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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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hatte.
      »Ja.«
      »Fehler im Film?«
      »Ausgeschlossen!« Tomar fühlte sich in seiner Fotografenehre getroffen. »Ich habe die Aufnahme vierundzwanzigmal aus drei unabhängigen Kameras. Der Punkt ist auf drei Bildern, die gleichzeitig geschossen wurden. Außerdem gibt es noch das Kinematerial.« Die übrigen Blätter reichte er den Gefährten, die sie nicht übermäßig beeindruckt betrachteten.
      »Wieso nur drei Punkte und vierundzwanzig Aufnahmen?«
      »Eben!« antwortete Tomar, »vier Aufnahmen des Planeten gleich zu Beginn der Aktion, dann eine mit Punkt, zuletzt wieder drei ohne Punkt. In jeder Kamera.«
      »Also etwas wie ein… Lichtblitz nahe dem Terminator.« Das zündete.
      »Ein Signal!« rief Michalsen erfreut, bevor er nachgedacht hatte. Der taktische Fehler trug ihm einen Blick Sutomeinens ein, wie er sich keinen zweiten wünschte. Auch andere murmelten Protest.
      Nur nicht so laut, dachte Dogromzik, den Gedanken hatten wir nämlich alle. Tatsächlich erwachten die Geister zu Verdächtiger Produktivität.
      »Kreisrund«, stellte Michalsen fest und handhabte plötzlich auch eine Lupe.
      »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte Wyman, von dem man bisher nichts gehört hatte, und verschwand im dämmrigen Hintergrund.
      »Wieso?«
      »Er meint, leuchtende Objekte können bei großen Entfernungen immer nur rund abgebildet werden, als Beugungsscheibchen, gewissermaßen«, erläuterte Tomar.
      Sutomeinen sammelte alle vierundzwanzig Bilder ein und legte sie in drei sauberen Reihen vor sich hin. Jede einzelne betrachtete er mit Akribie und fuhr mit seiner Lupe darüber hin. Dann schaute er sich ungeduldig nach Wyman um. Als der zurückkam, zog er zwei Kodebänder hinter sich nach, die ringelnd über den Boden schleiften.
      »Geben Sie her!« rief ihm Sutomeinen entgegen und rückte an seiner Brille. »Ist was drauf?«
      Dogromzik fühlte sich von hinten angestoßen.
      »Woher weiß er, was Wyman will?« flüsterte ihm Michalsen zu. »Er weiß es einfach. Erstaunlich!«
      Eine Zeitlang war nur das Rascheln der Bänder zu hören, die die beiden Männer über die Handflächen zogen. Dann sagte Wyman: »Spektral ist das Licht dem der Sonne sehr ähnlich. Der Punkt ist wahrscheinlich reflektiertes Sonnenlicht. Sehr wahrscheinlich«, präzisierte er und markierte den Abschnitt mit seinem Stift.
      »Ein Spiegel«, sagte Sutomeinen gedehnt. »Wyman, ist derartiges bekannt?«
      »Mir nicht.« Wyman kratzte mit dem Schreibstift seine graue Schläfe. »Die reflektierende Fläche dürfte bedeutend sein.«
      »Ungefähr fünfzig Meter«, half Tomar.
      »Bei ideal reflektierender Oberfläche! So etwas gibt es nicht.«
      »Wasser«, brummte Rwow.
      »Unmöglich!« äußerte Wyman seine entgegengesetzte Meinung.
      Sutomeinen war skeptisch: »Das wissen Sie so genau?« Wyman wies nur mit seinem Stift auf die Meßwerte in den Feldern der grauen Tafel.
      »Vielleicht doch was Technisches?« flüsterte Michalsen hinter Dogromziks Rücken. »Paßt auf, wir werden landen«, fügte er hoffnungsvoll hinzu.
      »Wir werden die planetologische Datenaufnahme wiederholen«, ordnete Sutomeinen lakonisch an und erhob sich. »Die Herren der Navigationsgruppe kommen bitte sofort mit in das Rechensegment. Die Manöver werden in einer halben Stunde beginnen können. Richten Sie sich bitte ein.« Tomar und Wyman trotteten hinter dem Kommandanten durch das Schott hinaus.
      »War zu erwarten«, stellte Rwow fest.
      »Das hat er beschlossen, als hier noch gemessen wurde«, sagte Dogromzik mehr zu sich selbst, und er kämpfte tapfer gegen aufsteigende Erbitterung. Da bin ich ja gleich dran! fiel ihm ein, und er machte sich eilends auf den Weg in seine Pilotenzelle. Rotluff wird staunen.

    II.
    Die Stille war ungeheuer.
      Sie verzerrte das Geschehen zu gespenstischen Perspektiven und war angefüllt mit Tücke bis in den letzten Winkel.
      Die Männer erfuhren das, bevor sich die Ventilklappen ihrer Atemgeräte ein dutzendmal unter dem freien Himmel des kleinen Planeten geöffnet hatten.
      Auf Grund gewissenhafter Erwägungen hatten sie ihn noch viermal angeflogen. Disziplin, Last der Verantwortung und bohrende Forscherneugier beherrschten diese harten Tage. Aber Michalsens fröhliche Unermüdlichkeit half den Männern, die Würde freundlichen Menschentums zu bewahren. Als es Zeit war, fiel es ihnen nicht schwer, den zu nennen, den sie nach überlieferter

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