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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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Nerven.
      Ich fiel dem Übermaß der Erschöpfung zum Opfer. Im Sessel hängend, schlief ich ein.
      Nach langer Zeit drang durch den Schleier der Bewußtlosigkeit Ryvins Bild. Schweißig glänzte seine Stirn. Stereotyp sagte er noch immer ihre Namen.
      Dann schrak ich auf.
      Luths fragender Blick traf meine Augen. »Vier Stunden«, sagte er. »Wir müssen sie holen. Ich schaffe sie beide. Sie sind hier leicht.«
      Wir halfen ihm, als er sich fertig machte. Einmal wollte Ryvin etwas sagen, aber er ließ es. Luth wußte selbst, welches Risiko er auf sich nahm.
      Dann schloß sich das Schott der Schleuse hinter ihm.

    103/FEEmio.2/VIa Planquadrat L s/2–7 a
    Kosmischer Partner, Klartext nach FEEchif durch Psychomat CRC

    Der Einsatz der Molekularsonden und der absolute Gleichlauf der Rezeptoren treibt die Synthese der Kongruenten rapide voran. Entlang den Diffusionsbereichen, die dem Giganten zugewandt liegen, verdichten sich biotische Massen. Milliardenfach lassen Photosensoren die Konzentrationsgefälle wechseln.
       (Man ist versucht, die hier dechiffrierten Vorgänge als »biologisches
       Fernsehen« zu deuten. Vergl. dazu die Arbeiten von SKAREK, J. L.
       und O. W. PETSCHUKALOW in den letzten Jahrgängen des Int.
       Journ. Light Energy. N.)
    Im dampfenden Spray der Nährstoffaerosole wachsen, von Radikalen umwirbelt, schwammige feuchtglänzende Gewebesockel empor. Gestaltlos quellende Gallerte nimmt unter den zwingenden Impulsen der Photoeffektoren Form an. Den Regeln der ersten Kategorie…
       (Die Qualitäten und die Zuordnung der von der Maschine als »Kate
       gorie« ausgewiesenen Begriffe ließen sich noch nicht näher beschrei
       ben. N.)
    … Auch die Steuerimpulse der Sensoren sinken auf ein Minimum ab und beschränken sich auf Funktionskontrolle der Kongruenten, die bereits in die Bewegungsphase übergehen.
      Noch bewegen sich nur hervorwuchernde Auswüchse, langsam, unbeholfen, da der Lernprozeß bei den eingewachsenen Intelligenzträgern noch nicht im Quin-Zyklus verläuft. Indessen prägen Seismoeffektoren den Intelligenzträgern das vom Objekt abgetastete Programm auf. Die Bewegungen gleichen sich mehr und mehr den urtümlichen Rhythmen der Parabionten an, bis sie synchron ablaufen.
       (Die häufig wiederkehrenden Adjektiva wie »urtümlich« oder »primi
       tiv« erlauben den Schluß, daß einst auf Psi II völlig andere, vielleicht
       den irdischen Lebewesen vergleichbare Lebensformen existierten.
       N.)
    Färbung und Gestalt erreichen maximale Präzision. Die Speicherkapazitäten der Kongruenten sind so ausgelegt, daß sie den gesamten Intelligenzpool der Parabionten aufnehmen und konservieren können. Noch sind die Lakunen mit hellgelbem, unbeladenem Kolloid gefüllt. Das bisher abgegriffene Programm trübte den Inhalt der Kavernen vorerst nur geringfügig.
      Nach dem Abgleichen der Ungenauigkeiten leiten gezielte Schwärme von P-Aktivatoren den Prozeß des Ablösens ein. Das grobe Schwingen und Rucken steigert sich zu Vibrationen immer höherer Frequenz, bis sich mit wenigen konvulsivischen Krampfkontraktionen die Trennung vollzieht: Die Kongruenten lösen sich aus der Sphäre der vernetzten Individuen und führen ihr eigenes Dasein. Über äußere Reize steuerbar, werden sie vom ZENTRALEN WISSEN nur noch durch Molekularsonden überwacht. Sie bewegen sich ebenso ruckend wie die Parabionten. Eine Schutzwolke nährstoffträchtiger, impulsgeladener Kolloide hüllt sie ein.
      Sollten die Parabionten über Sensoren irgendwelcher Art verfügen, müßten sie bei Annäherung der Kongruenten – ihresgleichen – zumindest ein Minimum gerichteter Reaktionen zeigen.

    103/FEEmio. 2/VII
Planquadrat L s/1–9 4
M. I. Kajet

    Ryvin setzte sich an das Sprechpult und redete mit Luth. Der antwortete sofort, denn er verstand Ryvins Sorge.
      Etliche Minuten tappte Luth an einer der Leinen entlang, die sie außen an der Station eingehakt hatten. Dann stieß er auf die Gefährten. Wir wußten, was Luth nun zu tun hatte. Nach beklemmendem Schweigen meldete er: »Sie liegen nahe beieinander. Tristans Kardiograph schreibt noch, er lebt.«
      Wir wagten nicht zu fragen. Sekunden später kam die glückliche Botschaft: »Coy auch. Ich bringe sie.«
      Dann hörten wir nur noch Luths schweren Atem, als er mit seiner Last vorwärts schritt, aber plötzlich rief er: »Ryvin! Kajet! Wo seid ihr? Seid ihr denn draußen? Warum habt ihr die Station

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