Das Garten Abc
abgedeckt. Die Jauche muss jedenfalls ausreichend Luft bekommen. Einmal täglich wird sie mit einem Holzstück umgerührt. Dadurch bekommt sie Sauerstoff, was die Verrottung fördert. Falls die Jauche nach einigen Tagen heftig zu riechen beginnt, ist das zwar ein gutes Zeichen, aber nicht für jedermanns Nase ein Genuss. Man kann den Geruch dämpfen, indem man der Jauche eine Handvoll reifen Kompost oder Steinmehl beigibt. Die Brennnesseljauche ist fertig, sobald sich kein Schaum mehr bildet. Je nach Temperatur kann das zwischen zehn Tagen und vier Wochen dauern. Zum Gebrauch wird die Brennnesseljauche mit zehn Teilen Wasser verdünnt.
Sind Pflanzen von Mehltau oder Pilz befallen, stellt man auf die beschriebene Weise eine Schachtelhalmjauche her. Die fertige Jauche wird mit zehn Teilen Wasser verdünnt und die befallenen Pflanzen damit übergossen oder mit einer Gartenspritze gespritzt. Weil man beim Befall der Pflanzen oft nicht bis zu vier Wochen warten kann, bis die Schachtelhalmjauche als Spritzmittel „reif“ ist, kann man den Schachtelhalm auch als Brühe aufbereiten. Das dauert nur einen Tag und wirkt wie die Jauche rasch und zuverlässig. Mit der Brühe werden die Pflanzen als Ganzes begossen, am besten gegen Abend, wenn die Sonne schon tief steht. Die Brühe wird nicht verdünnt!
Für zehn Liter Schachtelhalmbrühe übergießt man etwa 200 Gramm Schachtelhalm – die ganze Pflanze ohne Wurzeln oder das Kraut – mit der entsprechenden Menge Wasser. Diesen Ansatz lässt man einen Tag stehen, kocht ihn anschließend auf und lässt ihn nach dem ersten Aufwallen eine halbe Stunde auf kleiner Flamme dahinköcheln. Nach dem Abkühlen auf Handwärme ist die Brühe fertig zum Gießen bzw. Spritzen der Pflanzen.
Nach diesem Rezept lassen sich auch Brühen aus Krenblättern (Meerrettichblättern) gegen Monilia und bakterielle Erkrankungen der Pflanzen, gegen Läuse aus Rhabarberblättern , gegen Kohlweißlinge aus Tomatenblättern und gegen Wühlmäuse aus Holunderblättern herstellen. Farnkrautbrühe hilft gegen Blattläuse und – ein echter Geheimtipp! – mit Wermutbrühe kann man Nacktschnecken verjagen!
Mischkultur von Gemüse und Kräutern
hat nicht nur den Vorteil, dass man keine gesonderten Kräuterbeete anlegen muss (man darf es aber trotzdem ...). Viele Gemüsesorten vertragen sich mit Kräutern bestens, und die Kräuter sorgen sogar für den Schutz der Gemüsepflanzen. Tomatenpflanzen zwischen Thymianreihen etwa sind vor Nacktschnecken garantiert sicher – vor Thymian nehmen die orangeroten Schleimer nämlich fluchtartig Reißaus! Und wer Basilikum in Reihen mit Zwiebeln setzt, schützt damit die Zwiebeln vor der Zwiebelfliege. Der Basilikum-Duft ist ihr nämlich sehr zuwider.
Ähnlich, wenn auch nicht so ausgeprägt, unterstützen sich bestimmte Gemüsesorten gegenseitig bei der Abwehr von Schädlingen und Krankheiten. Andere Sorten wiederum vertragen sich gar nicht. Pflanzt man sie als Nachbarn, wird eine der beiden höchstwahrscheinlich nur einen kümmerlichen Wuchs zustande bringen.
Es macht also Sinn, sich mit den nachbarschaftlichen Beziehungen der Pflanzen zu befassen – damit Sie in Ihrem Garten nur „gute Nachbarn“ nebeneinander pflanzen können.
Altes Gärtner-Wissen kommt wieder zu Ehren:
DER MOND ALS HELFER BEI DER GARTENARBEIT
FÜR UNSERE VORFAHREN war es selbstverständlich, sich bei Aussaat und Pflanzung nach den Mondphasen und dem Mondstand im Kreis der Sternbilder zu richten. Dieses überlieferte Wissen kommt zunehmend wieder zu Ehren und zur praktischen Anwendung.
Die einfachere Art, sich bei Aussaat und Pflanzung am kosmischen Rhythmus zu orientieren, ist die Beachtung der Mondphasen. Bei zunehmendem Mond steigen die Säfte der Pflanzen nach oben, bei abnehmendem Mond ziehen sie sich in den Wurzelbereich zurück. Je nach Art, Bedürfnis und Eigenschaften der Pflanzen ist durch diesen offensichtlichen Umstand bereits ein günstiger Zeitrahmen für Aussaat und Pflanzung vorgegeben:
Bei zunehmendem Mond werden alle Blütenpflanzen, Kräuter und Blattgemüse gesät.
Bei abnehmendem Mond sät und pflanzt man Zwiebel- und Knollenpflanzen, Wurzelgemüse und Bäume.
Genauer ist die Praxis, sich bei Aussaat und Pflanzung am jeweiligen Tierkreiszeichen zu orientieren. Tritt der Mond in ein bestimmtes Sternbild ein – beispielsweise das der Fische –, so wirkt er aktivierend auf das dem Sternbild zugeordnete Element; bei den Fischen also das Wasser. Die
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