Das Frauengesundheitsbuch
Famiciclovir in Frage. Sind die Schmerzen sehr stark, können Sie sich ein Schmerzmittel oder eine leicht lokal betäubende Salbe verschreiben lassen.
Alternativ Pflanzenmittel: Bei ersten Krankheitsanzeichen 2–3 × tgl. eine Salbe aus Melissenblättertrockenextrakt dünn auftragen. Bei häufig wiederkehrenden Bläschen vorbeugend 1–2 × tgl. Den meisten Patientinnen hilft Aciclovir Creme, gleich bei ersten Signalen aufgetragen, besser.
Ernährung: Stärken Sie Ihre Körperabwehr, indem Sie den Verzehr von raffiniertem Zucker, Alkohol und tierischem Fett einschränken. Essen Sie biologische Frischkost.
Nahrungsergänzung: Nehmen Sie Vitamin C, E und Zink. 5 × tgl. 1 Kimun (biosyn) etwa ½ Stunde vor den Mahlzeiten unterstützen Milz und Thymusdrüse bei der Abwehrarbeit. Nach 3 Tagen können Sie auf 3 × tgl. reduzieren.
Unterstützend Schüßler-Salze: Natrium chloratum D6 (Nr. 8) in Kombination mit Natrium sulfuricum D6 (Nr. 10) sofort bei ersten Anzeichen. Zincum chloratum D6 (Nr. 21) bei geschwächtem Immunsystem. Kalium sulfuricum D6 (Nr. 6) und Silicea D12 (Nr. 11) bei eitriger Kruste. Natrium sulfuricum D6 (Nr. 10) bei nässenden Läsionen. Je 2–5 × tgl. 1–5 Tbl. zwischen den Mahlzeiten lutschen.
Senkung der inneren Beckenorgane
Von einer Senkung ist in der Medizin die Rede, wenn Organe ihre Lage verändern, indem sie absacken. Unter Descensus (lat. = Tiefertreten) genitalis werden verschiedene Senkungszustände mit unterschiedlichem Ausmaß zusammengefasst. Da viele Frauen mit zunehmendem Alter betroffen sind – von einem Drittel aller Frauen ist die Rede – und verschiedenste Beschwerden daraus resultieren können, lohnt es sich absolut, sich mit diesem Thema frühzeitig zu beschäftigen. Bei der gesunden Frau sind die Scheide mit der Harnblase und der Gebärmutter durch kräftige Bindegewebsstrukturen, vergleichbar mit Bändern bzw. Federn, im knöchernen Becken verankert. Darunter liegt der Beckenboden, den Sie sich wie ein Trampolin vorstellen können. Füllt sich die Harnblase, drückt sie den Beckenboden nach unten, der nachgibt, wie ein belastetes Trampolin. Bei diesem Vorgang werden Nerven gereizt, die dem Gehirn Harndrang signalisieren. Durch Anspannen der Beckenbodenmuskulatur wird die Harnblase angehoben, der Reiz nimmt ab. Ist die Gebärmutter betroffen, kann der Gebärmutterhals oder der gesamte Körper aus der Scheide austreten. Eine Entfernung ist dann manchmal unumgänglich.
Zur Senkung kommt es, wenn das Bindegewebe bzw. die Muskeln geschädigt oder geschwächt sind. Eine angeborene Bindegewebsschwäche oder erworbene Bindegewebserkrankung können ein Grund sein, auch Übergewicht und Überlastung sowie eine Geburt können dahinter stecken. Ebenso Rückbildungsvorgänge in den Wechseljahren.
Formen
Neben der Unterteilung in Stadien, die aufgrund der Messung bestimmter Punkte erfolgt, ist vor allem die Einteilung nach betroffener Region und damit auch nach auftretenden Beschwerden interessant.
Vorderer Bereich: Drückt die Harnblase in die Scheide, stülpt sich die vordere Scheidenwand aus. Man spricht von einer Zystozele.
Mittlerer Bereich: Wenn das Bauchfell mit Anteilen des Darms absinkt, ist von einer Enterozele die Rede. Auch die Gebärmuttersenkung gehört in den mittleren Bereich.
Hinterer Bereich: Versagen die haltenden Fasern im hinteren Bereich (Rektozele), sackt die Mastdarmvorderwand mit der Scheidenhinterwand ab.
Auch eine komplette Absenkung des Beckenbodens kommt vor. Ihre Ärztin spricht dann von einem Deszensus perinei.
Symptome: Sehr häufig ist Harninkontinenz das zentrale Thema bei einer Senkung. Darum finden Sie ab → S. 139 einen eigenen Abschnitt darüber. Weitere Symptome sind: Ziehender Schmerz im Rücken sowie das Gefühl, einen Fremdkörper in der Scheide zu haben oder ein allgemeines Druckgefühl, starker anhaltender Ausfluss, häufig wiederkehrende Blasenentzündungen, Schmerzen beim vaginalen Geschlechtsverkehr oder auch Gefühllosigkeit dabei.
Zusätzliche Beschwerden, wenn der vordere Bereich betroffen ist: Harnwegsinfekte treten auf, es kommt zu Störungen beim Wasserlassen, zum Beispiel zu Schwierigkeiten, überhaupt Harn loszuwerden oder auch das Verlieren kleiner Mengen kurz nacheinander. Auch typisch ist der häufige Harndrang. Schwerwiegend ist ein so genannter Harnverhalt. Dabei ist die Blase gefüllt, der Drang auch vorhanden, nur ist das Wasserlassen trotzdem nicht möglich. Die Folge können Nierenprobleme und Inkontinenz durch
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