Das Garten Abc
kräftigen Trieb kurz neben dem Haupttrieb abschneidet, den Trieb bis drei Fingerbreit unter dem obersten Knoten kürzt und in einen Topf mit einem Gemisch aus Kompost und Sand steckt, hat Anfang Oktober junge Nelkensetzlinge.
Im Frühling entfernt man das frostschützende Reisig, sobald keine zu strengen Fröste mehr zu erwarten sind. Belässt man es zu lange über den Nelken, können die Triebe durch Lichtmangel aufschießen. Der Boden rund um die Nelken wird gelockert, aber nur oberflächlich. Weil Nelken viele Wurzeln direkt unter der Erdoberfläche bilden, können diese durch zu tiefes Harken beschädigt werden. Bringt man Kompost oder organisches Mulchmaterial rund um die Nelken aus, sollte man darauf achten, dass die Stängel frei bleiben. Sie könnten sonst zu faulen beginnen.
Gartennelken sind beliebte Schnittblumen. Sie werden dann geschnitten, wenn sie fast aufgeblüht sind. Man gießt sie tags zuvor und schneidet sie dann am frühen Morgen oder späten Abend mit einer scharfen Schere ab. Geschnittene Nelken bleiben besonders lange eine Zierde in der Vase, wenn man sie die ersten zwölf Stunden bis zum Blütenansatz ins Wasser stellt. Auf die Blüten selbst darf kein Wasser kommen, sie werden sonst fleckig.
Lilien
Die Gattung der Lilien besteht aus meist winterharten Zwiebelpflanzen und teilt sich in etwa 90 Arten. Nach der Blütenform kann man sie in zwei Hauptgruppen unterteilen: Trompetenlilien und Türkenbundlilien. Beide werden seit zumindest 3000 Jahren gezüchtet – in Ägypten, Griechenland und Rom genauso wie in China und Japan. In der freien Natur kommen verschiedenste Lilienarten in der gemäßigten Zone der ganzen Nordhalbkugel unserer Erde vor.
Die Blütezeit der Gartenlilien reicht von Mai bis weit in den Oktober. Die meisten Lilien müssen vor Wind geschützt und die höher wachsenden Arten auch gestützt werden. Wo es möglich ist, sind Rhododendren gute Nachbarn der Lilien. Sie bieten den nötigen Windschutz und zugleich einen schönen Hintergrund. Sehr hochwüchsige Lilien kann man auch zwischen die Sträucher setzen, wo sie eine natürliche Stütze finden.
Hinsichtlich des Standortes sind die Ansprüche der Liliensorten unterschiedlich. Manche gedeihen am besten in der vollen Sonne, einige bevorzugen den Halbschatten. Letztere haben auch gerne kühle Wurzeln, weshalb man sie so setzen sollte, dass sie durch Sträucher beschattet werden.
Lilien brauchen einen lockeren Boden mit guter Entwässerung. Vor dem Pflanzen wird tief umgegraben. Bei leichterem Boden vermengt man die Erde mit reifem Kompost – etwa einen Eimer voll je Kubikmeter Erde. Schwerem Boden muss man zusätzlich noch einen Eimer voll Sand untermengen. Keinesfalls darf man in das Pflanzloch der Lilien frischen Stallmist einbringen, er bringt die Zwiebeln zum Faulen!
Lilienzwiebeln müssen kräftig und groß sein, mit festsitzenden Schuppen und guten Ansätzen für ein starkes Wurzelsystem. Die meisten Liliensorten kann man jederzeit zwischen Spätsommer und zeitigem Frühjahr pflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Das Pflanzloch soll zweieinhalbmal so tief sein wie die Zwiebel hoch ist. Es gibt allerdings einige Sorten, die flacher gepflanzt werden müssen. Zwiebeln der Madonnenlilien etwa legt man knapp unter die Erdoberfläche. Manche Lilien bilden nur von der Basis aus Wurzeln, andere auch am Stielansatz. Die ersteren pflanzt man möglichst früh im Herbst.
Beschädigte oder weiche Zwiebeln verlangen nach einer besonderen Behandlung. Man entfernt die äußeren Schuppen und legt die Zwiebel zwei Tage in feuchten Kompost. Dann kann man sie normal einpflanzen.
Aus den abgewelkten Blüten der Lilien bilden sich in kurzer Zeit die Samenkapseln. Man lässt sie nur stehen, wenn man die Pflanze aus Samen vermehren möchte. Dafür genügen einige wenige Kapseln, denn jede Kapsel enthält über 500 Samen. Die Samen können geerntet werden, wenn die Kapsel gelb und trocken geworden ist. Lässt man die Kapseln zu lange an der Pflanze, platzen sie und verstreuen die Samen in alle Richtungen.
Hat man keine Vermehrungsabsichten, sollte man die abgewelkten Blüten entfernen. Durch die Samenbildung wird die Pflanze nämlich geschwächt.
Iris
Die Iris heißt auch Schwertlilie und ist eine alte Gartenblume, die in Asien kultiviert wurde. Heute gibt es unzählige Arten mit einem ganzen Spektrum an Blütenfarben, -formen und -größen, von der beeindruckenden Bartiris bis zur winzigen Zwergiris. Man unterteilt
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