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Das Frauengesundheitsbuch

Das Frauengesundheitsbuch

Titel: Das Frauengesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Gerhard
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dosiertes Östrogen-Gestagen-Präparat, die so genannte Mikropille, zum Einsatz. Der Hirnanhangsdrüse wird damit eine Schwangerschaft vorgespielt, so dass sie keine Hormone ausschüttet, um den Eierstock zur Eireifung anzuregen. Deshalb ist diese Verhütungsmethode auch die sicherste. Es wird zwischen Einphasen- und Zwei- oder Dreistufenpräparaten unterschieden. Bei der Einphasen-Pille enthält jedes Dragee die gleiche MengeHormone. Bei den Mehrstufenpräparaten ist die Hormondosierung an den Zyklus angepasst. Darum ist es wichtig, das richtige Dragee für jeden Tag einzunehmen. Das Östrogen ist bei fast allen Pillen gleich, nur unterschiedlich hoch dosiert. Dagegen gibt es viele verschiedene Gestagene, durch die man die Möglichkeit hat, für jede Frau ein passendes Präparat auszuwählen. Wenn bspw. eine Neigung zu Akne besteht, kann man eine Pille mit einem Antiandrogen einnehmen, wenn man zu Wassereinlagerungen neigt, wird bevorzugt eine mit entwässernden Eigenschaften verschrieben. Schildern sie Ihrer Ärztin genau Ihre Probleme und Symptome, dann wird sie sicher die richtige Pille finden. Da manche Medikamente die Pillenwirkung schwächen oder verstärken, informieren Sie Ihre Ärztin immer, wenn Sie etwas zusätzlich einnehmen mussten.

    Es gibt auch die Minipillen, die nur ein Gestagen enthalten. Eireifung und Eisprung werden nicht verhindert, sondern der Schleimpfropf am Gebärmutterhals wird so verändert, dass Spermien nicht eindringen können. Außerdem verändert sich die Gebärmutterschleimhaut derartig, dass ein womöglich doch befruchtetes Ei sich nicht einnisten kann. Die Sicherheit dieser Variante ist geringer als bei der Mikropille. Zudem muss die Minipille auf die Stunde genau eingenommen werden. Sie empfiehlt sich als Alternative für Frauen, die keine Östrogene vertragen. Auch in der Stillzeit kann sie das Verhütungsmittel der Wahl sein, da sie Milchbildung und -qualität nicht beeinflusst und das Hormon nur in extrem geringen Mengen an den Säugling weitergegeben wird.
    Nicht für jede Frau ist die hormonelle Empfängnisverhütung die richtige Methode. Wenn Sie zum Beispiel unter hohem Blutdruck oder Migräne leiden, wenn Sie Thrombose gefährdet sind oder die Blutgerinnung nicht in Ordnung ist, wenn Sie mit der Leber oder Gallenblase Probleme haben, dann sollten sie auf Hormone verzichten. Wenn Sie stark rauchen, sollten Sie spätestens mit 35 Jahren die Pille absetzen (besser natürlich noch das Rauchen aufgeben!). In einer Hinsicht kann wenigstens Entwarnung gegeben werden: Frauen, die die Pille über viele Jahre einnehmen, haben kein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, in Bezug auf Eierstockkrebs sinkt ihr Risiko sogar im Vergleich zu Frauen ohne Pille. Eine ganze Reihe von Medikamenten vertragen sich nicht mit der Pille, weisen Sie deshalb Ihren Arzt immer auf die Hormoneinnahme hin, wenn er Ihnen ein Medikament verordnen muss. Inzwischen hat man auch festgestellt, dass sich unter hormoneller Verhütung der Vitamin- Stoffwechsel verändert. Deshalb sollte jede Frau, die die Pille einnimmt, eine Nahrungsergänzung mit Folsäure und weiteren B-Vitaminen einnehmen, z. B. je 1 × 1 Tbl. Steirovit Femina (Steierl) mit Zink und Bioflavonoiden oder SANA-PRO Folsäure B+ (Bodymed) mit Jod.
    Ring, Stäbchen, Pflaster und Spirale: Es gibt neben der Pille andere Träger, die die Hormone in den Körper befördern. Außer der Bequemlichkeit und der hohen Sicherheit ist ein Vorteil, dass die Hormone direkt in die Vaginalschleimhaut oder zumindest über die Haut abgegeben werden. Die Wirksamkeit ist daher nach Erbrechen weiterhin gegeben. Auch Frauen mit chronischenMagen-Darm-Erkrankungen können diese Mittel einsetzen.
Der Vaginalring besteht aus flexiblem Kunststoff. Er wird, ähnlich einem Tampon, in die Scheide eingeführt und gibt gleichmäßig Östrogene und Gestagene ab. Nach 21 Tagen wird er entfernt. Es tritt die Blutung ein, nach sieben Tagen wird der nächste Ring eingesetzt.
Das Verhütungsstäbchen ist ein vier Zentimeter langer Stab, der auf der Innenseite des Oberarmes unter die Haut implantiert wird. Das geschieht im Rahmen eines kleinen Eingriffs. Es kann dort bis zu drei Jahre bleiben und wird dann wiederum operativ entfernt. Wie bei der Minipille wird nur Gestagen abgegeben.
Das Verhütungspflaster wird jede Woche erneuert. Es gibt, wie eine Mikropille, Gestagen und Östrogen ab. Nach drei Wochen setzen Sie eine Woche aus. Leider sind häufig Hautreizungen zu

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