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Das Flüstern des Windes (German Edition)

Das Flüstern des Windes (German Edition)

Titel: Das Flüstern des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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angestrengt in die Richtung starrten, wo ihre Kameraden versuchten den eingedrungenen Feind aufzuhalten.
    Neben Drewes wollte Palut aufspringen, aber der Leutnant hielt ihn mit einer energischen Handbewegung zurück. Sie alle waren vollkommen nackt und hatten ihre Körper und ihre Haare mit Schlamm beschmiert. Die Gesichter waren rußgeschwärzt. Nur das Weiß ihrer Augen war in der Dunkelheit auszumachen. Sie glichen Dämonen einer fremden Hölle, als sie sich den Posten näherten.
    Jeder von ihnen war nur mit einem Dolch bewaffnet, da sie jeden unnötigen Feindkontakt vermeiden und sich ausschließlich auf die Zerstörung des Belagerungsturmes konzentrieren sollten.
    Drewes spürte die ungeduldigen Blicke seiner Männer im Rücken. Er gab das vereinbarte Zeichen, und die lebenden Schatten erhoben sich vom Boden. Die schwarzen Klingen ihrer Messer durchschnitten die Kehlen der Wächter, die stumm zu Boden sackten.
    Der Leutnant nahm den mitgeführten Ledersack von seinem Rücken, während sich seine Männer schützend um ihn gruppierten. Eilig zerrte er zwei Tonkrüge hervor, die ein spezielles, leicht entflammbares Öl enthielten. Während er das Holz des Turmes tränkte, schlich Palut davon, um eine Fackel zu besorgen.
    Gerade als Drewes dachte, alles würde glattgehen, wurden sie entdeckt.
     
    Das Schwert schien immer größer zu werden, als es auf Ronder herabzischte. Der Fürst rollte beiseite, aber es war schon zu spät. Die Klinge fuhr in seinen Ellenbogen und trennte den linken Arm knapp über dem Gelenk ab. Verwundert starrte Ronder auf das hervorsprudelnde Blut, das im Licht der Flammen schwarz wirkte.
    Seine rechte Hand hieb blindlings nach oben und drang dem fremden Krieger in die Hüfte, der kreischend neben ihm zu Boden fiel.
    Bark und ein weiterer Ork hatten den Fürsten stürzen sehen. Sie stürmten heran und töteten die zwei Krieger, die Ronder bedrohten. Der Stammesführer blickte auf den Armstumpf des Verletzten herab. Er erkannte, dass er schnell handeln musste oder der Mensch würde verbluten. Bark riss einen Lederstreifen aus seinem Wams und bedeutete Ronder, ihn auf die Wunde zu pressen. Mit knurrender Stimme befahl er dem anderen Ork, den Fürsten zurück zum eigenen Lager zu bringen.
    Ronder wehrte sich heftig. Er wollte das Schlachtfeld erst verlassen, wenn der Kampf entschieden war, aber der Ork hob ihn mühelos hoch und warf ihn sich wie eine alte Decke über die Schulter.
     
    Drewes sah die Krieger auf sich zustürmen. Er gab einen Befehl, und geschleuderte Dolche durchschnitten die Luft. Mehrere Soldaten stürzten tot zu Boden. Die restlichen sieben Männer warfen sich auf den nun unbewaffneten Gegner. Drewes wich geschmeidig einem Schwert aus. Seine Faust krachte gegen den Hals des Soldaten und zerschmetterte den Kehlkopf. Mit einem Röcheln sackte er zusammen. Der Leutnant hob das Schwert auf und kam Palut zu Hilfe, der mit der brennenden Fackel in der Hand verzweifelt versuchte, den Belagerungsturm zu erreichen.
    Drewes ließ sich fallen, als zwei Soldaten sich ihm entgegenstellten. Katzengleich rollte er über die Schulter ab. Sein Schwert wirbelte herum und durchtrennte die Kniekehle des einen Kriegers, bevor es in den Bauch des anderen Mannes drang.
    Palut schleuderte die Fackel, und der Turm ging in wild lodernden Flammen auf.
    Mit einem schrillen Pfiff gab Drewes das Signal, sich zurückzuziehen. Alle Feinde waren getötet worden, aber auch zwei seiner Männer blieben regungslos am Boden liegen. Er warf das Schwert weg. Ein letzter Blick auf den brennenden Turm, dann folgte er seinen Kriegern in die Dunkelheit.
     
    General Avetar hatte sich zu Karem durchgekämpft. Noch immer tobte die Schlacht auf ihrem Höhenpunkt. Beide waren über und über mit Blut besudelt. Neben ihnen warfen sich Crom und zwei weitere Orks mit gefletschten Zähnen auf eine Gruppe Soldaten, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten. Ihre Äxte durchtrennten Glieder, zerschmetterten Schädel, bis keiner der Männer mehr am Leben war.
    Karem wandte sich an Avetar, der sich in der kurzen Kampfpause schwer keuchend auf sein Schwert stützte.
    »Der Fürst wurde verwundet!«, berichtete der General. »Ein Ork trägt ihn gerade zurück zum Lager.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«, brüllte Karem über den Kampflärm hinweg.
    »Wir müssen uns zurückziehen! Ich kümmere mich um meine Männer. Du musst die Orks aus der Schlacht führen. Auf das Hornsignal hin, lösen wir uns gemeinsam vom Feind und decken

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