Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
herein, bevor er die Tür geräuschlos hinter sich schloss.
    René trat neben seinen Vorgesetzten und betrachtete abwechselnd Carlos Miene und die Karte an der Wand.
    »Wie ich sehe, warst du fleißig«, sagte er schließlich.
    Carlo nickte geistesabwesend. Die letzten Stunden hatte er akribisch die Zahlen und Daten ausgewertet, die Lestrade ihm überlassen hatte. Systeme, die sich ganz sicher in Feindeshand befanden, waren durch Stecknadeln mit rotem Kopf markiert, Systeme, die noch Widerstand leisteten, durch Grün und Systeme, deren Status ungewiss oder unbekannt war, durch Blau. Das Bild, das die Karte nun vermittelte, war schlichtweg deprimierend.
    Von fünfundsiebzig bewohnten Systemen, die die Terranisch-Imperiale Liga umfasste, waren nun achtunddreißig mit unumstößlicher Sicherheit in Feindeshand – einschließlich des Solsystems. Vierzehn weitere wurden zum Zeitpunkt, zu dem Lestrade diese Informationen aufgenommen hatte, noch umkämpft. Der Status dreiundzwanzig weiterer Systeme war unbekannt.
    René brachte das Ergebnis auf einen Punkt: »Scheiße!«
    Carlo nickte. »Allerdings.«
    »Die Dunkelziffer der Systeme in Feindeshand wird vermutlich inzwischen noch höher sein, als dieses Schaubild vermuten lässt«, meinte sein Stellvertreter. »Einige der umkämpften Welten werden sich inzwischen in den Händen der Drizil befinden. Und einige Kolonien, deren Status unbekannt ist, ebenfalls.«
    »Wir sollten im Moment von weit über fünfzig eingenommenen Systemen ausgehen«, stimmte Carlo zu. »Zumindest, bis wir etwas Gegenteiliges erfahren.«
    »Das ist unfassbar«, sagte René mehr zu sich selbst als zu seinem Vorgesetzten.
    »Ja, in der Tat.« Er deutete auf die Karte. »Fällt dir etwas auf?«
    René kniff bei dieser Aufforderung die Augen zusammen und betrachtete die Karte erneut.
    »Es existiert keine einheitliche Front mehr.«
    »Offensichtlich. Und weiter?«
    René richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Karte, diesmal noch aufmerksamer. Etwas war in der Tat auffällig, doch es dauerte einen Moment, bis René den Finger in die Wunde legen konnte.
    Normalerweise war die Terranisch-Imperiale Liga ein Bereich des Weltraums mit einer Länge von etwa vierhundert Lichtjahren und einer Breite von vielleicht zweihundert Lichtjahren. Die bevölkerungsreichsten Welten befanden sich im Zentrum dieses Streifens. Und auf eben diesen Welten befand sich auch der Großteil der Industrie sowie der Rohstoffverarbeitung. Je weiter man vom Zentrum des Streifens nach außen wanderte, desto spärlicher wurden bewohnte Systeme. Und desto weiter lagen sie auseinander.
    Perseus befand sich ganz am untersten Rand des Streifens, quasi der letzte Außenposten an der südlichen Grenze der Liga.
    René erkannte, worauf sein Freund und Vorgesetzter hinauswollte.
    Die Welten im Zentrum des Streifens galten fast alle als gefallen oder zumindest umkämpft, je weiter man allerdings nach außen sah, desto häufiger wurde die Farbe blau.
    René kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Es ist beinahe, als wären sie unseren Handelsrouten zur Erde gefolgt.«
    »Vielleicht«, meinte Carlo. »Allerdings bezweifle ich, dass die endgültige Wahrheit in Wirklichkeit so einfach ist. Wäre es tatsächlich so, hätten wir es bereits vor langer Zeit herausgefunden. Nein, ich denke, die Handelsrouten sind ein Teil der Wahrheit, aber die Drizil verfügen über eine Möglichkeit, ihre Truppen und Schiffe durch den Hyperraum direkt zu unseren bewohnten Welten zu führen. Und augenscheinlich hauptsächlich zu den wichtigen. Wenn ich nur dahinterkommen würde, wie sie das anstellen.«
    »Das wirst du noch herausfinden«, meinte René gut gelaunt.
    »Du klingst sehr sicher.«
    »Ich kenne dich einfach schon sehr lange. Solche Dinge reizen den Problemlöser in dir. Du wirst keine Ruhe geben, bis du weißt, wie die Drizil das hinkriegen.«
    »Ich wünschte, ich hätte deine Zuversicht.«
    »Das brauchst du doch gar nicht. Das ist schließlich mein Job«, grinste René.
    »Zu viel des Lobes«, lächelte Carlo zurück, doch seinem Stellvertreter fiel auf, dass das Lächeln dessen Augen nicht erreichte. Zu viel Schmerz und Trauer über den Verlust eines ganzen Imperiums wütete in dem Mann. Und über den Verlust eines Kaisers.
    »Wann wirst du es ihnen sagen?«
    »Der Legion? Bald. Lass sie erst mal ins neue Jahr feiern. Sie sollen noch ein paar unbeschwerte Tage genießen. Außerdem gibt es vorher ohnehin noch einige Entscheidungen zu treffen.«
    »Zum

Weitere Kostenlose Bücher