Das ganze gleich nochmal
den alten Witt Davidson geliebt, und da es ihn nicht mehr gab, war ihre Liebe gestorben. Allerdings musste er noch einen letzten Versuch unternehmen, seinen Traum zu verwirklichen.
“Verlass mich nicht, Liebste. Gib uns eine Chance. Bleib bei mir und lerne den neuen Witt kennen. Vielleicht wirst du ihn eines Tages so lieben wie den alten.” Bevor er sich zurückhalten konnte, zog er sie an sich, drückte die Wange an ihr Gesicht und flüsterte: “Sag mir bitte, dass ich nicht ohne dich leben muss.”
Carley konnte sich vor Erleichterung kaum auf den Beinen halten und fand keine Worte. Dem Himmel sei Dank! Der Mann, den sie liebte, war doch nicht verschwunden. Er hatte jetzt nur Witt Davidsons Namen und auch seine Erinnerungen. Trotzdem war er der Mann, in den sie sich verliebt hatte.
Sie schwebte fast im siebenten Himmel. Eines musste sie noch klären, und danach würde Witt vielleicht seine Meinung über sie ändern. “Ich …” Sie löste sich aus der Umarmung und nahm ihren ganzen Mut zusammen. “Bevor ich dir antworte, muss ich dir etwas sagen.”
“Na gut, ich weiß, dass es um Camis Vater geht. Jetzt kann ich dir zuhören, weil ich weiß, dass du durch meine Schuld allein und einsam warst. Ich bin stark genug und verkrafte alles. Ich werfe dir nicht vor, dass du bei einem anderen Trost gesucht hast. Es muss für dich schrecklich gewesen sein, dass ich spurlos verschwunden bin.”
Bevor Carley sprechen konnte, krachte es. Sie wirbelte herum. “Cami!”
Witt war schneller, holte die Kleine aus dem Schrank und hob sie hoch. “Was stellst du denn jetzt wieder an?”, fragte er und griff nach dem Bilderrahmen, den sie in den Händen hielt. “Alles klar mit dir, Schatz?”
Cami sah ihn und dann das Foto an und legte ein Händchen auf das Glas. “Daddy.”
Witt griff nach dem Foto und betrachtete es. “Carley, das ist ein Foto von mir bei einer Poolparty in Reids Haus in Houston. Du hast es die ganze Zeit aufgehoben?”
Carley kam zu keiner Antwort, weil sie sah, wie Witt endlich die richtigen Verbindungen herstellte und Schlüsse daraus zog. Er sah abwechselnd sein Foto und Cami an und verglich ihre Züge.
“Cami … Camille. Meine Mutter hieß Camille.” Betroffen wandte er sich an Carley, die sich kaum noch aufrecht halten konnte. “Sie ist mein Kind, nicht wahr? Es hat keinen anderen Mann gegeben.”
Oh nein! Sie durfte ihn jetzt nicht verlieren, nicht, nachdem sie dem Glück mit ihm so nahe gekommen war. “Witt, lass mich bitte alles erklären. Ich wollte es dir sagen, aber …”
“Ich bin Vater! Ich bin wirklich Camis Vater! Ich habe dich keinem anderen Mann in die Arme getrieben! Bin ich froh!” Lachend schwenkte er Cami herum und tanzte mit ihr durchs Zimmer.
Cami quietschte vor Begeisterung, Witt wischte sich mit dem Handrücken Tränen von den Wangen, und Carley konnte endlich aufatmen.
Sie war tatsächlich verrückt, verrückt vor Liebe zu dem Mann, der Licht und Wärme in ihr Leben brachte und der ihr alles bedeutete.
Witt blieb stehen und sah ihr forschend in die Augen. “Glaubst du, dass du mich irgendwann so lieben kannst, wie du den Vater deines Kindes geliebt hast?”
Carley nickte. “Mehr noch. Ich werde nie einen Mann so lieben wie dich. Und ich liebe dich jetzt schon so sehr, dass ich es kaum ertrage.”
“Dann erbarme dich des Mannes, der dich mehr als die Luft zum Atmen braucht”, bat er erleichtert. “Du, Cami und ich, wir heiraten. Morgen.”
“Morgen? Wie und wo?”
“Las Vegas. Du packst weiter und überlässt alles andere mir. Wir werden uns auch vor dem Gesetz aneinander binden. Ich rufe deine Großeltern an und bereite alles vor.” Er reichte ihr Cami und gab Carley einen Kuss. “Damit du mich nicht vergisst, während ich weg bin. Ich komme bald wieder zu dir.”
Carley wusste, dass er diesmal sein Versprechen halten würde. Und er wollte sich endlich an sie binden und ihr ein Leben voll Leidenschaft, Liebe und Freude schenken!
EPILOG
Vier Jahre später
“Mom! Daddy kommt, und Tante Doc ist bei ihm!”
Carley trocknete die Hände und nahm die Schürze ab. “Gut gemacht, Cam. Lauf nach oben und sag den Kindern, dass wir aufbrechen. Ich will nur noch die Zwillinge wickeln. Dann bin ich auch bereit.”
Die Absätze von Camis Stiefeln quietschten auf den Fliesen der Küche, als sie herumwirbelte.
“Und zieh deine Halbschuhe an.”
“Ach, Mom!”
“Lass dieses ‘ach, Mom’, junge Lady, und tu, was ich dir sage. Und zerreiß nicht
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