestätigte Heidar. »Aber während wir uns hier unterhalten, sind Boten des Königs auf dem Weg zu den anderen Fürstenhäusern, um weitere Unterstützung zu erbitten, und wir werden die Truppen bekommen, die wir verlangen, denn noch ist Canai der König dieses Reiches.«
    »Ihr lügt!«, warf Ronder dem Berater vor.
    »Das mag sein, aber könnt Ihr Euch wirklich darauf verlassen? Was ist, wenn ich die Wahrheit spreche? In zwei, spätestens in drei Wochen werden weitere Soldaten unserer Armee zur Verfügung stehen.« Heidar lächelte entspannt. »Und diesmal werden wir auch die Reiter nicht vergessen!«
    Ronder stöhnte, als ein erneuter Anfall seinen Körper schüttelte. Nachdem er mehrere Augenblicke keuchend nach Luft gerungen hatte, war er wieder in der Lage zu reden. »Was schlägt der König vor?«
    »Mein Herr wünscht ein Treffen mit Euch und Karem, damit alle Streitigkeiten bei einem persönlichen Gespräch beigelegt werden können. Er wird Euch ein Friedensangebot unterbreiten, das Euch weiterhin im Amt lässt. Dafür erwartet Canai aber, dass Ihr nicht mehr im Rat der Fürsten gegen ihn intrigiert.« Heidar wandte sich an Karem. »Sie, junger Mann, werden als offizieller Thronfolger des Königshauses anerkannt. Wie Ihr wisst, hat Canai keine Kinder. Er bittet Euch aber, dass Ihr geduldig seid, denn der Thron wird erst nach seinem Tode an Euch übergeben, keinen Tag früher. Das sind die Vorschläge des Königs. Es sind Bedingungen, mit denen Ihr gut leben könnt, und ich rate Euch, diese Vorschläge anzunehmen.«
    »Bis wann müssen wir uns entschieden haben?«, fragte Ronder.
    »Mein Herr befahl mir, auf Eure Antwort zu warten.«
     
    »Was meinst du? Können wir ihm trauen?«, fragte Ronder seinen Schwager, nachdem Heidar das Zelt verlassen hatte.
    »Haben wir denn eine Wahl?«
    »Ja, die haben wir! Wir können weiterkämpfen!«
    Karem lächelte gequält. »Kämpfen? Wir beklagen Tausende von Toten. Die Armee der Orks wurde auf die Hälfte reduziert, und du selbst hast einen Arm verloren. Bis jetzt waren wir siegreich, aber wir haben einen hohen Preis dafür bezahlt. Wenn es stimmt, was Heidar sagt, dann stehen wir in kürzester Zeit einer weiteren Armee gegenüber. Unsere Männer sind erschöpft, die Nahrungsmittel fast aufgebraucht. Wir können es uns nicht leisten, sein Angebot abzulehnen.«
    »Und wenn es nun eine Falle ist? Canai ist ein listiger Hund, es passt nicht zu ihm, klein beizugeben, solange er noch eine Möglichkeit sieht, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden.«
    Karem blickte dem Fürsten tief in die Augen. »Die Wahrheit ist, ich bin des Tötens müde. Wir haben gut gekämpft und dem Feind schwere Verluste zugefügt, aber die Männer, die auf der anderen Seite sterben, sind nicht irgendwelche fremden Eroberer, es sind Männer unseres Volkes. Der Bruder erschlägt den Bruder. Obwohl es nur eine geringe Chance für den Frieden ist, wir müssen alles versuchen, diesem Blutvergießen ein Ende zu machen!«
    »Du hast recht!«, seufzte Ronder. »Dann wollen wir uns in die Höhle des Löwen begeben! Ruf

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