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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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Glas und steckte sie sich, ohne eine Miene zu verziehen, in den Mund. Kauend sagte sie: »Mindestens zwei von denen habe ich heute kreuz und quer durch die Stadt gelotst. Und ich glaube, ich hab’s sogar geschafft, sie abzuschütteln.«
    Talbot beugte sich zu ihr herüber und sagte leise, aber sehr eindringlich: »Das war äußerst gefährlich, Mädchen. Du hast mit deinem Leben gespielt.«
    »Und wenn schon.« Sie zuckte leichthin die Achseln. »Ist wenigstens mal was anderes.«
    Und diese Coolness nahm Adrian ihr sogar ab. Vielleicht ging es ihr wie ihm, das Gefühl der Leere verflog, wenn etwas Aufregendes passierte. Es wurde, wenn auch nicht gänzlich fortgespült, so doch eine Zeit lang überdeckt und betäubt.
    »Unglaublich!« Talbot schüttelte den Kopf.
    »Nun regen Sie sich mal wieder ab«, sagte Isabella.
    »Abregen, ja?«, sagte Talbot. »Was hast du dir bloß dabei gedacht? Es hätte sonst was passieren können.«
    »Hätte«, sprang Adrian für sie in die Bresche, »ist es aber nicht! Genau Ihre Worte.«
    »Mensch, Leute«, sagte Talbot nun schon etwas milder. »Wir müssen in dieser Sache zusammenarbeiten! Alleingänge kann ich nicht dulden. Dazu ist das Ganze viel zu gefährlich.« Er sah Adrian und Isabella eindringlich an.
    »Ich habe mir das alles vorher sehr genau überlegt.« Isabella stellte schwungvoll ihr Glas auf den Tisch. »Oder sehe ich vielleicht so aus, als wollte ich Schwierigkeiten machen?«
    »Ja, genauso siehst du aus.«
    »Na, danke aber auch.« Schmollend verschränkte sie die Arme über der flachen Brust. »Hab ich Sie vielleicht darum gebeten, mich mitzunehmen?«
    »Jetzt mach mal halblang«, sagte Adrian. »Warum bist du eigentlich immer so empfindlich? Kannst du dir vorstellen, was für Sorgen wir uns gemacht haben?«
    »Ich bin nicht empfindlich«, schnarrte Isabella. Auf die erwähnten Sorgen ging sie gar nicht erst ein.
    »Klar bist du das«, beharrte Adrian.
    »Und du bist ein dummer Schnösel, der von nichts eine Ahnung hat«, sagte sie. Wenn Adrian unbedingt den Oberlehrer geben musste, war das nicht ihr Problem. Sollte er doch. Jeder muss nach eigener Façon selig werden.
    Adrian musterte Isabella von oben bis unten. Kaum kam man mit etwas Kritik, fuhr sie gleich die Krallen aus. »Du hältst dich wohl für die Allerschlaueste, was? Was bist du denn – Doktor oder Professor Bonaparte?«
    Sie fixierte ihn mit angewiderter Miene. »Blöder Armleuchter.«
    »Ah, ein blöder Armleuchter.« Adrian nickte. »Das erklärt so einiges.«
    »Wenn ihr mal für einen Augenblick aufhören würdet, euch wie Kindergartenkinder zu benehmen«, sagte Talbot, »dann würde mir vielleicht sogar einfallen, was als Nächstes zu tun ist. Nun, wo hast du den Koffer versteckt?«
    »Ich habe ihn nicht versteckt. Ich habe ihn verkauft.«
    Talbot sah sie völlig entgeistert an. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »50 Schweizer Franken habe ich dem alten Dämel dafür aus den Rippen geleiert. Ist das etwa nichts?«
    Talbot blieb seelenruhig sitzen, als sich plötzlich eine Hand auf seine rechte Schulter legte und eine Stimme hinter ihm »Lange nicht gesehen, alter Junge« sagte. Er schmunzelte sogar ein bisschen. »Immer noch dieselben abgedroschenen Kinofilmsprüche, was, Maxwell?«
    »Du wirst wegen dreifachen Mordes gesucht, Larry. Ist dir das eigentlich klar?« Der Neuankömmling setzte sich wie selbstverständlich zu ihnen.
    Isabella beäugte ihn misstrauisch. Das war doch der blonde Mann im karierten Jackett. Jener Mann, der sie den ganzen Vormittag über verfolgt hatte! Und Talbot kannte ihn offenbar.
    »Entspannt euch, Kinder. Er gehört zu den Guten«, erklärte Talbot, den das Bier offenbar redselig gemacht hatte. »Das ist Agent Maxwell Purdy. Wir haben mal für denselben Geheimdienst gearbeitet. Oh, hätte ich das jetzt nicht sagen sollen?«
    Agent Purdy rollte mit den Augen.
    Agenten? Geheimdienst? Isabella und Adrian sahen die beiden Männer völlig entgeistert an. Beiden schienen ähnliche Gedanken durch den Kopf zu gehen.
    »Wegen … wegen dreifachen Mordes?« Adrian hatte seine Stimme als Erster wiedergefunden. »Und wen, bitte schön, soll er umgebracht haben?«
    »Eine Frau in London. Eine weitere …«, er stockte, als er zu Adrian hinübersah, »… in Ingolstadt. Und einen Antiquitätenhändler hier in Genf.«
    »Noch ein paar mehr und du wirst deinen Rechenschieber benutzen müssen, Maxwell.«
    »Mach du nur weiter deine Witze, Larry«, meinte Purdy. »Die Sache ist

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