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Das Frauengesundheitsbuch

Das Frauengesundheitsbuch

Titel: Das Frauengesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Gerhard
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Syphilis, auch Lues venerea oder Harter Schanker genannt, ist das Bakterium Treponema pallidum verantwortlich. Im deutschsprachigen Raum ist die Erkrankung nicht mehr häufig anzutreffen. Vorsicht ist trotzdem geboten, wenn Sie oft wechselnde Sexualpartner haben, da seit etwa 2004 die Zahl Betroffener in Westeuropa, auch in Deutschland, wieder steigt. Die Ansteckung erfolgt fast immer bei allen Praktiken des Geschlechtsverkehrs, wesentlich seltener durch Bluttransfusionen oder von der Mutter zum Ungeborenen.
    Symptome: Die Krankheit verläuft in vier Phasen, die zeitlich weit auseinander liegen und sich durch sehr unterschiedliche Anzeichen bemerkbar machen. Es beginnt mit einem kleinen Bläschen, meist an der inneren Scheidenwand oder dem Muttermund. Daraus wird ein hartes nicht schmerzendes Geschwür, die Lymphknoten in der betroffenen Region schwellen leicht an. Phase zwei gleicht einer Grippe, die mit nicht juckendem Hautausschlag, meist flache Knötchen an den Geschlechtsorganen, einhergeht. In Phase drei, bis zu fünf Jahre nach der Infektion, bilden sich irgendwo im Körper verhärtete Knötchen. Die Krankheit gipfelt in einer Hirnentzündung oder Rückenmarks- und Nervenschädigungen mit entsprechenden Lähmungen.
    Tückisch: Die Symptome der ersten beiden Phasen verschwinden oft ohne Behandlung, schwerwiegende Beschwerden Jahre später sind vorprogrammiert.
    Gut zu wissen
    Wird bei Ihnen eine der sexuell übertragbaren Krankheiten festgestellt, sollten unbedingt auch Untersuchungen auf die übrigen Krankheitserreger gemacht werden. Bei fast jeder dritten Frau werden nämlich verschiedene Erreger gleichzeitig gefunden. Haben Sie keine Angst vor der Diagnose! Im Frühstadium sind alle Geschlechtskrankheiten sehr gut zu behandeln und heilen aus.
    Diagnose: Die Flüssigkeit des zuerst auftretenden Geschwürs wird auf den Erreger untersucht. Darüber hinaus kann ein Suchtest Erreger im Blut ab der zweiten bisvierten Woche nach Infektion und dann lebenslang Abwehrstoffe gegen den Erreger nachweisen. Ein Suchtest wird vorsorglich bei allen Frauen durchgeführt, wenn sie schwanger werden, bei Blutspendern oder Patienten, die ins Krankenhaus kommen.
Therapie
    Konventionell
    In allen Stadien wird Benzylpenicillin in die Gesäßmuskulatur gespritzt. In komplizierten Fällen und in der Schwangerschaft dreimal im Abstand von je einer Woche. Alternativ kommt Doxycyclin in Frage.
Feigwarzen
    Kondylome, oder fachlich Condylomata acuminata, sind die häufigste durch Viren verursachte Erkrankung, die sexuell übertragen wird. Es handelt sich um das Humane Papillomavirus, kurz HPV. Davon sind etwa 150 Typen bekannt, die in HR (high risk) und LR (low risk) unterteilt werden. Die HR-Viren, also die mit hohem Risiko, können für späteren Scheiden- oder Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sein. Die anderen lösen etwa die Entstehung gutartiger kleiner oder auch blumenkohlartig ausgebreiteter Warzen aus.
    Symptome: Vielfach zeigen sich überhaupt keine Symptome. Treten Warzen auf, sind diese manchmal so winzig, dass sie nicht entdeckt werden.
    Diagnose: Ihre Frauenärztin wird auffällige Stellen eingehend mit dem Kolposkop betrachten. Das Gerät sorgt gleichzeitig für eine starke Vergrößerung und optimale Beleuchtung des Gebärmutterhalses. Die Areale werden mit verdünnter Essigsäure betupft. Handelt es sich um Kondylome, färben diese sich weiß.
Therapie
    Konventionell
    Oft verschwinden die Warzen von allein. Virentypen mit niedrigem Risiko müssen nicht behandelt werden. Soll therapiert werden, bietet sich außerhalb der Schwangerschaft Imiquimod 5 %-Creme an. Bis 16 Wochen lang 3 × wöchentlich vor dem Schlafengehen auftragen. Nach 6–10 Stunden muss die Creme abgewaschen werden. Für die Schwangerschaft geeignet ist Trichloressigsäure, die vor allem im Schleimhautbereich angewendet wird. Die Therapie wird wöchentlich wiederholt. Brennen und Schmerzen können als Begleiterscheinung auftreten. Wenn es Ihnen nur um die Entfernung der Warzen geht, sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin über die für Sie am besten geeignete Methode. Bei chronischen Kondylomen müssen Sie davon ausgehen, dass Ihr Immunsystem gestört ist und Ihre Hautbarriere nicht mit den Viren fertig wird. Nur vor Ort immer wieder wegkratzen oder -brennen, hilft dann nicht.
    Alternativ Homöopathie: Natrium sulfuricum, Nitricum acidum, Sabina, Staphysagria oder Thuja in niedriger Potenz oder eine klassische homöopathische

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