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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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Staubglocke wuchs, und in Sekundenschnelle schluckte sie den ganzen Konvoi, dessen einzelne Wagen sich in exaktem Manöver dicht nebeneinander aufreihten. Noch ehe die Wolke begonnen hatte auseinanderzufließen, spie sie einen Trupp großer Gestalten aus. Sie stürmten in langen Sprüngen der Flanke des Hügels zu, deren stetige Linie von wenigen, im Schatten der periodischen Winde überdauernden Gewächsen unterbrochen war. Das freie Licht ließ die Bekleidung der hangaufwärts Hastenden in lebhaften Farben aufleuchten, aber einige mäßig große Ballons, die sie mit sich führten, sprühten Reflexe, stechend weiß wie Funkengarben, und überstrahlten alles Bunte.
      Der Trupp eilte dem seltsam behängten Baume zu, der am nächsten stand und der an seinem Fuße durch einen Haufen technischer Bauteile markiert war. Das Blech nahm sich hier fremd aus, und durch rund ausgestanzte Reihen von Löchern schien der Himmel. Jäh hielten die Wesen an, als sie ihr Ziel erreichten. Vor dem Baum stellten sie sich im Kreis auf, und die Träger der Ballons legten ihre Last nieder, weil sie plötzlich ihren Wert verloren hatte. Hochatmend standen die Gestalten da, und alle Blicke richteten sich auf den Sand in der Mitte ihres Kreises. Leer lag er zu ihren Füßen und geglättet. Nein, nicht glatt und eben! Zarte Linien durchzogen die Fläche und zeichneten das Bild einer Spirale. In regelmäßiger Krümmung liefen die Wellen von einem Zentrum aus, das wenig tiefer lag, oder sie mündeten in diese Mitte ein, als sei der Boden in zäh fließendem Wirbel erstarrt. Langsam hoben die Männer ihre Augen von den Zeichen im Sande, deren Bedeutung sie kannten, und sie schauten weit nach Westen hin.
      Nahe dem Horizont schwebte eine befremdlich rosige Wolke. Sie wußten, daß in dieser Nacht dort in der Wüste eine Feuersäule gestanden hatte, als sei ein Stern vom Himmel niedergegangen. Ein kurzes Wort mit heller Stimme, die Gestalten traten zurück, bildeten einen großen Kreis um den Fleck leeren Sandes, auf den sie ihre ernsten Gesichter richteten, und breiteten grüßend die Arme aus. Lange blieben sie so stehen. Dann wandten sie sich den aufgehäuften Trümmern zu, nahmen die Teile behutsam auf, hantierten mit ihnen und betrachteten aufmerksam, mit unbewegter Miene und schweigend alle Konstruktionen, die aus Metall gefertigt waren. Sehr langsam setzte sich der Trupp hangabwärts zu den Fahrzeugen in Bewegung. Einige blickten zur roten Wolke im fernen Westen hin, andere sahen auf die Dinge aus seltsamem Material, die sie beim Baum dort oben gefunden hatten und die sie jetzt sorgsam in ihren Händen trugen.

    Glas?

    6. 3. 22
    Schon heute, zum Wachwechsel am zweiten Tag im RT 12, begann die Misere.
      Während der Fahrt läuft die Arbeit nur mit halber Kraft. Die Geräte signalisieren ihre Kontrollen selbst. Sogar die Automatik langweilt sich. Es geht geradeaus, in die nachtschwarze Öde, die nicht einmal ein Horizont begrenzt als Illusion einschränkender Endlichkeit. Wieviel Raffinesse in den Systemen des Wagens ist umsonst erdacht. Was er nach wie vor zu bewältigen hat, sind diese stereotypen seichten Buckel und Dellen in der glasigen Fläche, die allen sattsam bekannt ist.
      Hier innen im Wagen hält uns das ewige Auf und Ab dauernd in Bewegung, und die Gravitation des Riesen unter uns macht sich unangenehm bemerkbar.
      Plötzlich Signal: der widerwärtig hohe Ton, dessen Schwebungen auf die Nerven gehen. Gleichzeitig zuckte eine der roten Leuchtmarken am Sicherungsschema und wies auf einen Defekt an der rechten Raupe. Das betraf mich. Ich mußte mit Anzew aussteigen. Also: Skaphander nebst zugehörigem Ritual, das mit Langmut und Kraft zu absolvieren war.
      Draußen hielten wir uns am Wagen fest und balancierten auf der gläsernen Fläche um den Wagen herum zur rechten Seite. Trotz dieses hilflosen Rutschens, der Hast und Unruhe, was wohl geschehen sei, konnte ich mich dem fremdartigen Zauber dieser Welt nicht entziehen. Es gab nur den Wagen, die ungeheuerliche Ebene und den schwarzen Himmel, an dem winzig und stechend die Gestirne gleißten. Weiter nichts.
      Anzew, der mir nachging und die Lampe trug, schimpfte vor sich hin. Eine Sekunde hob er atemschöpfend den Blick. »Menschenskinder, das ist… Wer sich an dies hier gewöhnt, ist ein Banause.«
      Zugleich klangen verhaltenes, helles Kichern im Helmlautsprecher und undefinierbares Knurren, gewiß die Stimmen von Minehoa und Falkhoven. Minehoa, »Lachendes

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