Das Frauengesundheitsbuch
wichtiger, da die Fantasie diese Missbildungen erfahrungsgemäß schlimmer macht, als sie in Wahrheit sind. Desweiteren geben die meisten Frauen ihren toten Kindern einen Namen. Es ist sogar möglich, diesen durch eine Taufe ganz offiziell zu vergeben. Auch Erinnerungsstücke helfen vielen. Das kann ein Foto oder ein Fuß- bzw. Handabdruck oder auch das Identifikationsbändchen aus der Klinik sein. Zuletzt sei die Beerdigung und ein Grab genannt. Beides gibt den Eltern zunächst die Möglichkeit, in Würde und Ruhe Abschied zu nehmen. Sie haben außerdem auch später noch einen Platz, an den sie kommen und ihrem Kind nahe sein können.
Begleitend zur medizinischen und psychologischen Betreuung können naturheilkundlicheVerfahren eingesetzt werden, die die Trauerarbeit unterstützen. Homöopathische Einzelmittel, Bachblüten, Akupunktur sind hilfreich. Gehen Sie in Selbsthilfegruppen und tauschen Sie sich mit betroffenen Eltern aus.
Das können Sie tun
Gerade nach Fehlgeburten lohnt es sich, zusätzlich zu anderen Maßnahmen etwas an der bisherigen Lebensführung zu verändern, wenn weiter ein Kinderwunsch besteht. Die Empfehlungen entsprechen im Grunde den fördernden Faktoren (→ S. 195 ), die Ihnen auf dem Weg zum Wunschkind helfen, sowie die Hinweise, die eine Schwangere ohnehin von Anfang an beachten sollte (→ S. 201 ). Darüber hinaus ist eine Umweltanalyse gerade bei Frauen mit habituellen Aborten dringend geraten. PCP, eine Chemikalie, die früher in Holzschutzmitteln enthalten war, erhöht nachweislich die Rate der Fehlgeburten. Auch eine erhöhte Schwermetallbelastung steigert das Abortrisiko. Lassen Sie daher eine Analyse und gegebenenfalls eine Entgiftung vornehmen (→ S. 111 Entgiften). Sorgen Sie zumindest für eine ausgewogene Selen- und Zinkergänzung, bspw. mit selenase 100 Trinkampullen (biosyn) und Unizink 50 (Köhler).
Haben Sie Probleme mit dem Darm oder vertragen Sie verschiedene Lebensmittel nicht, dann sollte eine Darmdiagnostik und -behandlung durchgeführt werden. Frauen mit unerkannter Zöliakie haben häufig Fehlgeburten. Schließlich ist im Darm unser größtes Immunsystem angesiedelt. Und wenn das nicht richtig arbeitet, können die immunologischen Herausforderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, nicht bewältigt werden. Häufig liegt auch nur ein Mangel an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen vor. Bevor man einen erneuten Schwangerschaftsversuch macht, sollte man drei Monate die Ernährung optimieren, den Darm stabilisieren und Nahrungsergänzungen einnehmen, bspw. mit Reha und ODS-Kuren von hypo-a. Hilfreich kann eine Behandlung mit bestimmten chinesischen Kräutern sein, die das Immunsystem stützen und entgiften. Sprechen Sie darüber mit einem naturheilkundlichen Fachmann. Wenn bei Ihnen der Verdacht besteht, dass eine Autoimmunerkrankung zu den Fehlgeburten führt, dann müssen Sie vor und während der ganzen Schwangerschaft einen Enzymkomplex einnehmen, 3 × 2 Tbl. Phlogenzym (Mucos) 1 Stunde vor dem Essen. Schließlich sei noch die Eigenbluttherapie empfohlen, besonders wenn frühe Fehlgeburten vorliegen (→ S. 103 , Eigenblut). Dabei wird vor einer erneuten Schwangerschaft Blut abgenommen, aufbereitet und intramuskulär gespritzt, um das Immunsystem zu stimulieren. Nach einer Injektion wöchentlich über 2–3 Monate dürfen Sie wieder schwanger werden. Einmal pro Woche wird die Behandlung in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten fortgeführt.
Es ist verständlich, wenn bei Ihnen mit jeder Fehlgeburt die Verzweiflung größer wird. Aber geben Sie nicht auf, werden sie aber auch nicht einfach immer wieder schwanger, ohne etwas an Ihrem Leben zu ändern. Suchen Sie einen Spezialisten auf und lassen Sie alle erforderlichen Untersuchungen machen. Lassen Sie sich psychologisch begleiten. Auch Einzelmittelhomöopathie,Neuraltherapie und Akupunktur können in Frage kommen. Machen Sie sich klar, dass Ihre Chance, noch ein gesundes Baby zu bekommen, bei Ihnen viel größer ist als bei einer gleichaltrigen Freundin, die noch nie schwanger war.
Verhütung
Obwohl bereits Hormonpräparate für den Mann ausprobiert wurden, ist Verhütung noch absolut vorrangig Frauensache. Wer keine mechanischen oder chemischen Hilfsmittel verwenden will, kann entweder während der fruchtbaren Phase auf Geschlechtsverkehr verzichten oder den so genannten Coitus Interruptus praktizieren. Beide Methoden gelten als wenig sicher. Sie haben einen Pearl-Index zwischen 4 und
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