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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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heiraten?”, wollte Jack wissen.
    “Ich denke schon. Ich meine, sie denkt es jedenfalls. Sie hat Ken erst gestern Abend davon erzählt.”
    Jack stützte die Ellbogen auf dem Tisch auf. “Wer macht da eigentlich immer den Rückzieher, Dru, weißt du das? Ich meine, wenn es um die Hochzeit geht. Ist es Ken oder Cory?”
    Dru zögerte, wahrscheinlich fürchtete sie, bereits zu viel gesagt zu haben. “Ich glaube, die beiden sind einfach träge. Sie sind schon so lange zusammen. Aber jetzt werden sie es wohl doch mal endlich in die Hand nehmen. Wie auch immer, ich finde es cool, dass ich bald Tante werde! Und ihr werdet Oma und Opa.”
    Eve hörte ihr kaum noch zu. Mit den Gedanken war sie mal wieder in der Vergangenheit und sah Genevieve, die leblos auf dem blutgetränkten Bett lag.
    Abends saß sie vor ihrem Computer und starrte lange auf den leeren Bildschirm. Dann begann sie zu tippen.
    Dru hat uns von deiner Schwangerschaft erzählt, Cory. Gratuliere! Ich freue mich so für dich.
Sie zögerte einen Moment, dann schrieb sie:
Ich weiß, du lässt dir nicht gerne Ratschläge von mir geben, aber dieser hier ist wichtig: Rothaarige Frauen haben direkt nach der Geburt oft schwere Blutungen. Darüber solltest du unbedingt mit deinem Arzt sprechen, ja? Ich hab dich lieb.
    Sie drückte auf Senden und wünschte sofort, sie könnte die E-Mail noch einmal rückgängig machen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Kein Wunder, dass Cory den Kontakt mit ihr abgebrochen hatte. Diese E-Mail zu schreiben war dumm und impulsiv gewesen – und vielleicht sogar grausam. Es war überhaupt nicht nötig, Cory schon jetzt zu beunruhigen, falls es überhaupt nötig war.
    Sie machte gerade eine kurze Pause, als Dru am folgenden Morgen in ihr Büro kam.
    “Was hast du nur getan, Mutter?”, rief sie und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen. “Cory hat mir erzählt, dass du so eine lachhafte E-Mail über rothaarige Frauen geschrieben hast.”
    “Ja, weil es stimmt”, entgegnete Eve. “Ich fand, sie sollte das wissen, obwohl mir hinterher klar wurde, dass dafür noch genug Zeit gewesen wäre.”
    “Mein Gott, Mom, diesmal muss ich Cory wirklich recht geben. Man bekommt ja fast den Eindruck, dass du ihr Angst machen willst. Zum ersten Mal schwanger zu sein, und das noch von einem idiotischen Verlobten, ist doch schon schwer genug.”
    “Du hast recht. Ich hätte das nicht tun sollen. Ich wollte nur … dass ihr und dem Baby nichts passiert.”
    Dru sah ihre Mutter abwägend an und überlegte, ob sie ihre Gedanken aussprechen sollte. “Du … also Mom, in letzter Zeit bist du sehr merkwürdig. Ich weiß, dass du Schmerzen hast, und vielleicht bringt dich deine Medizin ja ganz durcheinander. Ich weiß, du kannst nichts dafür. Aber bitte, wenn du wieder das Bedürfnis hast, Cory anzurufen oder zu schreiben, dann sprich vorher mit mir darüber, versprochen?”
    Es war entwürdigend, sich von ihrer neunzehnjährigen Tochter wie ein Kind behandeln lassen zu müssen, zumal hier in ihrem Büro. Schlimmer aber noch war die Erkenntnis, dass Dru recht hatte: Sie brauchte Hilfe. Sie war momentan ja kaum in der Lage, morgens überhaupt den Weg ins Badezimmer zu finden.
    “Gut”, stimmte sie zu. “Das werde ich.”

50. KAPITEL
    A m Freitagnachmittag wurde Tim der Entführung und Ermordung von Genevieve Russell und ihrem Kind schuldig gesprochen, obwohl die Leiche des Kindes nie gefunden worden war. Sie glaubten ihm kein Wort. Das Strafmaß sollte am nächsten Dienstag verkündet werden, dann würde feststehen, ob er zum Tode verurteilt würde.
    Die Kommentatoren und Gäste bei CNN, Court TV und Larry King analysierten den Fall von allen Seiten und spekulierten über das Strafmaß. Vivian Russell erschien sogar persönlich bei Larry King. Was sie sagte, bekam Eve kaum mit, weil sie so damit beschäftigt war, das zarte Gesicht mit Corys zu vergleichen.
    Vivian war wütend, Tränen hingen an ihren langen Wimpern. “Er hat mir meine Mutter genommen. Meinen Kindern die Großmutter, meinem Vater die Frau. Das war berechnend und grausam, und am schlimmsten ist, nicht zu wissen, wie … wie sie gestorben ist.” Ihr Kinn bebte. “Wie er sie getötet hat. Ob sie hat leiden müssen. Es ist unerträglich, darüber nachzudenken, und trotzdem kann ich nicht aufhören.”
    Die Anrufer, die in die Sendung durchgestellt wurden, reagierten aufgebracht. Ein Mann, dessen eigene Frau entführt und ermordet worden war, sagte: “Er soll auf dem elektrischen

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