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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Misarat die zweitgrößte Stadt des Planeten und entsprechend dicht bevölkert. Mit der Volljährigkeit war er sofort in die Legion eingetreten, eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereute. Aufgrund seiner körperlichen Attribute war er in die Sturmkohorte gesteckt worden und aufgrund seiner Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe war er recht schnell zum Anführer eines Feuertrupps aufgestiegen.
    »Und? Was machen wir heute noch?«, fragte Vincent aufgeregt und entschieden zu gut aufgelegt. Wieder zu Hause zu sein, beflügelte ihn offenbar.
    »Schlafen«, erwiderte Galen wortkarg, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, die Augen zu öffnen.
    »Du willst schlafen? Heute? Es ist Silvester. Party, Baby! Wie kann man da an Schlaf denken?«
    »Das kann man, weil man müde ist – und jetzt halt die Klappe!«
    »Und wenn nicht?«, provozierte Vincent absichtlich.
    »Dann komm ich rüber und sorge dafür, dass du still bist«, beschied ihm Galen gelassen.
    Becky hatte ihrerseits nun auch noch damit begonnen, ihre Unterwäsche auszuziehen, um sich in die Dusche der gemeinschaftlichen Stube zurückzuziehen. Ein Anblick, der Edgar nun vollends alle Gedanken an Schlaf vergessen ließ. Und da war er nicht der Einzige. Die anderen Männer des Trupps folgten Becky mehr oder weniger offensichtlich mit den Augen. Sogar Galen hatte eins seiner Augen einen Spaltbreit geöffnet.
    Insgeheim beschlich Edgar der Verdacht, dass Becky die Aufmerksamkeit der Männer genoss. Er unterstellte ihr bereits sein Längerem eine latent exhibitionistische Ader.
    In diesem Moment stellte Becky ihr Bein auf einen Stuhl, um sich die Wade mit einer Creme einzureiben, und gewährte dabei tiefe Einblicke.
    Edgar lächelte. Na schön. So latent war ihre exhibitionistische Ader vermutlich gar nicht.
    Vincent lief von einer Sekunde zur nächsten rot an und wandte sich verlegen ab. Li und Galen grinsten sich gegenseitig an. Ob wegen Vincents Verlegenheit oder des Anblicks, der sich ihnen bot, vermochte Edgar nicht zu sagen. Vermutlich eine Mischung aus beidem.
    Obwohl die sexuelle Spannung im Raum kaum auszuhalten war, wäre keiner der Männer je auf die Idee gekommen, sich Becky ohne Erlaubnis zu nähern. Auch wenn es schwerfiel. Sie waren ein Trupp. Eine Familie. Sie gehörten zusammen. Passten aufeinander auf. Sorgten füreinander. Becky verdiente denselben Respekt wie alle anderen Truppmitglieder. Mal ganz davon abgesehen, dass sie jedem die Eingeweide herausgerissen hätte, der sie ohne ihre Erlaubnis berührte.
    »Also ich habe schon Lust, Tanzen zu gehen«, meldete der weibliche Sergeant, während sie sich endgültig unter die Dusche zurückzog. Edgar hörte, wie sie das Wasser aufdrehte. Eine Dusche wäre für ihn jetzt auch genau das Richtige. Aber eine eiskalte.
    »Seht ihr? Becky geht auch mit«, meldete Vincent triumphierend.
    »Also ich bin dabei«, schloss sich Li an, während er sich die Reste seines Anzugs vom Körper schälte.
    Galen schien mit sich zu hadern. Seit er wusste, dass der weibliche Sergeant sich dem Gang in die Stadt anschloss, wirkte er nur allzu bereit mitzugehen. Allerdings sträubte er sich dagegen, es zuzugeben. Vor allem, weil es den Eindruck erweckte, er würde nur wegen Becky mitgehen. Nach einigen Minuten nickte er mürrisch und mit undeutlichem Grunzen.
    »Ich nehme das mal als ja«, schmunzelte Vincent. »Was ist mit dir, Edgar?«
    Er war versucht, ebenfalls zuzusagen, doch die Müdigkeit zerrte an Edgars Gliedern und sein Körper fühlte sich bleischwer an.
    »Vielleicht komme ich nach. Ich werde erst mal eine Mütze voll Schlaf nehmen.«
    »Bist du sicher? Wird bestimmt lustig.«
    »Das glaube ich gern, aber ich werde trotzdem erst mal schlafen«, erwiderte er mit schwerer Zunge. »Keine Sorge, ich finde euch schon.«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da war er auch schon eingeschlafen.
      
    Carlo starrte unablässig auf die Sternenkarte, die vor ihm im taktischen Planungsraum der Perseuskolonie an der Wand hing. Vor Lestrades Weggang hatte er den Commodore um alle Daten gebeten, die dieser während seiner Flucht über die Drizilangriffe gesammelt hatte.
    Nun hatte er die vorhandenen Daten akribisch auf die Karte übertragen und das Bild, das sie ihm vermittelte, war kein schönes.
    Es klopfte zaghaft an der Tür.
    »Herein.«
    Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit und Renés Kopf erschien in der Öffnung. Er sah sich im Raum um, bemerkte Carlo, der vor der Sternenkarte stand, und schlüpfte

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