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Das französische Bett

Das französische Bett

Titel: Das französische Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nachsichtig.
    »Dass du in Schwedisch ein gutes Zeugnis gehabt hast, bedeutet hier bei der Zeitung überhaupt nichts. Auf jeden Fall sagt das nicht mehr aus, als dass du entwicklungsfähig bist. Aber natürlich sollst du auch selbst zum Schreiben kommen. Du wirst eine ganze Menge schreiben können, und meine Kollegen und ich werden das dann genau ansehen, und anschließend wandern deine Produkte direkt in den Papier korb. Es sei denn, natürlich, du hast irgendetwas ganz Besonderes geschrieben. Dann nehmen wir es vielleicht ins
    Blatt. Aber ernsthaft zu schreiben, wirst du dir erst dann erlauben, wenn du die Schule hinter dir hast.«
    Bernt schluckte seine Enttäuschung hinunter.
    »Schule? Welche Schule?«
    »Die Journalistenschule natürlich. Du hast doch hoffentlich nicht geglaubt, es genüge, sich einfach an die Schreibmaschine zu setzen. Die Zeiten sind lange vorbei. Heutzutage muss man genau wissen, was man tut. Wissen, wie man aus dem vorhandenen Material das Wesentliche herausholt und wie man auf dem denkbar engsten Raum alles von allgemeinem Interesse unterbringt. Denn eines will ich dir schon jetzt sagen: Der Platz, der zur Verfügung steht, ist in einer Zeitung etwas sehr Kostbares. Den darf man nicht für unwichtige Dinge verplempern, sondern muss sorgsam mit ihm umgehen.«
    Um Bernt aufzumuntern, der jetzt wie eine verwelkte Tulpe aussah, fuhr Karlén fort:
    »Aber jetzt will ich es für diesmal gut sein lassen. Jetzt gehen wir erst einmal ins Archiv, damit du etwas über das wirkliche Nervenzentrum einer Zeitung erfährst. Es spielt gar keine Rolle, von wie vielen Seiten dir gesagt wird, der Chefredakteur und andere hohe Tiere seien diejenigen, die eine Zeitung machen und steuern: Nichts kann wichtiger für die Arbeit eines Journalisten sein als das Archiv. Dort liegen all unsere Fakten, und immer, wenn wir irgendwelche Angaben prüfen wollen, müssen wir ins Archiv. Ein Redakteur mag krank oder verreist und die Hälfte aller Reporter sonstwohin unterwegs sein - es ist dennoch möglich, eine Zeitung herauszubringen. Wenn das Archiv aber geschlossen ist, stehen wir da mit unserem Latein. Man kann ja kaum eine Zeile schreiben, ohne nachzuprüfen, ob auch alle Fakten stimmen.«
    Bernt nickte, stand auf und folgte Karlén. Sie gingen durch ein paar Stahltüren und einen Korridor entlang, bis sie vor einer Glastür mit der Aufschrift ZENTRALES ARCHIV standen. Der Raum war voll gestopft mit Schränken, deren Schubladen blitzende Messinghandgriffe hatten. Kleine rechteckige Schildchen zeigten an, was jede Schublade enthielt.
    »Hier geht’s lang«, sagte Karlén und ging weiter.
    Bernt folgte ihm und warf einen Blick auf eines der Schildchen. >Schwedische Fußballnationalmannschaft 1920 bis 1960.< Die nächste Schublade enthielt das Gleiche mit den Jahreszahlen >1960-1969< und dann immer so weiter.
    »Hier ist Fräulein Holmquist.«
    Karlén war wieder hinter einem der Schränke hervorgekommen und brachte eine schlanke Frau mit Brille und einer großen Schere in der Hand mit.
    Sie streckte Bernt ihre Rechte entgegen, und er schüttelte sie.
    »Ich heiße Bernt Norberg und bin seit heute Volontär bei der Zeitung.«
    Sie lächelte ihm mit gleichmäßigen weißen Zähnen zu und sah ihm gerade in die Augen.
    »Aha, ich habe schon von dir gehört. Herzlich willkommen in unserem Verein.«
    Bernt zog die Hand zurück, konnte aber merken, wie sie sie noch ein bisschen mehr drückte, als üblich war, und sie so lange festhielt, dass es schon beinahe einer Liebkosung gleichkam.
    »So, ich gehe wieder an meinen Schreibtisch«, sagte Karlén. »Ihr werdet sicher auch ohne mich fertig.«
    »Aber klar, du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde mich schon um unseren jungen Freund kümmern und ihm alles zeigen, was er sehen muss.«
    Sie winkte Karlén, der durch die Tür verschwand, und wandte sich dann Bernt zu. Er zeigte auf die Schränke, wo er die Schubladen mit dem Material über die Nationalmannschaft gesehen hatte.
    »Ja, Frau Holmquist, ich würde gern wissen...«
    Weiter kam er nicht, da wurde er schon von ihr unterbrochen.
    »Du sollst aber nicht Frau zu mir sagen, hör mal. Ich heiße Marianne.«
    Wieder sah sie ihm voll in die Augen, und Bernt fühlte, wie es in seinem Körper zu kribbeln begann.
    »Ja, Bernt, was wolltest du mich fragen?«
    Jetzt fühlte er sich so verlegen, dass ihm nicht mehr einfiel, wonach er eigentlich hatte fragen wollen.
    »Ach, es war nichts weiter.«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Ach

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