Das Frauengesundheitsbuch
begleitet stattfinden. Jedenfalls dann, wenn sie langfristig eingesetzt wird. Dabei empfiehlt sich außerdem eine individuelle Ernährungsanamnese und eine oder wiederholte Laboruntersuchungen, die den Bedarf anzeigen. Die Dosierung ist nämlich nicht so einfach, wie uns die Industrie weismacht.
Ein Beispiel: Die optimale Vitamin-C-Zufuhr ist gegeben, kurz bevor ein Durchfall eintritt. Diese Schwelle ist individuell ganz unterschiedlich. Hinzu kommt der Aspekt, dass hochdosierte Gaben einer Substanz den Mangel einer anderen auslösen oder begünstigen können. Einen kurzfristigen Mangel können Sie jedoch auch mal eigenmächtig ausgleichen. Lernen Sie hier die wichtigsten Stoffe kennen: unterschieden werden die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K und die übrigen wasserlöslichen.
Vitamin A (Retinol) und Carotinoide (Lutein,Lycopin): Wichtig für den Aufbau der Plazenta, die Gesundheit von Spermien, Sehfunktion, Lungenreifung, Zellwachstum von Haut, Knochen und Schleimhäuten. Enthalten in Leber, Nieren von Rind und Schwein, Lachs, Butter und Käse, Carotinoide in roten, grünen und gelben Obst- und Gemüsesorten. Die Aufnahme darf 10 000 IE, entsprechend 3 mg Retinol, am Tag und insgesamt 25 000 IE pro Woche auf keinen Fall überschreiten. Während der Schwangerschaft liegt der Wert deutlich darunter. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, um kindliche Fehlbildungen zu vermeiden. Umrechnung: 1 mg Retinol = 6 mg Betacarotin
Vitamin D: Das Vitamin wird hauptsächlich im Körper gebildet. Dazu braucht er Tageslicht. Gehen Sie darum mindestens einmal täglich 20 Minuten an die frische Luft. Enthalten in fettem Fisch, Pilzen, Milchprodukten. Wichtig für viele Stoffwechselprozesse, für die Zusammensetzung der Knochen, die Funktion des Nervensystems und des Immunsystems. Empfohlene Zufuhr : 500 IE/Tag. Im Winter sollten zumindest Frauen auf jeden Fall 1000 IE/Tag einnehmen.
Vitamin E: Es handelt sich um eine Stoff - gruppe, die Tocopherole. Wichtig als Schutz vor Oxidation. Enthalten in Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Soja-, Raps- und Olivenöl sowie Nüssen. Empfohlene Zufuhr: zwischen 15 und 30 mg pro Tag.
Folsäure: Das Vitamin der B-Gruppe kann in geringen Mengen von den Darmbakterien hergestellt werden. Wichtig für die Blutbildung und die Bildung von Schleimhaut. Enthalten in grünem Blattgemüse, Eigelb, Walnüssen und Mais. Achtung: Unter Sauerstoffeinfluss und durch Hitze wird dieses Vitamin leicht zerstört oder geht in das Kochwasser über! Empfohlene Zufuhr: 200 µg synthetische Folsäure täglich.
Vitamin B1 (Thiamin): Wichtig für den Energiestoffwechsel, die Nervenübertragung und den Eiweißstoffwechsel. Enthalten in Weizenkleie, Haferflocken, Nüssen, Tomaten, Kartoffeln und Schweinefleisch. Empfohlene Zufuhr : 1 mg täglich, bei erhöhtem Energieumsatz, z. B. durch Sport oder Erkrankungen mehr, am besten in Kombination mit den anderen B-Vitaminen. Das fettlösliche Benfothiamin ist zehnmal stärker wirksam als die wasserlöslichen Sulfide oder Nitrate, kann deshalb niedriger dosiert werden.
Vitamin B2 (Riboflavin): Wichtig für den Energiestoffwechsel, zur Medikamentenentgiftung und für den Stoffwechsel der Vitamine Folsäure, B1, B6, K. Enthalten in allen Milchprodukten, in Fleisch (bes. in Leber), Getreide, Hefe. Empfohlene Zufuhr: 1,2 mg/Tag, bei erhöhtem Energieumsatz, z. B. durch Sport oder Erkrankungen mehr.
Vitamin B3 (Niacin): Wichtig für Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel. Enthalten in Fleisch, Vollkorn und Hülsenfrüchten. Empfohlene Zufuhr: 13 mg Niacin Äquivalent. Kann aus der Aminosäure L-Tryptophan gebildet werden. Nimmt man mehr als 30 mg Nikotinsäure am Tag, kann es zu Hitzegefühl und Hautrötung kommen.
Vitamin B6 (Pyridoxin): Wichtig für Entgiftung von Homocystein, Aminosäure-, Fett-, Kohlenhydrat-, Gehirn-, Hormon- und Nervenstoffwechsel. Enthalten in Fleisch, bes. Innereien, Vollkorn und Hülsenfrüchten. Empfohlene Zufuhr: 1,2 mg/ Tag. Zur Prophylaxe von Erkrankungen bis zu 25 mg/Tag. Bei längerfristiger zu hoher Dosierung (mehr als 300 mg/Tag) können Nervenstörungen auftreten.
Vitamin B12: Wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen, den Eiweißstoff - wechsel, das Nervensystem und zur Entgiftung von Homocystein. Enthalten in Eiern, Leber, Fleisch von Rind und Kalb, Fisch, Käse und Milchprodukten. Empfohlene Zufuhr : 400–3000 µg/Tag. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur 1 % der zugeführten Menge überhaupt aufgenommen wird. Bei fehlender
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