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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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Zuneigung zu diesen großen Männern und trieb ihm das Wasser in die Augen. Sie brachten alles, was sie gefunden hatten, und bald hielt Ber nod den Sender in der Hand. Die Kontakte rasteten klickend, das Kontrollämpchen glomm schwach im schrägen Tageslicht. Bernod spürte wildes Hämmern am Hals, wo die Bänder des Mikrophons die Schlagadern preßten. Dann sprach er. Koordinaten des Landeplatzes für die MAKROVAL – Distanzen der Sicherheit – seine Havarie und die vermutlichen Koordinaten seines Standortes – einige Worte zu seiner Lage.
      Die Fremden schauten auf seinen Mund. Sie redeten auf ihre rasche Weise mit kindlich hohen Stimmen zueinander, näherten ihre Ohren seinem Munde. Vieles schwirrte Bernod durch den Kopf. Eine Sekunde lang dachte er die Gedanken des Kommandanten der MAKROVAL, dem nun zwei verschiedene Landepunkte und deren Bewandtnis bekannt waren, die er sofort zu bewerten hatte. Bernod suchte die Gesichter der Fremden, er verschwieg den Mangel an Sauerstoff und wiederholte die Koordinaten des Landeplatzes für das Schiff, als sei seine Stimme die Stimme des Kommandanten, dessen, der die Verantwortung trug. Seine Hand zitterte, als er den Sender ausschaltete, und er verbarg sie vor den Blicken der Fremden. Wo würde das Schiff niedergehen? Genügend weit von hier entfernt, wo seine Freunde lebten? Das Notaggregat enthielt keinen Empfänger.
      Bernod raffte sich auf. Er atmete demonstrativ, verbiß aufzuckenden Schmerz und wies mit der Hand auf seine Brust und den klappernden Indikator am Atemventil. Jetzt erst fiel ihm auf, wie mächtig sich die Brust der Riesen hob und senkte, wenn sie atmeten. Er zeigte ihnen, wie sich seine Fingernägel verfärbten, wenn er die freie Luft ohne Maske schöpfte, und versuchte ihnen auf manche andere Art darzulegen, welche Bedeutung die Flaschen auf seinem Rücken hatten. Dann stieß er weiter vor: Mit dem Finger tupfte er einen Punkt in den Sand, darum zog er zwei konzentrische Kreise. Auf den inneren Kreis setzte er zwei Punkte, auf den äußeren sechs. Danach forschte er nach Anzeichen von Verständnis in den Gesichtern der Fremden. Sie beobachteten ihn aufmerksam, aber ohne Regung in ihren Mienen. Bernod tupfte eine Reihe von sechzehn Punkten in den Sand. Er langte nach der Hand eines der Männer, die er hart, warm und trocken empfand und die ihm der Mann ohne Widerstand überließ. Er führte die Hand zum Boden herab, und als der Fremde willig den Mittelfinger ausstreckte, führte Bernod diesen Finger nacheinander in alle sechzehn Tupfen. Dann löschte er die Zeichnung. Der Mann sah Bernod in die Augen. Danach begann er, selbst eine Punktreihe zu malen. Bei sechzehn Punkten hielt er inne. Bernod löschte nun auch die Skizze vom Atommodell des Sauerstoffs. Der andere Mann wiederholte sie richtig im Sand vor seinen Füßen. Bernod atmete tief auf.
      Mit Skizzen im Sand und gemessenen Gebärden gaben die Fremden zu verstehen, daß Bernod mit ihnen kommen solle, und Bernod versuchte, ihnen seine Lage zu erklären. Er glaubte, daß sie ihn verstanden, sah aber nichts davon in ihren unbeweglichen, ernsten Gesichtern. Dann ging einer der Männer den Hang hinab und kehrte nach wenigen Minuten mit einem durchscheinenden Gefäß voll trüber Flüssigkeit zurück. Er trank einen Schluck und stellte das Gefäß dicht neben Bernod nieder. Der Mann wies auf Bernods Maske und die Druckflaschen. Dann wiederholte er die Zeichnung der sechzehn Punkte und des Atommodells in den Sand. Die Fremden schauten Bernod lange ins Gesicht, breiteten die Arme aus und gingen mit ausgreifenden Schritten hangabwärts davon.
      Bernod sah ihnen nach, bis sie hinter dem Hügel verschwanden. Seine Munterkeit erlosch, und die Gedanken entglitten seinem Willen. Er fühlte sich erschöpft und ausgehöhlt, sank noch mehr in sich zusammen und fuhr mit klebriger Zunge über die spröden Lippen. Eine Weile lag er still da, schaltete den Sender ein und wiederholte seine Meldung. Dann trank er ein wenig Wasser aus dem Kanister und zwang sich zu einigen Bissen Konzentrat. Während er kaute, gingen seine Blicke den Strahlen der Sonne nach, die jetzt von seinem Rücken her flach über das Gelände strichen.
      Die ferne Landschaft gewann an Farbe, und auch in der Nähe füllten sich die Schatten der kleinen Bodenerhebungen mit kühlem Blau. Da sah er nur einige Meter entfernt eine schwache Bewegung. Sand rieselte. Lange Zeit geschah nichts weiter, bis sich unweit davon ein Stückchen des

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