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Das geheime Kind

Das geheime Kind

Titel: Das geheime Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kastura
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Gingen die sich demnächst wegen eines Fässchens Kölsch ans Leder?
    Er rief Photini an, schlug einen versöhnlichen Ton an. »Hast du meine Stimme vermisst, Fofó?«
    Photini gähnte. »Klemens?«
    »Nickerchen gemacht?«
    Sie schälte sich aus ihrem Kissen und stützte sich auf dem Ellbogen ab. »War ein anstrengender Tag.«
    »Bist du bei dir zu Hause?«
    »Ja. Für heute hab ich Schluss gemacht.«
    Er erzählte ihr von seiner Absicht, an dem Fall nonstop dranzubleiben, und fasste zusammen, was er über Plavotic in Erfahrung gebracht hatte.
    Dann war Photini an der Reihe. Sie berichtete von Klaus Bahlings fadenscheinigem Alibi, von seinem Verhältnis zu Otto Wintrich und dessen angeblicher Tablettensucht.
    »Das nächste Fragezeichen«, kommentierte Raupach und knetete am Lenkrad herum. »Bahling gehört zur Familie, er hat ein Motiv. Das ist natürlich auch eine heiße Spur.«
    »Hör auf!«, sagte Photini widerstrebend, aber leicht belustigt.
    »Was?«
    »Ich hab nicht dich gemeint.« Sie schob Patricks Hand weg, die sich an ihrer Pobacke zu schaffen gemacht hatte.
    »Wen denn dann?«
    »Meine Katze.«
    »Seit wann hast du eine Katze?«
    »Seit … ist doch egal. Seit kurzem.«
    »Du und Haustiere?«, fragte Raupach ungläubig.
    »Ist mir zugelaufen.« Als sie Patricks verdutztes Gesicht neben sich sah, unterdrückte sie ein Kichern. »Das arme Ding braucht Zuwendung, Und ich auch, ab und zu. Wir ergänzen uns, könnte man sagen.«
    Nach der Vernehmung im »Brabanter Hof« hatte sie mit Patrick telefoniert. Sie waren spontan in eine Kneipe bei ihr um die Ecke gegangen. Eigentlich wollte sie auf den Busch klopfen: Was er sich von einer Beziehung mit ihr verspreche, wie er sich das so vorstelle zwischen ihnen, wie sein Leben überhaupt aussähe als Modefotograf – immerhin wusste sie inzwischen, dass er für große Versandhäuser arbeitete und gerade die nächste Frühjahrskollektion ablichtete.
    Aber der Begrüßungskuss hatte sich in die Länge gezogen und nach ein paar quälend belanglosen Floskeln, »Wie geht’s?«, »Viel zu tun?«, war Photini nicht einmal dazugekommen, ihren Cabernet leerzutrinken, so Hals über Kopf waren sie aufgebrochen und unter hastigem Geknutsche in ihre Wohnung gestolpert.
    Verdammte Unterwäsche! Sie musste sich etwas zulegen, was sich leichter vom Körper pflücken ließ, und es durfte nicht zu teuer sein, am Ende ging es ja doch in Fetzen. Am besten was Schwarzes, durchsichtig, aus Tüll, mit verspielten Stickereien. Ihre alten Baumwollpantys hatten ausgedient.
    Eine halbe Stunde Ekstase. Danach hatte sie fix und fertig auf ihrem viel zu schmalen Bett gelegen und inständig gehofft, dass es nach einer kleinen Atempause weiterging. Patrick verstand sein Handwerk, daran gab es nicht den Hauch eines Zweifels. Er hatte es ihr überall gemacht, der glorreiche Mistkerl, war immer ein bisschen schneller gewesen als sie, hatte die Stellungen gewechselt, kurz bevor sie selber auf den Gedanken kam, wie beim Igel und dem Hasen. Was einem beim Sex so durch den Kopf geht … Zum Ausgleich zierten Kratzspuren seinen gebräunten Rücken, Markierungen, die besagten: »Meins!«
    Beim Klingeln des Telefons hatte sie sich gefragt, ob sie noch in der Lage war, einen normalen Ton hervorzubringen.
    Keine Ahnung, warum ihr die Ausrede mit der Katze eingefallen war. Aus Rücksicht auf Klemens’ Gefühle? Was in ihrem Schlafzimmer passierte, ging jedenfalls niemanden etwas an.
    »Zeig mal ein bisschen Initiative, Fofó!«, ließ sich Raupach vernehmen.
    O ja, das hatte sie vor, Patrick sollte zu spüren bekommen, dass er nicht im Mädchenpensionat gelandet war. Inzwischen war sie wieder voll da. Ihre Finger gingen auf die Reise, sie hatten jede Menge Kraft vom Schießen. Zeit, dass Prince Charming nach ihrer Pfeife tanzte.
    »Bist du noch da?« Raupach hörte das Rascheln des Bettzeugs.
    »Ja-a.«
    »Lass doch endlich die verdammte Katze!«
    »Sie braucht Futter.«
    »Dann stell ihr eine Schale Milch hin und schwing dich aus dem Bett!«
    »Jetzt?«
    »Knöpf dir Plavotic noch mal vor, in seinem Taxi. Ruf Reintgen und Hilgers an, die wissen, wo er steckt. Steig in seinen Wagen, auf den Rücksitz, damit er dich nicht gleich erkennt. Dann bringst du seine Dealerei zur Sprache. Überrumpelungstaktik.«
    Photini ließ Patrick los. »Manchmal hast du ziemlich gute Einfälle.«
    »Nachts sind die Menschen verletzlich. Sie verraten sich. Das nutzen wir aus.«
    »Ich weiß, was du meinst. Aber jetzt hab ich

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