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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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wichen der Frage aus, indem sie größere Tiefen erschlossen. Neben technischen türmten sich psychische Schwierigkeiten, die sie weder vor sich noch vor Sutomeinen erfolgreich verschwiegen. Der Gewinn blieb minimal. Nervosität und überwältigende Müdigkeit schaukelten einander auf.
      Der Ursprung des Pfeifens, eines der wenigen Zeichen von Dynamik in dieser toten Wüste, zog sie an wie ein Maelstrom. Aber er wich vor den abwärts Drängenden so viele Meter in die Tiefe zurück, wie sie den Schächten abrangen. Die unten erbeuteten Proben unterschieden sich nicht oder nur wenig von den schon vorhandenen, jedenfalls soweit sie ihre Eigenschaften im Feuer der diagnostischen Verfahren preisgaben.
      »Uns fehlt der Anfang«, beurteilte Kreik wütend den Stand ihrer Kenntnisse und verbiß sich während der spärlichen Freiwachen noch tiefer in die Materialproben. Mangel an technischem Potential, Zeit und Kraft schob ihm die Grenzen des Möglichen viel zu nahe heran. Mangel an Unbefangenheit erstickte Ideen, mit denen er die Enge der technischen Mittel zu durchbrechen wünschte. Dennoch förderte er einen Wust von Daten zutage, die er zu einer Reihe von Komplexen gruppierte, zu Aussagen, die nicht überhört werden konnten.
      Er steckte noch halb in seinem fleckigen Kittel, als er sich verspätet zu einer der täglichen Aussprachen einfand. »Das Material setzt sich im Mikrobereich aus Hohlkörpern zusammen«, begann er noch im Gehen und warf den zusammengeknautschten Kittel auf einen der Sessel. Wymans zustimmenden Einwurf stoppte er mit einer Handbewegung. Er wußte Wichtigeres: »Die Hohlräume werden durchweg von vierzehn Flächen begrenzt.« Der Biologe schien seine Augen, die in scharfknochigen Höhlen eingesunken waren, noch enger zusammenzuziehen und stieß mit dem Finger vor: »Die Zellen der Grundgewebe in den höheren Pflanzen der Erde sind vorwiegend Vierzehnflächner! Bitte, ich will nicht spekulieren«, fuhr er ruhiger fort, »aber mit der Zeit verdichtet sich die Versuchung, dem Zufall zu mißtrauen und in der Substanz so etwas wie ein Gewebe zu sehen. Oder das Fossil von etwas, das einmal lebte. Ist das so abwegig? Warum verstehen das einige Kollegen nicht?«
      »Sie meinen, nur die Zellwände seien übriggeblieben?« fragte Sutomeinen.
      »Unsinn!« Michalsen fällte das Urteil mehr für sich. Aber alle wandten sich ihm zu, schon aus Interesse, das Ziel seines Schusses zu erfahren. Sutomeinen hob die Brauen, was Michalsen bewog, seinen Diskussionsstil zu dämpfen: »Ich dachte nur an den Staub.«
      »Was für Staub?« fragte Sutomeinen ungerührt.
      »Den auf horizontalen Flächen unter Tage. Wyman hat aus der Dicke der Schichten errechnet, daß sie stellenweise zehn Millionen Jahre gebraucht haben, um sich abzulagern. Und was Kreik Zellen nennt, liegt darunter!« Kreik knurrte wie ein Wolf.
      »Rechnen ist nicht der richtige Ausdruck«, kam ihm Wyman abwehrend zuvor. »Die Aussage hat kaum Wert, da es eine Atmosphäre gibt.«
      »Noch dazu eine, die aus separaten Portionen besteht«, unterstrich Sutomeinen Wymans Selbstkritik. »Davon abgesehen: Der Staub ist in keinem Falle ein Argument gegen Kreik.«
      »Ich kann ihm trotzdem nicht zustimmen«, fuhr der Planetologe fort und drehte seinen Stift zwischen den Fingern.
      »Stichhaltige Gründe?«
      »Es fiel mir schon beim ersten Einstieg auf«, begann Wyman zögernd. »Eigentlich sprang es mir ins Gesicht. Ich wußte damals noch nicht, daß ich an den Bruchstellen der Proben auf die inneren Oberflächen von winzigen Hohlräumen schaute, aber daß es dort eine ungewöhnliche Substruktur gab, das sah ich. Das Bild erinnerte mich an etwas, ich konnte lange nicht herausfinden, woran. Wir haben inzwischen eine Menge versucht, aber…« Wyman hob die Schultern. »Jede Probe gibt auf die gleiche Frage eine andere Antwort. Und das ist wohl auch kein Wunder.« Der Planetologe belegte seine Behauptung mit Mikrophoto grammen aus einem ansehnlichen Packen, den ihm Tomar zugereicht hatte.
      »Alle zeigen Zeichnungen voller Details, die, ich möchte sagen, immer wiederkehren. Aber keines gleicht dem anderen genau«, erklärte Wyman.
      »Stimmt«, Michalsen hielt etliche der Blätter wie Spielkarten. Mit der freien Hand zupfte er einzelne heraus und betrachtete sie, die Bilder bald aufrecht haltend, bald auf den Kopf stellend, mit einem zugekniffenen Auge.
      »Blumenwiese abstrakt«, bemerkte jemand leise. Niemand fand das

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