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Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Anfang. Dann gehen wir also in den Unterlagen zu den drei Jahren zurück, die sie am Dowling Center gearbeitet hat. Und Sie glauben, derjenige hat ihr möglicherweise geholfen, genügend Geschick zu erwerben, um sich als Fachärztin auszugeben?«
    »Auch wieder eine Vermutung.«
    »Also gut. Ich sorge dafür, daß eine Liste zusammengestellt wird. Wir nehmen auch Leute mit hinein, die in der Fetalforschung oder in den DNS-Labors gearbeitet haben. Nicht alle medizinisch-technischen Fachkräfte sind Ärzte, aber sie sind Profis.« Er stand auf.
    »Was wollen Sie dann mit dieser Liste machen? Sie wird ganz schön lang.«

    »Meg plant, Helene Petrovics Privatleben unter die Lupe zu nehmen. Sie will Namen von Petrovics Freunden und Bekannten in der Rumänischen Gesellschaft herausbekommen. Dann vergleichen wir die Namen auf der privaten Liste mit der, die Sie uns schicken.«
    Mac griff in seine Tasche. »Hier ist eine Kopie der Aufstellung, die ich von allen Leuten der medizinischen Belegschaft an der Manning Clinic aus der Zeit gemacht habe, als Helene Petrovic dort war. Ob’s was nutzt oder nicht, ich möchte Ihnen das gern dalassen. Ich wäre froh, wenn Sie als erstes diese Namen durch Ihren Computer laufen ließen.«
    Er erhob sich zum Aufbruch. »Wir tappen so ziemlich im dunkeln, sind aber wirklich dankbar für Ihre Hilfe.«
    »Es dauert vielleicht ein paar Tage, aber ich besorge Ihnen die gewünschten Informationen«, sagte Schuller.
    »Soll ich sie Ihnen schicken?«
    »Am besten wohl direkt an Meghan. Ich lasse ihre Adresse und Telefonnummer da.«
    Schuller begleitete ihn zur Tür. Mac nahm den Aufzug zur Eingangshalle hinunter. Als er auf den Flur trat, kam er an einem Jungen etwa in Kyles Alter vorbei, der im Rollstuhl saß. Spastische Lähmung, dachte Mac. Eine der Krankheiten, die sie allmählich durch Gentherapie in den Griff zu bekommen anfingen. Der Junge lächelte ihn strahlend an. »Hallo. Sind Sie ein Arzt?«
    »Ja, aber so einer, der keine Patienten behandelt.«
    »Wie die von mir.«
    »Bobby!« protestierte seine Mutter.
    »Ich hab’ einen Sohn in deinem Alter, der sich bestimmt gut mit dir verstehen würde.« Mac fuhr dem Jungen durch die Haare.

    Die Uhr über der Anmeldung zeigte Viertel nach elf.
    Mac beschloß, sich in der Cafeteria, die hinter der Eingangshalle lag, ein Sandwich und eine Cola zu holen.
    Dann konnte er später im Auto sein zweites Frühstück zu sich nehmen und gleich durchfahren. Auf diese Weise würde er spätestens bis um zwei Uhr zurück im Institut sein und konnte den ganzen Nachmittag lang arbeiten.
    Ihm wurde klar, daß er nach einer Begegnung mit einem Kind im Rollstuhl wirklich keine Zeit mehr vergeuden wollte, wo es doch sein Job war, hinter die Geheimnisse genetischer Heilverfahren zu kommen.

    Wenigstens hatte er gestern ein paar hundert Dollar verdient. Das war der einzige Trost, der Bernie einfiel, als er am Mittwoch morgen aufwachte. Er war um Mitternacht zu Bett gegangen und hatte glatt durchgeschlafen, weil er wirklich müde gewesen war, aber jetzt fühlte er sich gut. Heute würde es bestimmt ein besserer Tag werden; vielleicht bekam er sogar Meghan zu sehen.
    Seine Mutter hatte jedoch leider eine schreckliche Laune.
    »Bernard, ich war die halbe Nacht wach vor lauter Kopfschmerzen. Ich mußte die ganze Zeit niesen. Ich will, daß du diese Treppe reparierst und das Geländer befestigst, damit ich wieder in den Keller hinunter kann.
    Ich bin mir sicher, daß du ihn nicht sauber hältst. Und ganz bestimmt steigt von da unten Staub auf.«
    »Mama, ich bin nicht gut mit Reparaturen. Diese ganze Treppe ist morsch. Ich hab’ gemerkt, daß sich wieder eine Stufe lockert. Willst du dir eigentlich echt was tun?«
    »Ich kann’s mir nicht leisten, mir was zu tun. Wer hält dann alles in Ordnung hier? Wer soll dann für dich kochen? Wer kümmert sich dann darum, daß du nicht in Schwierigkeiten gerätst?«
    »Ich brauch’ dich, Mama.«
    »Am Morgen muß man was Ordentliches essen. Ich mach’ dir immer ein gutes Frühstück.«
    »Das weiß ich doch, Mama.«
    Heute früh gab es einen lauwarmen Haferflockenbrei, der ihn an den Fraß im Knast erinnerte. Nichtsdestotrotz leerte Bernie seinen Teller bis zum letzten Löffel und trank seinen Apfelsaft aus.
    Er fühlte sich entspannt, als er rückwärts aus der Einfahrt herausfuhr und seiner Mutter zum Abschied zuwinkte. Er war froh, daß er gelogen und ihr erzählt hatte, noch eine Treppenbohle hätte sich gelockert. Eines

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