Das Frauengesundheitsbuch
beobachten, sodass das Hormonpflaster an immer wieder neue Stellen geklebt werden muss. Außerdem kann es sich leicht ablösen. Der Schutz ist dann nicht mehr gegeben. Bei Frauen, die über 90 Kilo wiegen, kommt die Methode wegen hoher Ausfallquote nicht in Betracht.
Die Hormonspirale wird vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Die Wirkweise entspricht der der Minipille. Der T-förmige Kunststoffkörper kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben. Vor allem Frauen, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben, sind damit gut bedient.
Neben den Hormon beladenen Spiralen gibt es noch die Kupfer/Goldspiralen. Das Metall verändert die Schleimhaut in der Gebärmutter und wirkt sowohl abtötend für den Samen als auch für den Embryo. Die meisten können 3–5 Jahre liegen bleiben. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungsstörungen und Infektionen.
Drei-Monats-Spritze: Die Depot-Spritze wird in den Oberarm oder das Gesäß gegeben. Gestagene gelangen ins Blut und von dort an ihren Wirkungsort. Ein deutlicher Nachteil ist, dass die Hormonkonzentration zunächst sehr hoch ist. Bestimmte Antibiotika können zudem die Wirkung mindern. Sie sollten auch wissen, dass nicht nur ein spontaner Kinderwunsch warten muss, sondern es nach dem Absetzen bis zu zwei Jahre dauern kann, bis der Eisprung wieder regelmäßig eintritt.
Chemische Methoden
Diese Verhütungsmittel basieren alle auf dem Prinzip, die Spermien mithilfe chemischer Substanzen zu töten. Es gibt sie als Zäpfchen, Salbe, Gel, Spray oder Creme. Alle Produkte müssen mindestens zehn Minuten vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide eingebracht werden. Ihr großer Nachteil ist die Unsicherheit. Interessant sind sie nur in Kombination mit mechanischen Methoden. Achten Sie aber genau darauf, welches Mittel sich mit Kondom & Co. verträgt. Es gibt nämlich auch Präparate, die diese beschädigen und dadurch den Weg für die Spermien frei machen können. Hinzu kommt auch die Tatsache, dass die Chemie nicht selten die Schleimhaut reizt. Das erhöht das Risiko, sich eine Scheideninfektion zuzuziehen. Auch allergische Reaktionen sind möglich.
Pille danach
Hat ungeschützter Sexualkontakt am Eisprung stattgefunden, so kann man innerhalb von 72 Stunden mit einer zweimaligen Dosis eines synthetischen Gelbkörperhormons (2 mal 750 mg Levonorgestrel) den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern. Das Gelbkörperhormon verzögert oder hemmt den Eisprung und verhindert die Einnistung der befruchteten Eizelle. Diese Maßnahme ist aber nur für den Notfall gedacht, an den sich eine sichere Verhütungsmethode anschließen sollte.
Sterilisation
Sind Sie sicher, dass Sie nie mehr schwanger werden wollen, können Sie eine Sterilisation vornehmen lassen. Dabei werden während einer Bauchspiegelung die Eileiter durchtrennt oder mit Clips verschlossen. In sehr seltenen Fällen kann es trotzdem zu einer Schwangerschaft kommen, wenn die durchtrennten Eileiter von allein wieder zusammengewachsen sein sollten. Das kam früher häufiger vor, als man die Sterilisation gleich im Anschluss an eine Kaiserschnittentbindung gemacht hat. Als Nebenwirkung können Sie anfangs Zyklusstörungen und PMS bemerken und später etwa 2 Jahre früher als normal in die Wechseljahre kommen, wahrscheinlich weil die Blutversorgung der Eierstöcke durch die Eileiterunterbindung schlechter wird.
Wenn Ihr Partner mitspielt, ist eine Sterilisation bei ihm viel einfacher und hat weniger Komplikationen. Sie wird vom Urologen durchgeführt. Da Männer aber theoretisch bis ins Alter zeugungsfähig sind und sich mit der Sterilisation die Angst vor Impotenz verbindet, werden heute immer noch die Frauen häufiger sterilisiert als die Männer.
Störungen der Sexualität
Ist die Sexualität gestört, liegt nicht zwingend eine Erkrankung vor. In vielen Fällen handelt es sich eher um psychische Beschwerden. Nehmen Sie die nicht auf die leichte Schulter, denn sie können – vor allem wenn sie lange andauern – zu einer großen Belastung werden. Die folgenden Seiten machen Sie mit den häufigsten Formen vertraut.
Sexuelle Lustlosigkeit
Geht das geschlechtliche Verlangen ab einem gewissen Alter verloren, könnte man meinen, das wäre nicht schlimm. Dann findet eben kein Sex mehr statt. Das trifft aber nur zu, wenn Sie und gegebenenfalls Ihr Partner nicht darunter leiden. Wann liegt überhaupt eine Störung der Libido vor? Das ist dann der Fall, wenn die Lust auf Sex spürbar reduziert oder
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