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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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Laute aus seinem Mikrophon. Plötzlich stand er wieder vor mir. Er komme diesmal höchstens auf zwei Meter heran, erklärte er mir und Ryvin zugleich, aber gewiß seien drei der Gestalten grün. Bei jeder weiteren Annäherung zögen sie sich zurück, wobei sie alle seine Bewegungen nachäfften.
      Luths letzte Bemerkung schien mir unpassend. Ehe mir ein Einwand möglich war, fragte Ryvin an, ob wir nicht die Möglichkeit sähen, die Fremden nahe an die Station heranzudrängen in die Reichweite der starken Tele-Anlagen, die er sogleich einvisieren werde.
    »Hervorragend!« sagte Luth, und man hörte, daß er es auch so meinte.
      Wir umgingen die Gruppe der seltsamen Planetenbewohner, so daß sie nach dem Bild unserer Geräte zwischen uns und der Station standen, und tappten auf sie zu.
      Dann kam der beklemmende Augenblick, als drei der Gestalten durch den Nebel hindurch sichtbar vor mir aufragten. Dicht beieinander, starr, unbeweglich, zum Greifen nahe, zwei davon unzweifelhaft grün. Ich hätte geschworen, dies sei Coy, doppelt. Seitlich verloren sich die Schemen der übrigen im Dunst.
      Mit einer Geste bedeutete mir Luth stehenzubleiben. Behutsam schob er sich näher heran. Er bot ihnen die offene Fläche seiner freien linken Hand. Sie streckten den rechten Arm aus. Er hob die Linke über den Kopf. Da hoben sie alle die Rechte. Er beugte die Knie – auch jene sackten nach unten. Sie folgten allen seinen Bewegungen gespenstisch stumm, automatenhaft exakt wie Spiegelbilder.
      Luth winkte mich zu sich heran. Nach Reden war auch ihm nicht zumute. Er demonstrierte schließlich, wie jene zurückwichen, wenn man ihnen zu nahe trat.
      Auf diese Weise bugsierten wir die Schar Schritt für Schritt auf die Station zu, nicht ohne Mühe, denn sie waren sechs und wir beide niemals allen zugleich nahe genug.
      Ich verwünschte den Nebel, der der Wißbegier unserer Augen enge Grenzen setzte. Verbissen versuchte ich, den Dunst mit den Augen zu durchdringen, unterschied jedoch immer weniger. Dann spürten wir, wie sich die Schwaden rapide verdichteten. In wenigen Minuten waren wir völlig mattgesetzt, als hätten wir Milchglasscheiben in unseren Helmen.
      Luth rief Ryvin an. Es seien kaum noch einhundert Meter zur Station, sagte der. Er sandte einen sauberen Leitstrahl, aber uns ging es viel mehr um jene Wesen, die wir verloren hatten. So systematisch wie möglich suchten wir unseren Standort ab. Im IR-Bild fiel mir ein Hügelchen auf, das sich in der Größe eines Schemels vom Boden erhob. Dorthin dirigierte ich Luth. Als ich ankam, war er schon da. Er wies stumm nach unten. Aus dem Boden ragte ein Stumpf aus schleimig trüben Massen. Glänzende Rinnsale milchiger Substanz flossen träge an ihm abwärts und führten Schollen festerer Konsistenz mit sich. An den Flanken schwollen Tropfen, die sich lautlos lösten und zu Boden fielen, wo die Flüssigkeit zähe zerlief. Trotz der Lyse, die sich hier in schauerlicher Eile vollzog, war sehr wohl zu sehen, das Gebilde, das hier verweste, war ehemals grün gewesen. Wie zum Hohn lichtete sich der Dunst. Wir fanden sie alle im gleichen Zustand der Auflösung auf engem Raum.
      Später, wieder bei Ryvin in der Kabine, sagte Luth: »Weniges wurde klarer: Warum sich der erste Grüne, dem ich begegnete, wie unter Lasten krümmte. Er tat es mir nach, als ich Coy und Tristan trug. Gerade so, wie sie uns heute nachahmten. Das übrige – fast alles – bleibt unbegreiflich. Aber niemand rede mir ein, daß unsere Blindheit, als jene zugrunde gingen, ein Zufall war. Als wollte jemand verhindern, daß wir sie kennenlernten. Wo bleiben plötzlich die Stürme?«

    103/FEEmio. 2/VIIIa Planquadrat L /3 4s
    Kosmischer Partner, Klartext nach FEEchif durch Psychomat CRC

    Unvorhergesehene Schwierigkeiten, die die sechste Informationssynthese ankündigte: Der Intellekt des Fremden wurde weit unterschätzt. Mehrere Kongruente aus der unmittelbaren Kontaktzone außer Kontrolle! Ihre Intelligenzspeicher sind wider Erwarten schnell übersättigt und nicht mehr abrufbar. Impulskolloide bleiben wirkungslos. ZENTRALES WISSEN blockiert daher alle Nährstoffspender. Erreichbare Kongruente werden sofort dem vernetzten Individualsystem eingegliedert. Abgriff der Intelligenzträger erlaubt den Schluß, daß das Fremde zu einem Kontakt mit unserem Lebenskreis nicht fähig ist. Synchronisation mit den Eindringlingen bleibt folglich unmöglich. Wenig später: Kongruente werden unter gezielte

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