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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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rieben. Madrone verschüttete den Rest Wein aus ihrem Glas. Sie spürte ein aufsteigendes Begehren im Unterleib, pochend, drängend. Saras schmale Finger zeichneten die Linien ihrer Lippen nach, bohrten sich leicht dazwischen. Dann küßte Sara sie. Madrones lang zurückgedrängter Hunger erwachten mit einem Schlag. Sie spielt mit mir, dachte sie. Ich bin ihr dunkles, gefährliches Spielzeug. Aber der Gedanke konnte die Reaktionen ihres Körpers nicht mehr bremsen.
    Als sie sich Sara öffnete, spürt sie das ganze heiße Bemühen Saras, ihr und sich, sich und ihr ein Höchstmaß an Lust zu verschaffen. Jede noch so feine Bewegung wurde subtil beantwortet, sensible Hände streichelten Madrone zu ungeahnten Höhen der Ekstase. Berauschende Küsse vom Mund abwärts, überall, Madrone fühlte, wie sie zusehends die Kontrolle über sich verlor, verlieren wollte. Stumm flehte ihr Körper nach mehr, mehr, mehr, nach der Berührung durch glatte Haut, seidige Haare, weiche Lippen. Diosa, es war einfach zu lange her, seit ihr Hunger auf diese Weise gestillt wurde.
    »Habe ich dich glücklich gemacht?« flüsterte Sara.
    »Ja, und du?«
    »Es macht mich glücklich, dich glücklich zu machen. Darin bin ich gut.«
    Madrone fühlte, daß sie protestieren sollte. Aber sie vermochte ihre Augenlider nicht zu öffnen, vermochte nur noch auf den Wellen der Leidenschaft zu treiben. Vergiß Hijohn, sagte sie sich schläfrig. Diese Frauen sind nicht willens, echter Gefahr ins Auge zu sehen, dachte sie. Nein, es ist Isis, mit der Sara sich treffen sollte. Sie beide sind einander ähnlich. Dann schliefen sie ein, ein heller und ein dunk
    ler Schatten in dem großen, weißen Bett.

    ✳✳✳

    Sara hatte Madrone zu einem Canyon weiter im Westen gefahren. Von dort konnte sie über die Feuerschneise zurückmarschieren zu dem Gebirgskamm, von wo aus sie den Weg zurückfinden würde. Es war ungefähr Mitternacht. Der abnehmende Mond leuchtete matt. Sie schulterte ihren Rucksack, vollgestopft mit Lebensmitteln und Wasser.
    »Kommst du zurück?« flüsterte Sara.
    »Ich werde es versuchen«, sagte Madrone, »wenn nicht, ist es nicht, weil ich es nicht will.«
    »Ich werde Sehnsucht nach dir haben.«
    »Que te vaya bien«, flüsterte Madrone.
    »Was heißt das?«
    »Vielleicht wird alles gut mit dir.«

    ✳✳✳

    Als sie ins Camp schwankte, brach gerade die Morgendämmerung an. Baptist rief sie an, und sie antwortete mit müder Stimme. Baptist ließ das Gewehr fallen und umarmte sie heftig.
    »Madrone! Wir dachten schon, sie haben dich erwischt.«
    »Nein, ich konnte entkommen. Was ist mit Begood und Littlejohn?«
    »Begood kam als erster zurück und erzählte, was passiert ist. Littlejohn kam gerade erst vor einer guten Stunde.«
    »Dankt der Göttin!«
    »Hijohn möchte sicher hören, was du zu erzählen hast. Aber er schläft gerade.«
    »Laß ihn schlafen. Ich erzähle ihm morgen alles. Ich habe ein bißchen gedöst, aber ich könnte jetzt tagelang schlafen.«
    Sie fand einen guten Platz unter einem Gebüsch, wickelte sich in ihre Decke und schloß die Augen. Alles ist okay, sagte sie sich. Niemand ist getötet worden, niemand in Gefangenschaft geraten, und ich bin wieder hier, zwar müde, aber sauberer als vorher, gut gefüttert und auch sonst zufriedener als vorher.
    Aber im Traum sah sie schwere Soldatenstiefel über Blumenbeete trampeln.

Kapitel  20
    Maya fütterte Bird ständig mit Leckerbissen. Sie brachte ihm Schalen voll frisch gewaschener Früchte als Mitternachts-Snack, servierte ihm nach dem Aufwachen Omeletts und selbstgebackenes Brot. Sie opferte rücksichtslos Eier und schlachtete die älteren Kücken für eine kräftige Suppe. Ihre Honig-Vorräte gingen für Kekse und kleine Kuchen drauf.
    »Danke, Maya, ich bin satt«, stöhnte Bird. Aber Maya schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Iß! Du mußt wieder zu Kräften kommen.«
    »Maya, selbst um die lange Reihe jüdischer Mütter, von denen du und ich abstammen, zu besänftigen, ich kann einfach nichts mehr essen.«
    Maya sah, unter welcher Anspannung er stand. Aber sie vermochte nicht, mit ihm darüber zu sprechen. Sie wußte, sie würde dann zusammenbrechen, würde weinen, jammern und klagen. Das wäre nicht fair ihm gegenüber, sie würde ihm ihren Kummer aufbürden, während sie ihm doch eigentlich nur ihre Liebe zeigen wollte.
    Immer öfter verbrachte er etwas Zeit außer Haus. Es wurden Meetings abgehalten, Trainingstunden organisiert und Strategien entschieden.
    »Ihr

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