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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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immer weiter hinein nach Jötunheim tanzte.
     
    *
     

Endlich kam das Boot an eine Stelle, wo ein breiter, zerklüfteter Abhang von einem Berg abfiel, dessen Spitze mit dem Polarstern gekrönt war. Ein Gletscher rann diesen Abhang hinab, schimmernd in dem unsicheren Halblicht, und endete im Wasser.» Das sieht wie unsere Landestelle aus «, meinte Mananaan.
    Etwas zischte zwischen den Eisblöcken hervor, die neben dem Gletscher aufgetürmt waren.
    » Ich glaube, zuerst müssen wir die Wache bezwingen «, sagte Skafloc. Er und sein Gefährte rüsteten sich, legten Helm und Harnisch an und zogen gegen die grimmige Kälte Pelze darüber. Jeder nahm einen Schild auf den linken Arm und hängte ein Schwert an den Gürtel. Skafloc hielt ein zweites Schwert in der fellbedeckten Hand, während Mananaan seinen großen Speer mitnahm, dessen Spitze das wenige Licht zurückwarf.
    Das Boot wurde auf den aus Eis und Schiefer bestehenden Strand gesetzt. Skafloc konnte ans Ufer springen, ohne erst in das schmutzige Wasser gehen zu müssen. Er zog das Boot höher hinauf und machte es fest, während Mananaan Wache hielt und seine Augen anstrengte, die Düsternis zu durchdringen. Dann hörten sie ein Schleifen, als werde ein schweres Gewicht über Steine gezogen.
    » Unser Weg ist dunkel und hat einen üblen Geruch «, bemerkte der Seekönig.» aber die Sicherheit wird nicht größer, wenn wir lange zaudern. «
    Über und durch die hausgroßen Eis – und Felsbrocken ging es. Die Schwärze wurde immer dichter, bis sie sich im Licht weniger Sterne, die in die Klüfte leuchteten, mühsam vorantasten mußten. Der Gestank wurde stärker und das Zischen und Schleifen lauter.
    Als sie durch eine Schlucht gingen, die auf den Gletscher zuführte, erblickte Skafloc ein langes, weißes Ungeheuer. Er faßte den Schwertgriff fester.
    Das Ding glitt auf sie zu. Mananaans Schlachtruf gellte auf. Er warf seinen Speer auf die undeutliche bleiche Form.» Aus dem Weg, weißer Wurm! «rief er.
    Das Ding zischte und schlug nach ihm. Seine Schlingen kratzten über die Steine und ließen sie rasseln. Mananaan sprang zur Seite, und als der flache Kopf auf ihn zuschoß, griff Skafloc an.
    Bis in seine Schultern spürte er den Aufprall des Schwertes, und der Wurm drehte sich mit aufgerissenem Maul zu ihm um. In dieser Finsternis konnte er das Geschöpf kaum sehen, aber er erkannte, daß dieses Maul ihn mit einem Schluck verschlingen konnte.
    Mananaan warf seinen Speer in den bleichen Nacken. Skafloc schlug von neuem auf den Kopf los. Der Verwesungsgestank, der von dem Wurm ausging, schnürte ihm die Kehle zu. Er rang nach Atem und ließ dabei Schwerthiebe niederregnen. Ein Tropfen Blut oder Gift spritzte auf ihn, fraß sich durch seinen Mantel und verbrannte seinen Arm.
    Er fluchte und schlug noch heftiger auf den sich wiegenden Kopf ein. Dann zerbrach sein Schwert, verätzt durch dieses Blut. Skafloc hörte, wie gleichzeitig Mananaans Speerschaft brach.
    Sie rissen die Ersatzwaffen aus den Scheiden und setzten den Kampf fort. Der Wurm zog sich zurück, und sie folgten ihm auf den Gletscher.
    Gräßlich anzusehen war das Ungeheuer. Ding. Seine Schlingen wogten bis zur halben Höhe des Berges hinauf; sie waren von einem aussätzigen Weiß und dicker als ein Pferd. Der Schlangenkopf schwebte noch über ihnen und spie Blut und Gift. Mananaans abgebrochener Speer steckte in dem einen Auge, das andere glitzerte tückisch herab. Die Zunge zuckte vor und zurück, und der Wurm zischte wie ein Schneesturm.
    Skafloc rutschte auf dem Eis aus. Der Wurm hackte nach ihm. Aber Mananaan war schneller, hielt seinen Schild über den Mann und schlug mit seinem Schwert zu. Die Klinge riß den geschwollenen Hals auf. Skafloc kam wieder auf die Füße und schwang gleicherweise sein Schwert.
    Der Wurm schlug mit einer Schlinge nach ihnen. Skafloc rollte in eine Schneewehe. Mananaan wurde gefangen, aber ehe der Wurm ihn erdrücken konnte, fuhr seine Klinge zwischen zwei Rippen.
    Daraufhin floh der Wurm und warf sich ins Meer. Keuchend und zitternd saßen der Seekönig und Skafloc lange Zeit unter den Nordlichtern. Dünn setzten sie ihren Marsch fort.
    » Wir sollten umkehren und Ersatz für die zerbrochenen Waffen holen «, meinte Skafloc.
    » Nein, vielleicht lauert uns der Wurm am Ufer auf, und wenn nicht, könnte unser Anblick seinen Zorn von neuem wecken «, gab Mananaan zu bedenken.» Diese Klingen werden genügen, bis wir das Runenschwert haben. «
    Langsam stiegen sie den

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