Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das fünfte Paar

Das fünfte Paar

Titel: Das fünfte Paar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
Journalisten benutzen.
    Ich zog Mantel und Handschuhe aus und ging in die Küche, um den Anrufbeantworter abzuhören. Meine Mutter hatte versucht, mich zu erreichen. Wenn ich genau um zwanzig Uhr eine bestimmte Nummer anriefe, würde ich möglicherweise in einem Preisausschreiben gewinnen. Marino hatte auf Band gesprochen, wann er mich am nächsten Morgen abholen würde. Mark vermißte mich.
    »Ich muß morgen nach Quantico«, eröffnete ich Abby, als ich ins Wohnzimmer kam.
    Sie deutete auf meinen Drink, der auf dem Couchtisch stand. »Marino und ich treffen uns mit Benton«, fuhr ich fort.
    Sie griff nach ihren Zigaretten.
    »Ich weiß nicht, worum es geht«, setzte ich hinzu. »Vielleicht weißt du es ja.«
    »Wie sollte ich?«
    »Du bist nicht oft hiergewesen - ich habe keine Ahnung, was du gemacht hast..
    »Ich habe auch keine Ahnung, was du gemacht hast.«
    »Nichts Bemerkenswertes. Was möchtest du wissen?« fragte ich leichthin, um die Spannung zu lockern.
    »Ich frage nicht - ich akzeptiere deine Verschlossenheit, was deine Arbeit angeht.«
    Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl: Ich sollte ihre ebenfalls akzeptieren. »Abby - du machst in letzter Zeit einen so abwesenden Eindruck.«
    »Ich bin beschäftigt - nimm es nicht persönlich«, sagte sie mit einem bittenden Unterton.
    Natürlich hatte sie viel im Kopf - ihr Buch und die Überlegung, wie ihr weiteres Leben aussehen sollte -, aber ich hatte sie noch nie so in sich gekehrt erlebt.
    »Ich mache mir Sorgen um dich - das ist alles.«
    »Du mußt das verstehen, Kay: Wenn ich an einer Sache dran bin, werde ich davon aufgefressen. Ich kann an nichts anderes denken.« Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Ich glaube, du hast recht: Das Buch ist wirklich eine Chance für mich, wieder ernst genommen zu werden.«
    »Und wie ich dich kenne, wird es ein Bestseller.«
    »Vielleicht - aber ich bin nicht die einzige, die sich dieses Thema vorgenommen hat: Mein Agent hat Gerüchte über andere Verträge gehört. Wenn ich als erste rauskommen will, muß ich mich beeilen.«
    »Wegen deines Buches mache ich mir keine Sorgen - aber deinetwegen.«
    »Ich sorge mich auch um dich, Kay. Ich bin dir unendlich dankbar dafür, daß ich hier wohnen darf - aber du bist mich bald los, das verspreche ich dir.«
    »Du kannst bleiben, solange du willst.«
    Sie nahm ihre Notizen und ihr Glas.« Ich muß in Kürze anfangen, zu schreiben - aber das kann ich nur in meinen eigenen vier Wänden und mit meinem Computer.«
    »Dann recherchierst du also immer noch.«
    »Ja - und ich finde viele Dinge, die ich gar nicht gesucht habe«, lautete die rätselhafte Antwort. Ohne weitere Erklärung verließ sie das Zimmer.
    Kurz vor der Ausfahrt nach Quantico kam der Verkehrsstrom plötzlich zum Stehen. Offenbar hatte es irgendwo weiter nördlich von uns einen Unfall gegeben. Jedenfalls ging es keinen Meter weiter. Marino schaltete das Blaulicht ein, scherte nach rechts aus, und dann holperten wir gut hundert Meter das Bankett entlang. Steine polterten gegen den Wagenboden und ließen mich um die Ölwanne bangen.
    Während der vergangenen zwei Stunden hatte Marino mir einen Bericht über seine häuslichen Fortschritte gegeben. Ich war nicht recht bei der Sache, weil ich mich fragte, was Wesley uns wohl zu sagen haben mochte, und mir außerdem Gedanken um Abby machte.
    »Ich wußte ja nie, daß Jalousetten so schwer sauberzukriegen sind«, klagte er, als wir an den Baracken des Marine Corps und einem Schießplatz vorbeifuhren. »Ich sprühe sie also mit Putzmittel ein - und dann brauche ich eine geschlagene Minute pro Lamelle, und das ganze Zimmer liegt voller Haushaltspapierfetzen: Schließlich kommt mir eine Idee: Ich nehme die verdamm ten Dinger einfach ab und packe sie in die Badewanne, lasse heißes Wasser reinlaufen und schütte Waschpulver dazu. Es funktionierte wie ein Zauber.«
    »Na großartig«, murmelte ich.
    »Zur Zeit bin ich dabei, die Tapete in der Küche runterzureißen. Sie war schon im Haus, als wir es kauften. Doris hat sie nie leiden können.«
    »Entscheidend ist, ob Sie sie leiden können - Sie sind derjenige, der dort wohnt.«
    »Ich habe nie weiter darüber nachgedacht«, gestand er. »Aber wenn Doris sie scheußlich fand, hatte sie vermutlich recht. Wir haben oft davon gesprochen, den Wohnwagen zu verkaufen und von dem Geld einen Swimmingpool in den Garten zu stellen. Das werde ich als nächstes in Angriff nehmen. Sollte fertig sein bis zum Sommer.«
    »Marino - seien

Weitere Kostenlose Bücher