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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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gynäkologische Untersuchung mit einem entsprechenden Krebsabstrich vom Gebärmutterhals (den Sie natürlich nicht nur bei Auftreten von Blutungen, sondern jährlich im Rahmen der Krebsvorsorge vornehmen lassen sollten). Vorsicht ist auch geboten bei Blutungen, die mehr als ein Jahr nach den Wechseljahren auftreten (sogenannte Postmenopausenblutung). Sie können ein Hinweis auf einen Gebärmutterkörperkrebs sein. Hier muss gegebenenfalls auch eine Ausschabung erfolgen.
WISSEN
Variation der Blutungsstärke
Noch mehr als die Blutungszeit kann die Blutungsstärke variieren. Menstruationen von 2–3 Tagen sind genauso normal wie solche, die 6–7 Tage dauern. Der durchschnittliche Blutverlust bei einer Menstruation beträgt 40–60 ml. Exakt wie Mediziner nun einmal sind, haben sie als Obergrenze für eine normal starke Blutung 80 ml festgesetzt. Alles, was darüber hinausgeht, führt rasch zu einer Blutarmut.
Die Tatsache, dass man sich mit den 80 ml auf einen exakten Wert für die Menge an Menstruationsblut festgelegt hat, mag auf den ersten Blick die Diagnose erleichtern. Es gibt nur eine Schwierigkeit: Können Sie sagen, wie viele Milliliter Blut Sie bei der letzten Menstruation verloren haben? Wahrscheinlich nicht. Etwas weniger genau, aber dafür praktisch besser umsetzbar ist es daher, sich an den verwendeten Binden oder Tampons zu orientieren. Mehr als 5–6 normal große Tampons oder Binden pro Tag deuten auf einen zu hohen Blutverlust hin.
    Myome – jetzt auch hormonell behandelbar
    Myome sind ein häufiges Frauenleiden. Aber nicht alle Frauen, die Myome haben, leiden auch darunter. In vielen Fällen sind Myome Zufallsbefunde, die zum Beispiel im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter festgestellt werden. Da die Muskelgeschwülste der Gebärmutter gutartig sind und dies auch bleiben, besteht keinerlei Notwendigkeit, sie vorsorglich zu entfernen. Eine Behandlung ist nur notwendig, wenn Beschwerden auftreten. Anders ausgedrückt heißt die wichtigste Regel für Myome: keine Beschwerden – keine Therapie.
    Falls Beschwerden auftreten, so äußern sich diese vor allem in lang anhaltenden oder übermäßig starken Blutungen. Das gilt vor allem, wenn Myome in die Gebärmutterhöhle hineinragen. Zur Therapie war dann fast immer eine Operation erforderlich. Zwar gibt es seit über 20 Jahren eine Medikamentengruppe (sogenannte GnRH-Analoga), welche die Myome schrumpfen lassen. Diese Medikamente haben jedoch starke Nebenwirkungen, weil sie eine Art künstliche Wechseljahre herbeiführen. Zum anderen wachsen die Myome nach Absetzen dieser Präparate auch schnell wieder zu ihrer alten Größe.
    Seit Anfang 2012 gibt es nun eine völlig neue Substanzklasse, die ebenfalls eine medikamentöse Behandlung von Myomen ermöglicht. Sogenannte Selektive-Progesteron-Rezeptormodulatoren (SPRMs) blockieren die Hormonrezeptoren an den Myomen, was zu einer deutlichen Verkleinerung der Muskelgeschwülste führt. Gleichzeitig werden Blutungen, die bei Myomen ja häufig sehr ausgeprägt und belastend sind, deutlich vermindert.
    Gegenüber den alten GnRH-Analoga haben diese Präparate zwei wesentliche Vorteile. Zum einen weisen sie deutlich weniger Nebenwirkungen auf, zum anderen scheint – zumindest nach allen Daten, die bisher vorliegen – das Schrumpfen der Myome und damit der Behandlungserfolg dauerhaft zu sein. Zurzeit besitzen diese SPRMs nur zur sogenannten präoperativen Vorbehandlung eine offizielle Zulassung. Das heißt, durch die verkleinerten Myome soll eine nachfolgende Operation erleichtert werden. Aber bereits jetzt zeichnet sich ab: Mit diesen neuen Hormonmodulatoren werden Myomoperationen nicht nur erleichtert – in vielen Fällen können sie offensichtlich auch ganz vermieden werden.
    Schmierblutungen – lästig, aber behebbar
    Ein relativ häufiges Blutungsproblem sind Schmierblutungen, die entweder vor oder nach der Menstruation auftreten. Solche Blutungen sind zwar nicht gefährlich, aber dennoch lästig. Behandeln lassen sie sich relativ einfach.
    Ein nachmenstruelles Schmieren ist zumeist Ausdruck der Tatsache, dass die Östrogenproduktion nicht in ausreichendem Maße in Gang kommt. Dieser Mangel lässt sich rasch beheben, am besten mit den neuen Östrogen-Gelen, die über dieHaut zugeführt werden. Sie sind nicht nur gut verträglich, sondern erlauben auch eine sehr geringe, individuell angepasste Dosierung. Es kann einige Zeit dauern, bis Sie die richtige Dosis gefunden haben, aber fast immer

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